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Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Vergiss den Sommer nicht (German Edition)

Titel: Vergiss den Sommer nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Morgan Matson
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einen grauen Farbton angenommen, auf seiner Stirn glänzten kleine Schweißperlen und er hatte fast die ganze Zeit die Augen fest geschlossen, da er offenbar starke Schmerzen hatte. Ich konnte mich nicht erinnern, dass mein Vater jemals über irgendwelche Beschwerden geklagt hatte, und noch nie hatte ich ihn weinen sehen. Aber jetzt war seine Stirn tief gefurcht und er gab ein leises Stöhnen von sich, das von ganz drinnen zu kommen schien, und das mich so erschreckte wie schon sehr lange nichts mehr.
    Als Murphy sah, wie wir meinen Dad ins Auto luden, kam er wie ein geölter Blitz die Einfahrt entlanggesprintet und kletterte auf den Rücksitz. Ich wollte ihn festhalten, aber er entwischte mir und versteckte sich hinter dem Fahrersitz.
    »Taylor, kannst du bitte den Hund nehmen?« Meine Mutter stellte eine große Reisetasche auf den Beifahrersitz. Ich wollte gerade fragen, was sie damit vorhatte, als mir einfiel, dass sie vermutlich ein paar Sachen mitnahm, falls sie – oder mein Vater – länger bleiben musste.
    Ich angelte nach Murphy, der mir geschickt auswich und eindeutig dort sein wollte, wo mein Vater war. »Jetzt hör auf mit dem Quatsch«, fuhr ich ihn heftiger an, als ich wollte, schnappte ihn und warf die Autotür zu.
    »Ich rufe an, sobald ich Genaueres weiß«, sagte Mom und setzte sich ans Steuer.
    »Okay.« Ich hielt den Hund gut fest, der anscheinend seinen Plan noch nicht aufgegeben hatte. »Ich bin auf jeden Fall hier.« Dann rang ich mir ein Lächeln ab und winkte, während das Auto rückwärts die Kieseinfahrt hinausrollte, obwohl meine Mutter sich vollkommen aufs Rückwärtsfahren konzentrierte und mein Vater die Augen geschlossen hatte.
    Als sie außer Sichtweite waren, sackte der Hund auf meinem Arm förmlich in sich zusammen. Ich streichelte ihm seinen kleinen Kopf und seufzte hilflos. Ich konnte nur allzu gut nachfühlen, wie es ihm ging.
    Glücklicherweise war Gelsey wegen des Jahrmarktes viel zu aufgeregt, um viele Fragen zu stellen. Als sie von Nora zurückkam, sagte ich ihr, dass Dad einen Arzttermin hatte, weil ich fand, dass das weniger erschreckend klang als ein plötzlicher Klinikbesuch, und sie nahm es einfach hin, ohne weiter nachzufragen.
    Mit dem Glätteisen bändigte ich Gelseys Haare, während sie pausenlos Anrufe von Nora bekam, die sie detailliert über jede Veränderung ihres Outfits auf dem Laufenden hielt. Als ich hinter meiner Schwester stand und ihr aufgeregtes Gesicht im Spiegel beobachtete, während sie mit ihrer besten Freundin herumkicherte, war ich einerseits neidisch, weil sie noch so fröhlich sein konnte, und andererseits fühlte ich mich beklommen, weil sie schon bald nicht mehr so lachen würde. Wir alle nicht.
    Als ich ihre Haare fertig geglättet hatte – bei einer Lockenpracht wie Gelseys dauerte das eine Weile –, setzte ich sie auf den Platz neben dem Waschbecken und schminkte sie. Sie bekam von mir weniger Make-up, als sie wollte, aber wahrscheinlich mehr, als meine Mutter erlaubt hätte. Als ich fertig war, schraubte ich meine Wimperntusche zu und trat einen Schritt zurück, damit sie ihr Spiegelbild begutachten konnte.
    Sie ging ganz nahe ran und betrachtete sich. »Was denkst du?«, fragte sie. »Seh ich aus wie du?«
    Entgeistert starrte ich sie an. Sie wollte so aussehen wie ich? Einen Moment lang blinzelte ich sprachlos, dann strich ich ihr ein paar Haare am Hinterkopf zurecht. Das erklärte allerdings, warum sie die Haare geglättet haben wollte. »Viel besser«, sagte ich und lächelte ihr Spiegelbild an. Gelsey lächelte kurz zurück, doch dann klingelte schon wieder ihr Handy, und sie sprang eilig auf die Füße. Als sie durch den Flur zu ihrem Zimmer lief, schwatzte sie schon wieder aufgeregt mit Nora.
    Kim und Jeff wollten die Mädchen zum Jahrmarkt fahren, weshalb sie mit Nora vor der Tür standen, um Gelsey abzuholen. »Wo sind denn Katie und Rob?«, fragte mich Kim, als Gelsey und Nora ihre Handtaschen zurechtrückten und einen letzten kritischen Blick in den Spiegel warfen. »Ist was passiert?«
    »Sie mussten nach Stroudsburg«, sagte ich so leise wie möglich. Ich schaute zu Kim und sah an ihrer besorgten Miene, dass sie mit meiner Antwort noch nicht zufrieden war. »In die Klinik«, ergänzte ich, wobei mir beim letzten Wort die Stimme versagte. Ich holte tief Luft, denn ich wusste, dass ich mich noch ein paar Minuten zusammenreißen musste, damit ich meiner Schwester nicht den Abend ruinierte.
    Kim nickte. Man sah zwar deutlich,

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