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Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition)

Titel: Vergiss das mit dem Prinzen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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okay.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Man will sie noch eine Weile zur Beobachtung hierbehalten – und ihr wahrscheinlich erklären, wie gefährlich ihre Qualmerei ist. Falls die Ärzte das wagen.«
    Ich nickte schniefend. Irgendwie glaubte ich ihm eher als Percy und Eleanor. Vielleicht, weil er direkt mit dem Doktor gesprochen hatte. Außerdem machte er nicht den Eindruck, er würde lügen, um mich zu beruhigen. Wenn es schlimme Neuigkeiten gab, würde er sie nicht verschweigen. Normalerweise sagte er mir ja auch, was ich nicht hören wollte, zum Beispiel, wie schrecklich mein Haar aussah.
    »Keine Sorge, es geht ihr gut«, fügte er hinzu. »Der Doktor hat ein paar Tests erwähnt. Damit müssten sie um sechs fertig sein, danach dürfen Sie Ihre Tante sehen. Wenn Sie wollen, warte ich mit Ihnen.«
    »Nicht nötig.« Ich lehnte mich ein wenig zurück, bis mir bewusst wurde, Jim könnte vermuten, dass ich seinen ausgestreckten Arm spüren wollte. »Bald wird Martin zurückkommen.«
    »O ja. Martin. Großartig. Soll ich hierbleiben, bis er da ist?« Besorgt musterte er mich, und ich überlegte, ob ich zwischen den gelben Stühlen genauso geschwächt und schutzbedürftig wirkte wie vorhin Percy und Eleanor. Wohl kaum, denn der durchtrainierte Jim sah kein bisschen gebrechlich aus.
    Ich schüttelte den Kopf. »Danke, Jim, mit mir ist alles in Ordnung. Wirklich, Sie können gehen.«
    »Also gut.« Er nahm seinen Arm von meiner Lehne, stützte die Hände auf seine Schenkel und stand auf. »Rufen Sie mich an, wenn Sie was brauchen.«
    »Ich habe mein Handy verloren«, erwiderte ich und starrte zu Boden. Das klang unfreundlicher, als es geplant war. Als würde ich einen Vorwand suchen, damit ich ihn nicht anrufen musste.
    Die Hände in den Hosentaschen, hob er die Schultern. »Okay.« Er fuhr sich wieder durchs Haar und ging zur Tür, wo er stehen blieb und sich umdrehte. »Kocht Ihre Tante abends für Perce und Eleanor?«
    »Ja … O Gott, das habe ich vergessen. Machen Sie sich deshalb keine Gedanken, Jim. Sicher können sich die beiden ausnahmsweise selber verpflegen. Und Eleanor wird den Toaster gewiss kein zweites Mal anzünden.«
    Lachend salutierte er und verließ den Warteraum.
    Hinter ihm fiel die Tür zu, und ich war wieder allein. Der Plastiksitz schien immer härter zu werden. Stöhnend rollte ich meinen Mantel zu einem Kissen zusammen und streckte mich auf drei Stühlen aus. Letzte Nacht hatte ich kaum geschlafen. Trotz meines Nickerchens im Kino fühlte ich mich plötzlich erschöpft. Ich versuchte, die harten Kanten zu ignorieren, die sich in meine Rippen drückten, und schloss die Augen.

29
    Als ich erwachte, dauerte es ein paar Sekunden, bis mir einfiel, wo ich war. Im Krankenhaus. Daran erinnerten mich die verdammten gelben Stühle, sobald ich die Augen öffnete, ebenso wie die harten Kanten, die sich beharrlich zwischen meine Rippen pressten. Gähnend streckte ich die Beine aus. Bevor ich eingeschlafen war, hatte ich meinen Mantel zu einem Kissen geformt. Aber jetzt lag er wie eine Decke auf mir – und mein Kopf auf einem Schenkel. Ich blinzelte ins Licht der Neonröhre über mir. »Jim?«, murmelte ich schläfrig:
    Die Stirn gefurcht, schaute Martin auf mich herab. »Jim?«
    »O Martin!«, rief ich und richtete mich hastig auf. »Tut mir leid.«
    »Dieser Installateur im Haus deiner Tante?« Seine Stirnfalten vertieften sich. Ächzend rutschte er auf seinem Sitz nach vorn und presste eine Hand gegen sein Kreuz.
    »Bist du okay? Diese grässlichen Stühle! Habe ich lange geschlafen?«
    Er straffte seinen Rücken und biss auf seine Unterlippe. »Nur kurz.«
    »Oh, dein armer Rücken! Hier, lass mich meinen Mantel hinter dich stecken. Ist es so besser?«
    »Danke«, seufzte er und lehnte sich zurück. Ich sah ihm an, dass er immer noch Schmerzen hatte.
    »Du hast so viel für mich getan. Das weiß ich wirklich zu schätzen, Martin. Aber jetzt musst du nicht mehr hierbleiben und deinen Rücken quälen.« Ich sorgte mich nicht so sehr wegen seiner Schmerzen. Eher, warum er hier saß und so tat, als wären wir nie getrennt gewesen.
    »Was für ein Mann wäre ich, wenn ich dich in einem Krankenhaus allein ließe? Bitte, Rory, erlaube mir, dir zu helfen.« Stöhnend wandte er sich wieder zu mir.
    Das ergab keinen Sinn. Doch ich wollte kein Grundsatzgespräch beginnen, weil jeden Moment der Arzt kommen konnte.Oder war es … War es schon nach sechs Uhr? Hatte ich zu lange geschlafen?
    »Wie spät ist es?«

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