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Vergeben, nicht vergessen

Titel: Vergeben, nicht vergessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Brust und legte ihre Wange an seine Schulter. »Das Risiko kann ich nicht eingehen, Ramsey. Ich kann es einfach nicht.«
    »Welches Risiko, Liebling?«
    »Wenn du Mama heiratest, wird dich vielleicht auch jemand in die Luft jagen.«
    »Ach, Emma.« Er drückte sie fest an sich. »Keiner wird mir wehtun können, keiner.«
    »Das haben sie schon. Auf der Hütte haben sie dir ins Bein geschossen, und als mein Papa in die Luft gesprengt wurde, ist dein Rücken verletzt worden.«
    »Nur ein paar Schrammen. Ein großer Mann wie ich kann ein paar Schrammen ab. Mach dir keine Sorgen, Em. Bitte.«
    Sie beugte sich herunter, um ihr Klavier hochzuheben.
    Ihre Sicherheitsdecke, dachte er, unschlüssig, wie er sich jetzt verhalten sollte. »Weißt du was, Emma?«
    Ohne den Blick zu heben, berührte sie mit einem Finger leicht das mittlere C. Sie hat Angst, mich anzusehen, dachte Ramsey.
    »Wenn wir alle eine Familie sind und alles wieder in Ordnung ist, sollten wir zurück nach Irland fliegen. Wollen wir unsere Flitterwochen nicht in Bunratty Castle verbringen?«
    Sie lächelte schmal, wandte sich vom Klavier ab und schmiegte sich gegen seine Brust. »Ich weiß nicht recht, Ramsey. Wird Mama dann glücklich sein?«
    »Ich kann sie unglaublich glücklich machen, frag sie nur selbst.«
    Emma hob den Kopf und sah ihre Mutter an. »Mama, glaubst du, dass wir Ramsey beschützen können?«
    Das war ein Schlag in die Magengrube, dachte Molly und lächelte ihre Tochter an, deren Klavier langsam von Ramseys Schoß glitt. Sie nickte. »Ja, ich glaube, wir können ihn beschützen. Weißt du, Emma, er hat Recht. Er ist groß und stark. Wir sind nicht so stark wie er, deshalb müssen wir mehr nachdenken. Wir werden für den Grips zuständig sein. Und natürlich werden wir ihn beschützen.«
    Emma nickte bedächtig. »Wer hat Großvater verletzt?«
    »Das wissen wir noch nicht«, antwortete Molly. »Aber er lebt, Em, und im Krankenhaus kümmern sie sich alle um ihn.«
    »Die Zeit rennt«, meinte Ramsey. »Wir müssen los, sonst verpassen wir noch unsere Verabredung mit Dr. Loo.«
    »Hoffentlich können wir der Presse ausweichen«, bemerkte Molly mit besorgtem Blick auf Emma.
    Es gelang ihnen, die Presse abzuschütteln. Eine halbe Stunde später sagte Emma in Dr. Loos Zimmer: »Dr. Loo, Ramsey und meine Mutter wollen heiraten. Was halten Sie davon?«
    »Also ich finde«, erwiderte Dr. Loo fasziniert, » dass meine Sekretärin uns jetzt eine Flasche Champagner besorgen sollte. Und du, Emma, bekommst eine Sprite, okay?«
    »Ich hätte lieber ein Dr. Pepper, Dr. Loo.«
    »Abgemacht.« Dr. Loo telefonierte kurz und kam dann wieder. »In einer halben Stunde werden wir mit einem Toast feiern. Herzlichen Glückwunsch für Sie beide. Und nun, Emma, erzähl mir, worüber du dir Sorgen machst.«
    »Weil Ramsey auch umgebracht werden könnte, genau wie mein Papa.«
    »Das ist wahr«, stimmte Dr. Loo nachdenklich zu. »Aber weißt du, Emma, alles kann jedem auf der Welt zu jeder Zeit zustoßen. Denk doch mal an Prinzessin Diana, die auf so tragische Weise gestorben ist. Niemals werde ich den Schock vergessen, dass wir alle keinerlei Garantien auf gar nichts besitzen. Das Leben vollzieht sich ein Tag nach dem anderen. Wir müssen versuchen, jeden uns geschenkten Tag zu genießen. Das muss man für sich selbst entdecken. Verstehst du mich?«
    »Das ist etwas anderes«, widersprach Emma. »Böse Menschen sind uns hinterher. Es ist nicht nur einfach, dass wir Pech haben.«
    »Das begreifst du nur zu gut«, bestätigte Dr. Loo. »Also gut, lass uns die Sache einmal so betrachten. Ramsey und deine Mutter wollen dir ein Zuhause geben. Sie wollen, dass ihr drei eine Familie seid. Sie lieben dich und wollen, dass du weißt, dass sie immer für dich da sein werden.«
    Emma seufzte. Sie musterte Ramsey lange schweigend. Dann sah sie ihre Mutter an. Dann blickte sie wieder auf Dr. Loo und lächelte. »Ramsey wird sicher ein toller Papa. Er liebt mich jetzt schon wie irre.«
    »Tut er das?«
    »Ja. In San Francisco ist er fast verrückt geworden, als der böse Mann mich wieder geschnappt hatte.«
    Molly hatte Dr. Loo am Telefon von dem Vorfall am Strand erzählt.
    »Hattest du Angst?«
    »Ja, aber es war ganz schnell wieder vorbei. Ramsey meinte, ich hätte mich wieder selbst gerettet.«
    »Was hast du getan?«
    »Der Mann hat mich richtig fest geschlagen, aber ich bin wach geblieben. Ich habe ihm in die Seite gebissen. Richtig feste. Er hat sich gewunden, und dadurch

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