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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Lebens kostet«, stieß Matt atemlos hervor. Er schien einerseits verärgert, andererseits aber auch besorgt um sie zu sein. »Warum schreist du überhaupt so?«
    »Hinter mir ...« Sie brachte die Worte kaum heraus. Sah ihn Matt denn nicht? Sie hob den Kopf und sah, dass Matt sie stirnrunzelnd anblickte. »Der Mann im Esszimmer ... er war hinter mir her ... er ist hier ... hier irgendwo ...«
    »Ich wollte ihr keine Angst machen.«
    Die tiefe Stimme klang entschuldigend, doch Carly erschrak dennoch zutiefst. Ängstlich blickte sie sich um. Der Mann, der auf sie zukam, war von dunkler Hautfarbe, stämmig und im Moment ziemlich außer Atem. Er hatte eine silberne Gürtelschnalle - also war er der Mann, vor dem sie weggelaufen war. Die Gürtelschnalle ließ keinen Zweifel zu. Carly hielt den Atem an, als ihr bewusst wurde, dass er Matt kennen musste.
    »Ich war im Maisfeld«, fuhr er fort, »da sah ich jemanden über den Zaun steigen und in den Garten laufen. Sieht so aus, als hätte ich die Lady hier verfolgt.«
    »Sie war gar nicht im Maisfeld«, sagte Matt. »Bist du sicher, dass du jemanden gesehen hast?«
    Seine Arme schlössen sich noch etwas fester um sie. Carly dachte sich, dass das bestimmt nichts als ein Reflex war und dass es ganz sicher nichts mit ihr zu tun hatte. Trotzdem nahm sie Matt plötzlich sehr wohl auch als Mann wahr und nicht nur als jemanden, der sie aus einer Gefahr gerettet hatte. Sie genoss es, an seiner Brust zu ruhen, von seinen kräftigen Armen gehalten zu werden, seine warme Haut zu spüren und seinen leichten Moschusduft einzuatmen. Er war nackt bis zur Taille, und sie hielt ihn fest umschlungen. Das Schlimmste daran war, dass es sich so gut anfühlte.
    »Verdammt sicher«, antwortete der andere Mann.
    Es verlangte eine beträchtliche Willenskraft, doch Carly schaffte es trotzdem: Sie nahm ihre Arme von Matts Taille und löste sich aus seiner Umarmung. Es mochte sich noch so gut anfühlen - sie wollte ganz einfach nicht in seinen Armen sein.
    »Da unten war ganz sicher jemand«, sagte sie mit einer Stimme, die immer noch alles andere als fest klang, während sie sich zwang, Matt nicht mehr als Mann zu sehen. Sie holte tief Luft und zeigte zu den dicht stehenden Walnussbäumen am Zaun hinunter. »Dort unten zwischen den Bäumen beim Zaun.«
    Beide Männer blickten in die Richtung, in die sie zeigte. Carly sah ebenfalls zum Zaun hinunter, musste jedoch feststellen, dass man in der Dunkelheit auf diese Entfernung kaum etwas erkennen konnte.
    »Du hast jemanden gesehen?«, fragte Matt ungläubig.
    Nein, es war einfach zu dunkel. Sie konnte unmöglich jemanden gesehen haben. Das schienen auch die beiden Männer zu denken, die sie stirnrunzelnd ansahen.
    »Also, nicht direkt«, räumte sie ein. Sie wusste, dass es ziemlich töricht klang, was sie sagte - aber die Wahrheit konnte eben manchmal auch dumm und unglaubwürdig klingen. »Ich habe es einfach ... gespürt, dass da jemand war.«
    Die beiden Männer sahen einander ziemlich skeptisch an, doch keiner machte irgendeine abschätzige Bemerkung.
    Sie waren auch gut beraten, das nicht zu tun.
    »Ich sehe gleich nach«, sagte der andere Mann resignierend und machte sich auf den Weg zum Zaun hinunter.
    »Wer ist das?«, fragte Carly, erleichtert, dass Matt nicht mit ihm ging. Es wäre ziemlich peinlich gewesen, wenn sie ihn hätte bitten müssen, dass er bei ihr blieb.
    »Einer meiner Stellvertreter. Als der Kerl, der vorhin aus dem Haus lief, über den Zaun sprang, habe ich Verstärkung gerufen. Antonio - das hier ist Antonio Johnson - und Mike Toler suchen seither die Umgebung ab.«
    Matt war sich offenbar sicher, dass die Gefahr vorüber war, und steckte die Pistole wieder ein. Die dunkle Gestalt, die niemand anders als Antonio war, befand sich etwa auf halbem Weg zum Zaun hinunter, als urplötzlich eine andere Gestalt aus der Dunkelheit auftauchte und sich Johnson anschloss. Carly wartete mit angehaltenem Atem, was passieren würde - doch es kam zu keiner Auseinandersetzung, keinem Kampf zwischen den beiden Gestalten. Eine Taschenlampe ging an, deren Strahl den Bereich vor den beiden Männern erleuchtete.
    »Jetzt ist auch Toler da«, stellte Matt fest.
    Der andere Stellvertreter. Carly folgte dem Strahl der Taschenlampe und fragte sich, ob es vielleicht einer der beiden Stellvertreter gewesen war, der sie ihrem Gefühl nach vorhin beobachtet hatte. Es war durchaus möglich, doch Antonio hatte gesagt, dass er im Maisfeld hinter dem Haus

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