Vergeltung unter Palmen
Doch Jasmin fühlte sich innerlich so leer und traurig, dass ihr der Appetit verging. Sie musste sich auch dazu zwingen ihre Aufmerksamkeit auf Samira zu lenken, die sie ständig fragte, warum sie schon abreisen wollten. Vielleicht war der Besuch eine willkommene Abwechslung für die Hausangestellte, als ständig diese beiden Männer um sich zu haben.
Ein wenig später kam Robert vom Garten herein und setzte sich mit an den Tisch. Er begrüßte Laura herzlich. »Sie wollen uns tatsächlich verlassen? Dann lassen Sie mich wenigsten ein gutes Hotel aussuchen«, sagte er.
Jasmin wollte keine Gefälligkeit und meinte zu ihm: »Das ist nicht nötig! Wir gehen in das Hotel, wo ganz in der Nähe die Strandbar von Christian ist. Dann können wir ihn immer besuchen.« Robert wedelte mit seinem Zeigefinger. »Prima, das ist gleich in der Umgebung. Ich buche für euch unverzüglich zwei Zimmer!« Jasmin kannte diesen Mann mittlerweile sehr genau, sodass ein Widersprechen unmöglich war. Ein Gong ertönte und Daniel betrat kurz darauf das Zimmer. »Guten Morgen die Damen … Robert!«, nickte er ihm zu. »So … seid ihr sicher, dass ihr von hier wegwollt?«
»Oh ja, wir gehen in ein Hotel. Außerdem wird man da nicht mit Blicken getötet!«, rief Jasmin frei heraus.
Daniel schüttelte unglaubwürdig den Kopf. »Herrje! Hat er sich noch nicht eingekriegt. Mein Gott, was so eine kleine Lüge ausrichten kann! Es war doch meine Schuld. … und diese Lüge hat sich ja nun bewahrheitet, da Fernez bei der Explosion nicht wieder aufgetaucht ist, … und …« Daniel biss sich erschrocken auf die Unterlippe. Laura starrte ihren Bruder mit unglaubwürdig entsetzten Augen an und kippte dabei ihre Tasse um. Jasmin stand sofort auf und holte etwas zum Wischen.
»Ich dachte, ihr wisst es mittlerweile«, stammelte Daniel, »wir hatten gestern Abend bewusst nicht damit anfangen. Es hätte uns nur die gute Stimmung vermasselt. Ja Laura, gestern Mittag war Logan … der Polizeichef, durchgedreht und knallte mit seinem Boot in die Jacht. Wir haben niemanden außer ihn, bergen können. Die Explosion konnte keiner überleben. Naja, es ersparte ihnen eine lange Haftstrafe!«
Aufgewühlt sagte Laura: »Ich habe die Jacht gesehen und dann den Qualm. Oh Gott, ich kann es nicht glauben! Bist du sicher, dass … ich meine …«
»Du kannst seinen Namen ruhig aussprechen. Ich bin bestens informiert. Dieser Kerl hat dich entführt Laura! Vergiss das nicht! Auch wenn er sich vielleicht geändert haben sollte, irgendwann wäre er rückfällig geworden. Das steckt in seinem Blut. Ihr hättet euch ohnehin nie mehr gesehen! Also, was Solls. Wenn ihr dann soweit seid, können wir abfahren.« Daniel sprach sehr einfühlend zu ihr.
Robert stand auf und erinnerte die Zwei erst an sein Versprechen. Er rief in dem besagten Hotel an und buchte zwei Zimmer, bevor er sich ihnen wieder widmete. Daniel lachte verschmitzt zu Robert hinüber. »Na, Jeremy ist wohl noch im Koma. Will er sich nicht verabschieden?« Jasmin gab Robert keine Chance zu antworten und sagte sehr spitz: »Jetzt versteh ich auch … Nein Daniel, er konnte es nicht abwarten, zu seiner Ex zu kommen! Jetzt … wo das Feld geräumt ist, da doch ihr Mann ums Leben kam!«
Daniel sah Robert skeptisch an. Schulterzuckend und wortlos bestätigte er ihre Erkenntnis.
»Oh, dann ist es doch besser, wenn ihr umzieht. Aber bevor wir Vorurteilen, Logan hatte seine Frau kurz vorher ziemlich misshandelt. Sie sah echt übel aus.«
Laura lachte höhnisch auf. »Ah, sie ist doch selber schuld, dass er austickte. Sie ging mit Slater in die Kiste, kurz bevor ihr Mann nach Hause kam. Blöde Kuh! Wegen ihr ist …!«, sie stockte und musste sich innerlich beruhigen.
Daniel nahm sie an den Arm. »Komm … wir fahren, kleine Schwester.« Er wandte sich an den Hausherrn. »Robert, wie heißt das Hotel?« Er nannte ihn den Namen und sie begaben sich nach draußen.
Massimo hörte ein Geräusch. Er versuchte aufzustehen, aber er fiel zurück. Seine Kehle war trocken. Vor ihm stand plötzlich eine Frau. »Laura«, stammelte er.
»Nein, ich bin es Thalia.« Überrascht blickte Darrians Schwester auf diesem Mann. »Was machen Sie denn hier? Ich denke, Sie sind im Krankenhaus? Oh je, Sie sehen aber schlecht aus!«
Er versuchte, zu lächeln. »Komisch, bisher habe ich das Gegenteil gehört!« Thalia beugte sich zu ihm herunter. »Ich meinte Ihre Wunde. Sie haben eine Infektion und mit Sicherheit ist etwas Schmutz
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