Vergeltung unter Palmen
weiß, dass du uns damals nur ausspionieren wolltest und die geplatzten Übergaben auf dein Konto gingen. Nicht die Letzten, … ich meine, die vor zwei Jahren. Weißt du noch, als eine Frau in die Schusslinie kam? Die Männer … Daniel, … die Männer waren alle Polizisten, nicht wahr?« Er sprach dabei so leise, aber Daniel verstand jedes Wort und spürte Fernez bohrenden Blick auf seinem Gesicht. Ein Zucken ging durch seinen Körper und ihm fröstelte kurz. »Woher weißt du es? Hat Laura es dir gesagt?«
Massimo hatte nicht Absicht Laura zu verraten. »Logan hatte Nachforschungen über euch gemacht. Er rief in England an. Einen Polizeipräsidenten wird man wohl nicht anlügen. Slater konnte dann eins und eins zusammenzählen.« Er holte tief Luft, bevor er weiter fortfuhr: »Glaub mir, Logan ist ihn jetzt so was von egal. Er hat augenblicklich einen bodenlosen Hass auf dich. Meine Methoden waren schon extrem doch bin ich nicht so erbarmungslos wie er. Auch wenn wir beide uns nie ausstehen konnten und uns gegenseitig zum Teufel wünschten, … Slater ist derjenige, der töten kann. Die Frau … die damals an meiner Kugel starb, war ein Unfall. Ich konnte nichts dafür. Das schiebe ich dir nun zu. Es war dein Spiel. Dieser Christian … er hat keine Ahnung, stimmt’s? Wirst du es ihm sagen?«
Daniel konnte erst mal nicht antworten. Er bemerkte Jasmins fragenden Blick auf sich gerichtet. Dann räusperte er sich: »Da hat sich die Frage von selbst beantwortet. Laura hat es dir erzählt. Ihr scheint ja doch einen guten Draht einander entwickelt zu haben. Okay! Sieh zu, dass du wieder auf die Beine kommst. Doch da gibt es ein Problem! Alle suchen nach einem Massimo Fernez. Hast du eine Idee?«
»Schon möglich«, antwortete Massimo gedankenversunken. »aber … ob sie gut ist, kann ich nicht sagen. Ich möchte keinen mit hineinziehen, den ich mag.«
»Du meinst Darrian, nicht wahr?«, fragte Daniel und forschte weiter. »Der Junge hat auch einen Narren an dir gefressen. Mag man kaum glauben! Er gab sich die Schuld an der Misere. Kannst du dir vorstellen warum?« Massimo schloss die Augen und antwortete mit immer leiserer werdender Stimme: »Quatsch! Ihn trifft doch keine Schuld! Er ist ein toller Bursche, bisschen chaotisch, … erinnert mich an Riccardo.« Seine Worte waren ein Flüstern. Er fühlte sich schwach, sprach dann aber nach einem kurzen Moment entschlossen weiter: »Ich muss hier raus und Slater suchen. Wenn du noch ein wenig deinen wütenden Kollegen hinhalten könntest! Es wäre in Lauras Interesse und ich bin verantwortlich dafür.«
»Du kannst ja kaum sprechen … so schwach bist du. Wie willst du dann Slater finden?«, fragte Daniel so gar nicht überzeugt.
Massimo blickte erst auf Jasmin, dann zu Daniel. Diese Entschlossenheit konnten sie in seinen schwarzen Augen erkennen.
»Ich werde sie finden und wenn ich auf allen `Vieren` kriechen muss. Zügelst du deinen Kollegen?« Daniel nickte zuversichtlich und schwieg. Für ihn war alles unfassbar. Massimo Fernez, sein Erzfeind entpuppte sich als ein Mensch, der sich um andere sorgte und sogar Gefühle entwickelte. Auch Jasmin war sehr von ihm angetan.
Sie verabschiedeten sich und beide verließen das Krankenhaus. »Kann man sich in so kurzer Zeit verändern?«, fragte sich Daniel laut. »Ja, die Liebe ist ein Wunder!«, raunte Jasmin träumerisch »Ist sie dir noch nicht begegnet?«, neckte sie Daniel, der plötzlich maskenhaft wirkte und ihr keine Antwort darauf gab.
»Du kennst also diesen Herrn Fernez von früher? Woher, wenn ich fragen darf?«, drängte sie weiter, »Und … was meinte er mit dieser Frau, die er erschossen hat, wäre dein Spiel, … und was hat Christian mit Fernez zu tun? Hab das nicht so richtig verstanden!«
»Ich möchte jetzt nicht darüber reden, okay? Wir müssen Slater finden. Es ist zum Kotzen!«, fluchte Daniel. Jasmin ließ nicht locker. »Du hast Gewissensbisse! Sonst würdest du ihn nicht helfen wollen. Oh je, wie willst du das Terence erklären? Er mag Laura sehr.«
»Dann erwähne es nicht!« Daniel war sichtlich frustriert. »Außerdem denke ich, dass Fernez den Aufenthaltsort von Slater schneller ausfindig machen wird als wir. Kann nur von Vorteil sein.«
»Du musst mich nicht so angehen! Ich werde schon nichts erwähnen, denn ich möchte auch, dass Laura gefunden wird.« Jasmin schien beleidigt. Daniel wurde nachgiebig und stupste sie an. »Ach komm!«
Slater hatte Laura in einen Abstellraum
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