Vergeltung unter Palmen
Deals konzentrieren, wären wir nicht in dieser Lage und könnten längst verschwunden sein.«
Widerstrebend kritisierte Slater die Situation: »Ha, in dieser Lage … die auf deinem Mist gewachsen ist, falls du dich erinnerst! Oder leidest du an Amnesie!« Fernez schluckte und sah ihn nur kalt an. John nahm ein Skalpell ähnlichem Teil aus dem Schrank und versuchte die Kugel rauszuholen. Schmerzhaft zuckte er zusammen. »Was ist nun mit den Diamanten? Du nanntest mich eben Partner. Oder war es nur dahingesagt?« Massimo schaute auf den bluteten Handrücken und meinte: »Abwarten! Ich muss sehen, wie die Lage sich entwickelt.« Missgestimmt forderte er Slater auf: »Gib mir das Teil, da kann man ja nicht zugucken!« Fernez ließ ihn auf einen Hocker niedersetzen und zog den kleinen Tisch herüber. Er steckte Slater einen zusammengerollten Lappen in den Mund. »Beiß drauf!« Dann holte er vom Nebenzimmer eine Sitzgelegenheit. Sorgsam reinigte er Slaters Hand und vollführte einen kleinen Schnitt. Er bohrte solange darin herum, bis die Kugel heraustrat. Slater lief der Schweiß über das ganze Gesicht. Massimo desinfizierte die Wunde und verband sie anschließend. Er musterte sein Gegenüber und lächelte etwas verbissen. »Tapfer, Johnny Boy … ohne einen Piepser.« Slater saß wie versteinert da. Massimo wollte den Lappen wieder aus seinem Mund herausholen doch dieser biss immer noch wie wild darauf. »Hey, du kannst loslassen, oder hast du dich festgebissen?« Er zerrte den Lappen heraus und in dem Moment kam ein lauter gequälter Aufschrei aus Slaters Mund. »Doch nicht so tapfer«, meinte Massimo. Er spülte seine Hände am Becken und ging hinaus ins Büro. Gianni saß ruhig auf seinem Stuhl. Er betrachtete Fernez mit gemischten Gefühlen, da er die Unterhaltung zwischen den beiden Männern spannend zugehört hatte. Unverblümt fragte er gleich, als Fernez ihn langsam wieder losband: »Der alte Fernez ist also dein Vater? Den Reim hätte ich mir aber auch selber machen können, als Slater mich nach den Namen Ferante fragte. Naja, wer denkt schon, dass ein Sohn vom großen Mafiaboss hier auf der Jacht verweilt und sich nur auf kleine Hehlereien beschränkt. Wieso tut ihr so geheimnisvoll? Ist doch cool so einen Vater zu haben!« Sie hörten die Stimme von Slater, der mit einer Schnapsflasche zu ihnen kam und maulte: »Weil es dich nichts angeht!« Er trat herein und beobachtete die beiden Männer voller Skepsis. Er setzte sich auf seinen Bürotisch und zog zwiespältig die Augenbrauen hoch, als er feststellte: »Das hat er mit Sicherheit freiwillig zugelassen, nicht wahr Gianni?« Dieser grinste locker und rieb sich seine Handgelenke. »Ach du meinst, … ich neige dazu mich von dem hier quälen zu lassen?«, und zeigte auf Fernez.
Massimo ignorierte die Szene und gab Gianni eine Anweisung. »Gianni, du nimmst jetzt Kurs auf Venezuela.« Dabei konnte er einen wütenden Ausdruck auf Slaters Gesicht erkennen und meinte weiter: »Wir lassen ein paar Tage verstreichen. Ein wenig Ruhe wird uns guttun. Danach werden wir weitersehen.« Abwägend drehte er sich halb zu Slater: »Die Steine kannst du später immer noch verhökern. Auf ein paar Tage kommt es nicht an.«
Slater wurde starrsinnig. »Meinst du, ich will in dieser Gegend ewig rumhängen?« Sein Blick schweifte zu dem Safe, der offen stand. »Du hast beide Koffer entwendet? Wie stellst du dir das vor? Willst du in Venezuela ständig deine Kreditkarte benutzen, die dir angeblich so viel Ärger bereitet? Du willst mich in die Enge treiben, stimmt’s?«
In einem sehr ruhigen und gelassenen Ton sprach Massimo zu ihm: »Oh nein John! Ich möchte nur sichergehen, dass du und ich keinen Unsinn mehr machen. Ich möchte Laura in Sicherheit sehen. Wie gesagt, es ist eine gewisse Lebensversicherung.«
»Du und diese Miss Barnes!«, fauchte Slater. »Was hat sie aus dir gemacht? Du bist total geblendet! Siehst du nun, wohin Gefühle führen? Bei Gina und mir ging es nur um Sex. Da gibt es keine Probleme. Und … wirst du sie wiedersehen, da du so besessen von ihr bist?« Er sah ihn direkt in die Augen. Massimo antwortete kurz und knapp: »Nein!«
Slater gab sich nicht zufrieden. »Was ist, wenn du ihr etwas hinterlassen hast? Dein Vater würde sich freuen!« Gianni rollte seine Augen und meinte verständnislos: »Jetzt geht das wieder los!« Massimo wusste nicht, was er damit meinte und hakte nach. Gianni lehnte dieses Gespräch kategorisch ab, indem er lustlos mit
Weitere Kostenlose Bücher