Vergeltung unter Palmen
erinnern«, fauchte Laura und versuchte indessen seine Hände abzuwehren. »Ich hatte nicht vor, unzählige Treppen zu steigen.« Er registrierte ihre Wut und zog seine Brauen nach oben. Dennoch versprühten seine Augen ein Funkeln, als er sie beherzt von der Seite ansah. »Hm, ich erinnere mich, kleine Wildkatze«, meinte er und schob sie mit sanftem Druck weiter.
An der Treppenbiegung überblickte Massimo das Panorama und blieb stehen. »Von hier oben hat man eine überwältigende Sicht. Sieh nur, ist es nicht schön?«
Laura konnte sich für diesen Ausblick nicht begeistern und meinte bissig: »Was soll das jetzt? Bist du plötzlich Blitzromantiker? Das nimmt dir wirklich niemand ab.«
Sie riss sich von ihm los und stapfte weiter, sodass sie wieder knickte. Massimo bewegte unfassbar seinen Kopf und stellte voller Spott fest: »Das Laufen scheint keine Gabe von dir zu sein! Im Flugzeug bist du schon auf meinem Schoß gelandet.«
Er fing sich eine giftige Geste von ihr ein und musste an diese Erinnerung schmunzeln.
»Bin ich nicht«, zischte sie und konzentrierte sich fortan auf ihre Füße. Mittlerweile standen sie vor einem kleinen schönen Haus mit riesengroßen Fenstern und einem Balkon, der anscheinend ringsherum führte. Bevor Massimo Fernez sich den Leuten bemerkbar machte, drehte er Lauras Gesicht zu sich empor, sodass sie widerwillig in seine Augen stierte. Er durchbohrte sie mit seinem Blick und sprach im leicht bedrohlichen Ton: »Ich hoffe, dass du dich normal benimmst. Solltest du rebellieren, bekommst du einen Schuss! War das für dich verständlich genug?« Plötzlich überkam ihr ein Zittern und sie senkte stumm ihre Lider. Es ist ihr unerklärlich, welche Verhaltensweisen dieser Mensch in nur kurzer Zeit durchlebt.
Der Sizilianer stand unbeweglich seinen Anweisungen abwartend, indem er sie prüfend betrachtete. Stillschweigend ließ er seinen Daumen über ihre Wange streifen. Ruckartig nahm er dann seine Hand herunter und wandte sich zur Tür.
Nach dem Klingeln kam eine Frau um die vierzig heraus und mit einem freundlichen »Willkommen«, bat sie die Ankömmlinge einzutreten. Schon allein der Eingangsbereich strahlte eine Wärme aus. So wie diese Frau, die sicherlich keine Ahnung hatte, wer ihre Gäste sind, dachte Laura. Ein sehr schöner Raumteiler mit traumhaften Pflanzen trennte den rechten Bereich dieser erheblichen Ebene. Dahinter verbarg sich ein gemütlicher Ort mit schönen Sitzelementen. An der schräg gegenüberliegenden Fensterfront war eine große Flügeltüre, die nach draußen führte. `Fast wie bei Robert`, kam ihr der Gedanke. Auf der anderen Seite sah Laura so etwas wie einen kleinen Tresen, auf dem sich ein Computer befand. Hinter dieser angrenzenden Wand vermutete sie noch weitere Zimmer, denn ein grandioser breiter Türbogen aus Bambusgehölz führte dorthin. Die Frau geleitete sie zu einer Treppe, die sich von der Mitte des Raumes, offen nach oben drehte. Sie stieg voran und öffnete eine Tür. Erwartungsvoll ließ sie das Paar eintreten. »Ihr Zimmer, Mr. und Mrs. Ferante. Ich hoffe, es gefällt Ihnen!« Fernez postierte sich sogleich gefährlich nahe neben Laura und umschloss sie fest mit seinem Arm. Sie war sprachlos und schluckte. Das Zimmer war bezaubernd, und als sie auf das Bett blickte, durchfuhr es ihren ganzen Körper, was er sehr wohl bemerke. Fernez schien ihre Bedenken zu spüren, denn er grinste sie versonnen an und meinte zu Darrians Mutter: »Natürlich, Mrs. Corbin. Das Zimmer ist perfekt! Nicht wahr, mein Schatz«, fragte er Laura und drängte sie noch mehr an sich. Was hat der Irre nur für Kräfte, dachte sie wie gelähmt. Je mehr sie sich sträubte, umso fester wurde sein Griff. Sie warf einen sehr bösen Blick zu ihm auf. Mrs. Corbin lächelte verlegen und wandte sich zur Tür.
»Mr. Ferante, wenn Sie irgendetwas brauchen, dann geben Sie mir bitte Bescheid.« Dieser nickte ihr charmant zu, und als sie hinausging, ließ er Laura spontan los. »Bloß keine Zicken, meine Liebe! Wir gelten hier als Paar!«, rief er aus.
Laura schüttelte verzweifelt den Kopf. »Du bist ja noch irrer, als ich dachte.« Widerstrebend stellte sie sich an das Fenster und starrte hinaus. Sie wunderte sich über den Namen »Ferante«
Mentes hatte das Gespräch noch mal ablaufen lassen und meinte: »Wir werden den Flughafen sofort absuchen.« Daniel lief unentschlossen hin und her.
»Wir sollten die Öffentlichkeit da raus lassen. Fernez sein Bild ist
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