Vergeltung unter Palmen
Slater. Als sie von unten ein Geräusch hörten, wollten sie zur Kajüte laufen. In dem Moment kam er nach oben und warf den Besuchern einen verdutzten Gesichtsausdruck entgegen. »Welch eine Ehre, Mr. Douglas!«, rief er erstaunt aus, als er ihn erkannte. »Haben Sie denn Ihren Rausch schon ausgeschlafen?« Terence Erscheinung kannte er noch nicht. Als er Daniel erblickte und dessen Ausdruck erhaschte, wie er sich die Jacht betrachtete, schaute er ihn verwundert an. »Hallo, Daniel, bist du wieder okay? Und … kommen alte Erinnerungen hoch? Bereust wohl deinen Entschluss uns verlassen zu haben, hm? Ich dachte, du wärst in den Fängen von Fernez? Freut mich, dass es dir gut geht.«
»Wo ist Fernez, John? Du weißt, wo er ist. Wenn er meiner Schwester etwas antut, werde ich dich dafür mit verantwortlich machen. Da hilft dir auch kein Polizeichef«, polterte Daniel, ohne auf Slaters Bemerkung einzugehen.
Mit überlegter Miene antwortete Slater: »Ich weiß nicht, wo er ist. Er sagte mir, dass er eine offene Rechnung hat. Ich dachte mir eigentlich, dass er dich geschnappt hat. Na so was! Hat er sich deine Schwester geangelt. Naja, ist ja auch einfacher. Dann hat er wieder ein Spielzeug gefunden, um das ihr euch streiten könnt!«, höhnte er. »Er hat sich mit Gianni eine Wohnung gemietet, aber ich frage meine Partner nicht aus. Er kann ja schließlich tun und lassen, was er will. Das müsstest du doch eigentlich wissen, Daniel! Solange die Geschäfte nicht darunter leiden, habe ich mich nie eingemischt. Du und Fernez! Aber das ist euer Ding. Ihr beide seid wie Feuer und Wasser. Ich wünschte, wir wären uns nie begegnet. Es hätte mir viel Ärger erspart. Das weißt du auch. Ich werde meinen etwas wild gewordenen Partner schon finden. Deine Kleine bring ich dir und dann hoffe ich nie mehr etwas von dir zu hören, geschweige denn zu sehen.« Daniel kannte John. Er sprach die Wahrheit. »Auch wenn du mich zum Teufel wünschst, … Laura … hat damit nichts zu tun. Ich verlass mich auf dich, John.«
Etwas bösartig lachte Slater auf. »Ha, Barnes, glaub mir, das tu ich nicht für dich. Entschuldigt, ich habe noch viel zu tun.« Er drehte sich um, und ging zur Kajüte. Die drei Männer verließen das Schiff. Sie überlegten, was sie nun nach dieser vermeintlichen Niederlage unternehmen könnten und liefen erst mal ins Revier, um nachzuprüfen, was dieser nun vorhatte.
Gianni, der sich versteckt hielt, als er Daniel sah, kam nun hervor, rannte zum Pier und sprang an Bord. Durch das Gepolter kam Slater wieder nach oben und schnauzte ihn an, er solle langsam auf seiner Jacht laufen. »Was willst du schon so früh am Morgen hier? Wo warst du gestern Abend? Hast echt was verpasst!«
Gianni meinte stattdessen mit großen Augen: »Was wollte Barnes? Sucht er seine Schwester?«
Slater packte ihn am Kragen. »Was weißt du von ihr? Wo steckt Fernez? Wenn er meine Geschäfte gefährdet, ist er tot. Sag ihm das. Also, was hat Massimo vor?« Gianni holte erst mal Luft. »Er will mit der Frau abhauen. Keine Ahnung, was in ihn gefahren ist und was er von ihr will. Er ist im Moment etwas seltsam!«
»Wo steckt er jetzt?«, fragte Slater etwas beunruhigt. Beide gingen nach unten. Gianni zuckte die Schultern und antwortete: »Weiß der Kuckuck. Letzte Nacht waren wir in unserer Wohnung, … aber jetzt? Wenn er weg will, dann lass ihn doch! Er braucht neue Pässe!« Slater wurde noch wütender. »Er ist mein Partner. Was ist eigentlich los? Immer nur Frauengeschichten! Wir haben doch ein wunderbares Leben. Keiner von euch kann sich beschweren. Ich habe nur noch eine Sache zu erledigen und dulde keine Vorkommnisse. Bring ihn zur Vernunft. Dann bekommt er auch seine Pässe.«
»Ach John, … den Namen Fernez sollst du auf deinem Handy ändern. Wäre ja möglich, dass dein Schmuckstück in falsche Hände fällt …Und sein Anzug bring ich auch gleich in die Reinigung. Wo ist er?« Slater klopfte auf dessen Schädel. »Sag mal, spinnt ihr jetzt vollkommen? Machst du jetzt auch noch für Fernez die Botengänge? Aber bitte, der Anzug hängt in seinen Schrank.«
Gianni holte das Teil und lächelte vor sich hin. »Wenn Fernez eine Auszeit braucht, dann gib sie ihn. Er kriegt sich schon noch ein. Außerdem muss man ja nicht ewig aufeinander hocken. Von dem Geld kann jeder ein angenehmes Leben führen.«
»Aber nicht jetzt«, schrie Slater. »Wenn die eine Sache erledigt ist, dann … und nur dann könnt ihr euch meinetwegen mal
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