Vergeltung unter Palmen
Motorboot neben die Jacht und ließ es bis zum Schlauchboot gleiten.
»Nimm Laura zu dir und fahre weit weg«, rief Massimo den Jungen zu. Slater zog sich an der Treppe hoch und blickte ebenfalls zu Darrian. Er erkannte ihn. Massimo winkte ihm zu, als er Laura im Boot hatte. Mit etwas weicherer Stimme sprach er hinüber: »Ich danke dir Darrian. Du bist ein wahrer Freund. Pass gut auf! Wir sehen uns bald. Und nun fahr endlich.«
Laura schauderte. Massimo sah sie nicht einmal an. Er war wieder so anders. Vielleicht ist es auch gut so, denn ohne ihn würde sie ihren Urlaub mit Jasmin genießen. Jasmin, … was wird sie wohl machen?
Das Motorboot raste davon und Massimo verspürte einen gewaltigen Stich im Herzen, als er Laura hinterherblickte. Er hatte ihr nur Unheil beschert und würde die vergangenen Tage gern zurückdrehen. Beherrscht wendete er sich zu Slater um, der auf einer Bank saß und ihn abwertend musterte: »Rührend dein Blick! Und so voller Reue! Tja Massimo, Reue wird aus tiefen Emotionen geboren. Das passt nun gar nicht zu dem Mann, den ich vor ein paar Jahren bei mir aufnahm. Es hat dich wohl erwischt, he? Nur schade, dass sie Daniels Schwester ist und sie mit diesem Douglas zusammenhängt, … sonst hätte es ja was werden können!« Slater lachte dreckig. »Und jetzt gib mir meine Diamanten!«, zischte er.
Massimo sah ihn giftig an. »Hm, du meinst Logans Diamanten! Ich muss dich enttäuschen, aber ich habe beschlossen, sie zu meiner Lebensversicherung zu machen. Du verlierst neuerdings leicht deine Beherrschung mir gegenüber. Du vergisst, wer ich bin! Der große Fernez … dem seinen Alten du dein Geld verdankst. Deswegen auch die schnelle Partnerschaft. Womöglich hat der Narr die Jacht noch bezahlt? Denn so flüssig schätzte ich dich damals gar nicht ein.«
Massimo musterte Slaters Gesicht. Aber dieser zeigte keine Reaktion und schwieg. »Aha, dachte ich mir«, nahm er bissig zur Kenntnis. Interessiert bohrte er weiter: »Was hat dich denn bei Daniel gereizt, ihn einfach so aufzunehmen? Ganz zu schweigen von der verrückten Partnerschaft. Das habe ich bis heute noch nicht verstanden. Geld war es sicherlich nicht. Hast dich wohl in seine hübschen blauen Augen verguckt?«
Slater prustete gehässig auf: »Barnes-Syndrom, dem du selbst erlegen bist!« Er zog sein Hemd aus und legte den Stoff auf seine blutende Hand. Dann begab er sich in Erinnerung. »Ja, das war ein großer Fehler. Ich wurde zum ersten Mal getäuscht. Barnes konnte aber auch so überzeugend sein, mit seinem Hundeblick. Er tat so unschuldig! Aber dennoch … er hatte in jeder Hinsicht den Durchblick. Dabei war alles nur eine Farce. Weißt du Massimo, dass gute an der Sache war, … euer ständiger Konkurrenzkampf. Das machte dich härter, … dachte ich jedenfalls. Hm, auf dich hatte ich mich konzentriert und mich von Daniel täuschen lassen. Er ist ein verdammter Bulle, Massimo! Das passiert mir nicht noch einmal.« Slater sah Fernez fordernd an. »Und nun? Was gedenkst du, jetzt zu tun? Logan will seine Diamanten. Er ist jetzt schon stinksauer.« Slater verzog schmerzhaft das Gesicht. »Ich muss nach unten und Verband holen!« Mit zehrender Miene stand er auf.
Fernez machte eine Handbewegung. »Tu dir keinen Zwang an. Bevor du hier alles noch versaust. Die Waffe kann ich wohl einstecken, hm? Wenn du dich nicht anständig benimmst, wirst du deine Steinchen nie mehr bekommen.«
Beide liefen zur Treppe und gingen in den unteren Bereich.
»Denkst du, ich kenne deinen kleinen Freund nicht? Ich weiß doch, wo er wohnt. Es wäre schade um ihn«, höhnte Slater.
Massimo kniff seine Augen zusammen und meinte ausweichend: »Du wirst ihn aber dort nicht antreffen! Du unterschätzt mich, Partner!« Überrascht drehte sich Slater um und forschte in Fernez Gesicht. »Ach, ist das noch so?«, fragte er ironisch. Der Sizilianer blieb ihm die Antwort schuldig und forderte ihn stumm auf weiterzugehen.
Slater legte seinen Ellenbogen auf den Türdrücker und schob sich in das geräumige Bad hinein. Er warf sein blutverschmiertes Hemd auf den Boden. Dann holte er aus dem Schrank Verbandszeug. »Wir haben alle Fehler gemacht, Massimo. Ich schätze, wir sind nun quitt. Du hast von mir eine Kugel erwischt und jetzt habe ich eine von dir. Und für was alles? Nur weil uns Barnes verarscht hat!«
Verständnislos schüttelte Fernez den Kopf. »Es reicht jetzt John. Vergiss ihn. Wohin hat uns dieser Hass getrieben? Würden wir uns nur auf die
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