Vergeltung unter Palmen
fuhr die Straße hinunter. Slater sah ihm sehr nachdenklich hinterher.
Fünf Minuten nach der vereinbarten Zeit kam Massimo am Eingang des Parks an. Robert sah ihm freundlich entgegen. »Schön Sie zu sehen. Konnten Sie alles erledigen?«
Massimo nickte nur unschlüssig zurück. Er wusste nicht so recht, wie er sich dem Mann gegenüber verhalten sollte. Robert tätschelte seine Schulter. »Das ist gut. So … nun gehen wir mal ein Stück. Bis zum Juwelier sind es nur paar Straßen. Aber wenn Sie mit dem Auto fahren wollen, ist es mir auch recht!«
Massimo kniff die Lippen zusammen und sah ihn leicht belustigt an, indem er seine Augenbrauen hochzog. »Mr. Douglas, Sie können mir gegenüber Ihre Wünsche ruhig offenlegen. Das Auto steht dort drüben. Kommen Sie!«
Für einen Moment überflogen seine Augen den wunderschönen Park, in dem Tausende von Blumenblüten standen.
Robert schaute den Mann abschätzend von der Seite an. Sein Auftreten gefiel ihm. Während der Fahrt erzählte er bereitwillig von dem Morgen beim Juwelier und hoffte darauf, dass der Ring perfekt wurde.
Minuten später begutachteten beide das Schmuckstück und waren von der Einfassung des Diamanten im Trauring überwältigt.
Massimo sah Mr. Douglas gerührt an und bedankte sich für die exklusive Selektion.
»Na, ich dachte mir, bei so einem Diamanten passt nur dieser Ring. Reines Platin und hochkarätiges Gold«, schwärmte Robert.
Da er diese Auswahl getroffen hatte, verlangte Massimo vom Juwelier noch mal denselben Trauring in seiner Größe, eben ohne Diamanten. Er bezahlte in bar und beide fuhren zurück zum Flughafen. ´Ich muss ihm die Wahrheit sagen´, dachte Massimo. ´Doch wie wird er reagieren?´ Geistesabwesend folgte er Robert ins Flugzeug und hörte nicht dessen Worte, als sie sich setzten. »Mr. Ferante, … hallo! Wo sind Sie denn mit Ihren Gedanken? Nach Ihrem Gesicht zu urteilen, waren Sie nicht von Ihrer Zukünftigen inspiriert.« Massimo räusperte sich und rang sich zur Offenheit durch. »Mr. Douglas, ich muss Ihnen etwas beichten.«
»Was, … gefällt Ihnen der Ring doch nicht?«, fragte Robert.
Der Sizilianer fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. »Doch natürlich, … aber es geht um ein etwas gravierenderes Thema. Sind Sie der Vater von Jeremy Douglas?«
Robert war sehr überrascht von der Frage. »Ah, Sie kennen meinen Sohn? Ich glaube nicht, dass Jeremy Ihren Namen schon mal erwähnte!«
Massimos Zerstreutheit wuchs immer mehr, denn er fand diesen Mann sehr angenehm. »Vielleicht nicht gerade diesen Namen. Ich möchte Ihnen gegenüber offen sein, denn Sie sind mir überaus sympathisch, Mr. Douglas. Ich weiß nicht, ob Sie mich noch in Ihr Haus lassen, … bei dem, was ich Ihnen jetzt mitteilen werde.«
Roberts Neugierde wuchs und er merkte eine starke Unsicherheit seines Gegenübers. »Na kommen Sie schon, so schlimm wird es wohl nicht sein. Hatten Sie etwa eine Rangelei mit meinem Sohn? Seien Sie sicher, da wären Sie nicht der Erste!«
Unverhüllt sah Massimo in Roberts Augen und sprach frei heraus: »Sie kennen mich sehr wahrscheinlich unter den Namen `Massimo Fernez`! Es wurde ja Insel weit nach mir gesucht. Da ich womöglich als tot gelte, nahm ich den Namen meiner Mutter an. Glauben Sie, Mr. Douglas! Wenn ich die Ereignisse ungeschehen machen könnte und … Laura … ich tat ihr sehr weh! Es tut mir alles so leid.«
In Roberts Augen konnte man im ersten Moment ein großes Entsetzen feststellen, doch dann erkannte er dessen Reue und sah ihn gnädig an. Er war über die Ehrlichkeit dieses Mannes verwundert. »Große Achtung über Ihre Aufrichtigkeit, Mr … wir bleiben bei `Ferante`!«, entschied sich Robert. »Das hätten Sie nicht tun müssen! Aber ich schätze das, mein Freund. Sie haben Ihren Fehler ja wieder korrigiert, indem Sie Laura befreit hatten. Nur … die Sache mit den Drogen ist unverzeihlich.«
Massimo nickte grübelnd. »Jaah, … manchmal muss man eben die Suppe auslöffeln, auch wenn man sie nicht eingefüllt hat.« Er lachte leise auf. »Daniel hat mir schon erzählt, dass Sie einen sehr anstrengenden Tag mit Jasmin hatten.«
Robert horchte auf. »Daniel? Wusste er, dass Sie überlebt haben?«
Massimo war erschrocken über seine eigenen Worte. »Oh, das muss nun wirklich keiner wissen! Schon gar nicht Laura. Wir dachten, Stillschweigen wäre das Beste.«
Robert legte sich sinnierend an die Rücklehne und sprach nach einer kurzen Weile: »Hm … hm, Jeremy ist meines Wissens
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