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Vergebung

Vergebung

Titel: Vergebung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stieg Larsson
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Probleme kriegen, wenn das rauskäme. Edklinth würde an die Decke gehen.«
    »Ich werde nichts ausplaudern.«
    »Danke.«
    Sie schwiegen ein Weilchen.
    »Ich weiß nicht, was aus dieser Sache hier wird. Du bist ein Typ, der sich immer eine Menge Ärger einhandelt, wenn ich das richtig verstanden habe. Trifft die Beschreibung zu?«
    »Ja. Leider. Und ich bin auch nicht auf der Suche nach einer festen Freundin.«
    »Okay. Dann bin ich ja gewarnt. Ich bin auch nicht auf der Suche nach einem festen Freund. Können wir das auf rein freundschaftlicher Basis belassen?«
    »Das wäre mir auch am liebsten.«
    »Du hast auch was mit Lisbeth Salander gehabt.«
    Mikael hob den Blick und sah Monica an.
    »Weißt du … ich bin kein Gästebuch, in dem alle blättern und lesen können. Meine Beziehung zu Lisbeth geht niemand etwas an.«
    »Sie ist Zalatschenkos Tochter.«
    »Ja. Und damit muss sie leben. Aber sie ist nicht Zalatschenko. Das ist ein verdammter Unterschied.«
    »Ich hab’s nicht so gemeint. Ich habe nur über dein Engagement in dieser Sache nachgedacht.«
    »Lisbeth ist eine Freundin. Das reicht als Erklärung.«
     
    Susanne Linder von Milton Security trug Jeans, eine schwarze Lederjacke und Joggingschuhe. Sie kam gegen neun Uhr abends in Saltsjöbaden an, wurde von David Rosin eingewiesen und machte einen Rundgang durchs Haus mit ihm. Sie war mit Laptop, Schlagstock, Tränengas, Handschellen und einer Zahnbürste bewaffnet. Nachdem sie im Gästezimmer alles aus ihrer grünen Militärtasche ausgepackt hatte, bot Erika Berger ihr einen Kaffee an.
    »Danke für den Kaffee. Aber betrachten Sie mich bitte nicht als Ihren Gast. Ich bin ein notwendiges Übel, das plötzlich in Ihrem Leben aufgetaucht ist, und sei es nur für ein paar Tage. Ich war sechs Jahre lang Polizistin und arbeite seit vier Jahren für Milton Security. Ich bin ausgebildete Leibwächterin.«
    »Aha.«
    »Damit will ich nur sagen, führen Sie bitte Ihr gewohntes Leben weiter und fühlen Sie sich nicht verpflichtet, mich zu unterhalten. Dann werde ich nur ein Störfaktor in Ihrem Alltag.«
    »Ich muss sagen, die Situation ist ziemlich ungewohnt für mich. Früher, als ich noch Chefredakteurin bei Millennium war, bin ich auch schon bedroht worden, aber das war gewissermaßen auf einer professionellen Ebene.«
    »Eine richtige Leibwache lohnt sich nur, wenn die Bedrohung sehr deutlich und spezifisch ist. Das hier ist für mich nur ein kleiner Nebenjob. Ich nehme 500 Kronen pro Nacht, dafür schlafe ich diese Woche hier statt bei mir zu Hause. Das liegt weit unter dem, was ich in Rechnung stellen würde, wenn ich diesen Job im Auftrag von Milton Security übernehmen würde. Ist das okay für Sie?«
    »Völlig okay.«
    »Wenn irgendetwas passiert, möchte ich, dass Sie sich im Schlafzimmer einschließen und mir den Rest überlassen. Ihr Job besteht dann nur noch darin, den Überfallsalarm auszulösen.«
    »Verstehe.«
    »Ich meine es ernst. Ich will nicht, dass Sie hier unten rumlaufen, wenn es wirklich Ärger gibt.«
     
    Erika Berger legte sich gegen elf Uhr abends ins Bett. Sie hörte das Klicken des Schlosses, als sie die Schlafzimmertür zumachte. Nachdenklich zog sie sich aus und schlüpfte unter die Decke.
    Obwohl Susanne Linder ihr gesagt hatte, dass sie nicht die Gastgeberin spielen müsse, hatten sie zwei Stunden lang am Küchentisch zusammengesessen und festgestellt, dass sie sich äußerst sympathisch waren.
    »Warum haben Sie bei der Polizei aufgehört?«, wollte Erika wissen.
    »Fragen Sie lieber, warum ich Polizistin geworden bin.«
    »Okay. Warum sind Sie Polizistin geworden?«
    »Weil eine Freundin von mir überfallen und von drei Scheißkerlen in einem Auto vergewaltigt wurde, als ich 17 war. Ich bin Polizistin geworden, weil ich dieses romantische Bild von der Polizei hatte, dass sie solche Verbrechen verhindert.«
    »Und?«
    »Gar nichts konnte ich verhindern. Als Polizistin kam ich immer erst, wenn das Verbrechen schon begangen worden war. Und diesen dümmlichen Jargon in der Truppe konnte ich auch nicht vertragen. Ich habe schnell gelernt, dass gewisse Verbrechen nicht aufgeklärt werden. Sie sind auch so ein Beispiel. Haben Sie versucht, die Polizei zu rufen?«
    »Ja.«
    »Und, ist sie gekommen?«
    »Nicht wirklich. Man forderte mich auf, auf der nächsten Polizeiwache Anzeige zu erstatten.«
    »Da sehen Sie’s. Jetzt arbeite ich für Armanskij, und da werde ich aktiv, bevor das Verbrechen geschieht.«
    »Bedrohte Frauen?«
    »Ich

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