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Vergeltung

Vergeltung

Titel: Vergeltung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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Autos geparkt, denn hier hatte jeder Einfahrten und Garagen genug, um sämtliche Fahrzeuge des Haushalts unterzustellen.
    Langsam fuhr sie wieder die Hauptstraße zurück und bemerkte, dass das Haus, das der Einfahrt zur Sackgasse gegenüber lag, dunkel und verlassen schien. Auch standen keine Autos in der Einfahrt. Carol entschied, dass es das Risiko wert war, setzte rückwärts in die Einfahrt und parkte vor dem Garagentor. Nun hatte sie, an den Nachbarhäusern vorbei, völlig freie Sicht auf Vance’ Haus. Der perfekte Ort, um sich auf die Lauer zu legen.
    Bei ihrem Wunsch, sich das Haus aus der Nähe anzuschauen, half ihr das allerdings überhaupt nicht weiter. Man musste vielleicht auch nicht unbedingt auf Tuchfühlung mit der Hauswand gehen. Soweit sie erkennen konnte, hatte keines der Fenster, die Richtung Sackgasse gingen, Vorhänge. Innerhalb des Hauses waren keine Lichter zu erkennen. Wenn Vance sich nicht gerade in völliger Dunkelheit in einem der Hinterzimmer des Hauses aufhielt, war es ziemlich sicher, dass niemand anwesend war. Und wenn er tatsächlich in einem der Zimmer schlief, da sollte Carol besser bleiben, wo sie war. Wer konnte wissen, welche Bewegungsmelder und Kameras er hatte installieren lassen, um sich vor Eindringlingen zu schützen. Alles, was er bis jetzt getan hatte, war wohlüberlegt und bestens geplant gewesen. Das würde auch auf das Haus zutreffen.
    Andererseits würde sie ihn sehen, sobald er das Haus verließ, wenn sie hier ausharrte. Sie konnte sofort mit dem Wagen aus der Einfahrt herausschießen und ihn entweder rammen, blockieren oder ihm folgen. Aus polizeilicher Sicht war das eine kluge Entscheidung.
    Nur aus der Perspektive Carol Jordans war es weniger sinnvoll. Je länger sie wartete, desto wahrscheinlicher war es, dass Ambrose mit seinen Leuten auftauchen würde, um alles zu vermasseln. Es gab nur eine Straße, die nach Vinton Woods hinein- und herausführte. Wenn Vance kapierte, was Sache war, konnte er einfach weiterfahren und wieder verschwinden. Sie würde versuchen müssen, Ambrose davon zu überzeugen, dass sie hier allein Wache halten würde. Die anderen mussten sich außer Sichtweite im Hintergrund halten, so dass niemand, der in die Siedlung hineinfuhr, etwas bemerkte. Und sie mussten sich darauf verlassen, dass Carol ihnen Bescheid gab, sobald sich etwas tat. Ambrose hatte bereits vorher unter ihrem Kommando gearbeitet, und Carol glaubte, ihn dazu bringen zu können, ihr in dieser Sache zu vertrauen.
    Die Frage war nur, ob sie sich selbst trauen konnte.

    Der Tipp, den Tony ihr über Paula hatte zukommen lassen, hatte Stacey wütend gemacht. Nicht etwa, weil sie es für Zeitverschwendung hielt, sondern weil sie nicht selbst darauf gekommen war. Sie war kein Mensch, der sich gerne aus der Verantwortung zog. Ihre Mutter hatte ihr beigebracht, nicht nur den Erfolg für sich zu beanspruchen, sondern sich auch dem Versagen zu stellen. Nichtsdestotrotz wusste sie, dass es anders gelaufen wäre, hätte sie, wie gewohnt, an ihrem vertrauten Arbeitsplatz alle Möglichkeiten abdecken können. Zwei Großaktionen durchzuziehen mit einem Laptop und einem Rechner in West Mercia, dessen Prozessor so schnell wie eine verkrüppelte Schildkröte war, stellte, milde ausgedrückt, eine Herausforderung dar.
    Die Details zum Tod von Kerry Fletchers Mutter hatte sie nach wenigen Minuten auf dem Monitor. Nun hatte sie den Mädchennamen der Frau und den Rest, den Abgleich dieser Daten mit der Liste der Mieter, die sie schon vorher gehabt hatte, erledigte Stacey mit links.
    Kaum zehn Minuten nachdem sie Paulas Anruf entgegengenommen hatte, hielt Stacey erneut den Hörer in der Hand. »Du hattest recht mit dem sechzehnten Stock. Pendle House, 16C. Entschuldige, ich hätte das nicht übersehen dürfen.«
    »Ist nicht schlimm, jetzt haben wir es ja.«
    Stacey verzog das Gesicht, so als habe sie einen faden Geschmack im Mund. »Ich weiß, und es macht mir auch nichts aus, wenn Dr. Hill etwas herausfindet, was einfach über unsere Kompetenz hinausgeht. Aber wir sind doch Polizeibeamte, das hätte uns selbst einfallen müssen.«
    »Die Chefin wäre draufgekommen«, entgegnete Paula, missmutig trotz des Fortschritts.
    »Ich weiß. Keine Ahnung, ob ich noch weiter Polizistin bleiben möchte, wenn Blake mich für Routinearbeit im Büro einteilt.«
    »Das wäre völlig verrückt«, urteilte Paula. »Jeder weiß, dass du ein genialer Computerfreak bist. Wieso sollte Blake nicht das Beste aus

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