Vergeltung unter Palmen
schmunzelte. »Dann geht es ihm so weit wieder gut?«, fragte sie. Der Arzt wiegte seinen Kopf hin und her. »Also, um Verbrecher zu jagen, würde ich sagen NEIN, denn er muss seinen Kopf noch schonen, aber ihr könnt selbst nachsehen! Bitte hier herein!«, und öffnete die Tür.
»Hey, bin ich froh euch zu sehen. Man will mich nicht gehen lassen!«, rief Daniel zu ihnen herüber. Laura lief auf ihn zu.
»Ich bin auch froh dich zu sehen Bruderherz, vor allem, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Was war denn schief gegangen?« Daniel warf die Bettdecke weg. »Ich habe keine Ahnung. Wo ist Terence? Ich muss mit ihm reden.«
Jeremy kam auf Daniel zu. »Hm, er hat vor uns das Haus verlassen. Ich weiß nicht, wo er hingegangen ist. Auf jeden Fall bleibst du hier liegen, zumindest heute,«
Der Arzt meinte daraufhin: »Das wird er sich auch wünschen, wenn die Wirkung der Schmerztabletten nachlässt.«
Daniel schaute Jeremy an. »Ich weiß ja, dass ihr im Recht seid. Aber wir haben einfach keine Zeit. Wir müssen Slater fassen.«
»Das werden wir auch«, entgegnet Jeremy. »Er wiegt sich erst mal in Sicherheit. Da macht man schon einige Fehler. Er kennt ja deinen Zustand nicht. Vielleicht ist ihm Terence auf der Spur. Ich werde zuerst auf das Revier fahren und mich mit Raoul unterhalten.«
Laura sah Jeremy fragend an. »Wenn Sie nichts dagegen haben, möchte ich gern bei meinem Bruder bleiben.« So wie sie ihn ansah, konnte er nicht anders, als zustimmend zu antworten: »Selbstverständlich können Sie hierbleiben. Ich gebe Ihnen meine Handynummer, damit Sie mich erreichen, wenn ich Sie später abholen soll. … und Sie werden hier auf mich warten! Ihre Freundin kommt mit mir«, sagte er bestimmend.
Jasmin horchte beschwingt auf und freute sich innerlich, dass sie mit Jeremy den Tag verbringen durfte. Im Krankenhaus hätte ihr es eh nicht gefallen.
Auch er war froh über Lauras Entscheidung und sein Herzschlag pulsierte enorm. Erst nehme ich mir Raoul vor, dann widme ich mich ganz Jasmin, dachte er.
Terence fuhr zu seinem gemieteten Bungalow und zog sich frische Sachen an. Er konnte es immer noch nicht fassen, was letzte Nacht passiert ist. Dieser Kerl, so ein gerissener Hund. Ich habe einfach nichts bemerkt, dachte er. Nebenbei nahm er eine kleine Mahlzeit ein, bevor er kurz darauf mit seinem Auto zurück zu diesem Bootssteg fuhr. Er setzte sich ein wenig versteckt hinter einem Gebüsch und suchte mit seinem Fernglas jeden einzelnen Millimeter die Bucht ab. Vor allem nahm er sich besonders viel Zeit, denn die Mangroven nahmen ihn fast die Sicht. Das Rauschen des Meeres, die betörende Schönheit der Blütenpflanzen und der wunderschöne Gesang der Vögel, all das nahm Terence nicht wahr, denn er ist voll konzentriert in seiner Sache. Plötzlich sah er etwas. Vielleicht waren es Touristen. Er stellte sein Glas auf Vergrößerung und zoomte die Personen noch näher heran. »Das kann doch nicht wahr sein, Raoul? Das ist dieser Raoul. Ich denke er ist … wer ist der andere?«, überlegte er laut. Er sah, wie Raoul den anderen Mann ein Koffer gab. Dieser nahm ihn und ging zum Wasser. Terence kam hinter dem Gebüsch vor und lief mehr nach links, um weiter zu sehen, wohin der Mann ging. Weit draußen sah er einen weißen Fleck. Eine Jacht! Er zoomte noch mehr ran. Er hatte die Jacht schon mehrmals gesehen und dachte, sie gehörte einen reichen Urlauber. Gute Tarnung. Schön auffällig sein, … rumprotzen, wer denkt schon an Slater und seine Leute. Terence war zufrieden. Es war doch eine gute Idee hierher zu kommen. Er musste nur noch Jeremy Bescheid geben.
Jeremy war gerade aus dem Revier gekommen, als sein Handy klingelte. »Terence, wo bist du?«, fragte er neugierig hinein und horchte der aufgeregten Stimme am anderen Ende. »Wir müssen uns treffen Jeremy. Ich habe etwas gesehen, das wirst du kaum glauben. Und dieser Raoul ist frei. Wie kann das sein?«
Etwas enttäuscht entgegnete Jeremy: »Ja, ich habe es gerade erfahren. Naja, ich habe auch nur gesagt, er hätte randaliert. Ich konnte ja nicht sagen, `Verdacht auf Drogen`, wenn ich keine Beweise habe. Also, wo bist du? «
»Ich bin noch am Bootssteg, in der Bucht von letzter Nacht«, antwortete Terence.
»Dann komm zu uns rüber, ich fahre heim«, sagte Jeremy und legte auf. Enttäuscht sah Jasmin in sein Gesicht. Sie hatte sich auf einen schönen Tag mit ihm gefreut. Auch er war betrübt. Gerührt über ihr Empfinden, nahm er Jasmins Hand und
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