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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Bettkante gestoßen hätte, und starrte ihn verzückt an. Dann warf sie sich lachend in seine Arme. Damit hatte sie ihn offenbar überrascht, aber er reagierte schnell, fing sie auf, presste sie fest gegen seine Brust und schlang die Arme um sie. Sie umklammerte ihn mit den Beinen. Dann schwang er sie lachend im Kreis herum. »Nach Hause«, sagte sie und küsste ihn ein Mal, zweimal und dann noch ein dutzendmal mehr. »Das gefällt mir.«
    Langsam ließ er sie an seinem Körper entlang auf den Boden gleiten. Als sie wieder auf ihren Füßen stand und lachend zu ihm aufsah, beugte er sich zu ihr herunter und küsste sie auf den Mund. Mollys Hände lagen auf seinem Hemd, und sie sah ganz danach aus, als ob sie es ihm vom Körper reißen wollte.
    Eve räusperte sich. »Wie ich sehe, handelt es sich um mehr als nur eine innige Freundschaft.«
    »Richtig«, erwiderte Ramsey, hob den Kopf und lockerte den Griff um Molly. Ihr Geschmack lag noch auf seinen Lippen, die Erinnerung an ihren Körper vibrierte noch. »Du darfst uns gratulieren, Eve. Molly und ich werden heiraten.« Das hatten sie ihr bisher noch nicht mitgeteilt, und es fühlte sich ein bisschen unverschämt an, einer Frau davon zu erzählen, die um ein Haar Witwe geworden wäre.
    »Glückwunsch«, sagte Eve und warf einen Blick auf Mollys Taille. »Bist du schon schwanger?«
    »Nein, das bin ich nicht«, erwiderte Molly. »In diesen Zustand zu kommen wäre wirklich nicht ganz einfach, da Emma mit uns im selben Zimmer schläft. Stimmst du mir da zu?«
    »Meiner Erfahrung nach finden Männer immer eine Mög-lichkeit. Mein ehemaliger Verlobter hat mich einmal im Schrank gevögelt, während seine Familie keine zwei Meter weit entfernt war.«
    Ramsey lachte. »Dann geschieht es ihm Recht, dass er ehemalig ist.« Er drückte Molly an sich. »Verdrückt Emma in Miles’ Küche gerade Schokoladenkekse?«
    Eve streifte sich die weichen cremefarbenen Lederhandschuhe über, die farblich zu ihrem Seidenkleid passten. »Keine Schokoladenkekse, sie hat jetzt einen neuen Lieblingskeks mit Erdnüssen. Frau Lopez hat mir davon berichtet. Ich werde jetzt deinen Vater besuchen fahren, Molly. Weiß er schon davon?«
    »Ja, wir haben es ihm gestern Abend gesagt.«
    »Verstehe. Dann bin ich also die Letzte, die es erfährt. Werdet ihr beide hier sein, wenn ich zurückkomme?«
    »Kommt drauf an«, meinte Ramsey. »Möchtest du etwas zum Feiern mitbringen?«
    »Und ob«, sagte Eve Lord. Dann rief sie: »Günther, ich bin so weit!«
    In der Chicago Sun-Times, am Fußende der Seite zehn im ersten Teil, wurde kurz erwähnt, dass ein Mann unmittelbar neben dem Highway 88 zwischen Mooseheart und Aurora von einem vorbeifahrenden Autofahrer gefunden worden war. Der Mann war schwer verprügelt worden. Man erwarte jedoch, dass er nach einer gewissen Zeit gesundheitlich wieder ganz hergestellt sein würde. Seine Kameras hatte man neben ihm zertrümmert aufgefunden. Die Zeitung bezeichnete ihn als freiberuflichen Fotografen, doch bei näherem Hinsehen war er ein Paparazzo.
    »Meiner Ansicht nach sollten wir unsere Siebensachen packen, Emma nehmen und ein Flugzeug nach Reno besteigen. Zuerst hatte ich an Las Vegas gedacht, aber dort sitzt Rule Shaker. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, an einem Ort zu heiraten, an dem er auch ist. Und Zeitungen oder Zeitschriften mit Bildern von Emma möchte ich auch nicht sehen. Sie selbst hat ein Bild im National Informer gesehen. Noch bevor ich ihr das Heft wegnehmen konnte, hatte sie den Artikel bereits teilweise entziffert. Hoffentlich hat sie nicht gelesen, dass sie genauso gut Klavier spielt wie ihr ermordeter Vater Louey Santera. Da kannst du dir ja das Medienspektakel ausmalen, wenn wir entweder hier oder in Harrisburg bei meiner Familie heiraten würden. Unabhängig von allen Vorsichtsmaßnahmen finden sie es doch immer heraus. «
    »O mein Gott!« Miles kam mit dem Geschirrtuch in der Hand aus der Küche gerannt. »Gott sei Dank sind Sie beide hier. Ich kann es einfach nicht glauben. Jemand hat gerade erneut versucht, Ihren Vater umzubringen, Molly. O mein Gott. Wo ist Günther? Wo ist Frau Lord?«
    »Ist er unversehrt, Miles?«
    »Ja, das ist er. Es war einer der Wachposten, die wir zu seiner Sicherheit im Krankenhaus angeheuert hatten. Der Mann hat von dem Gebäude auf der anderen Straßenseite aus geschossen - das sind gute hundertvierzig Meter und zwar direkt durch das Fenster. Er hat die Krankenschwester verwundet, als sie den Blutdruck Ihres

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