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Vergiss die Toten nicht

Vergiss die Toten nicht

Titel: Vergiss die Toten nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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glückliche Wendung genommen. Das hätte ich dir so gerne noch gesagt.
    Es läutete an der Tür. Dan achtete nicht darauf. Aber es klingelte beharrlich weiter.
    Verdammt! Lasst mich in Ruhe, dachte er. Ich habe keine Lust auf einen Drink mit den Nachbarn.
    Widerstrebend erhob er sich, ging zur Tür und öffnete. Nell MacDermott stand vor ihm. »Mac hat mir alles erzählt«, sagte sie. »Es tut mir so leid, Dan.«
    Wortlos machte er ihr Platz. Sie trat ein. Nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte, fiel er ihr um den Hals und begann zu weinen.

    Freitag, 23. Juni

74
A
    m Freitagmorgen wurde ein Bote losgeschickt, um die Videobänder mit den Spätnachrichten vom 9. September bei New Yorks sechs größten Fernsehsendern abzuholen. Der Bote gab die Kassetten in der Staatsanwaltschaft ab.
    Sclafani und Brennan erwarteten ihn schon. Sie brachten die Kassetten in den neunten Stock zur Technik, bahnten sich einen Weg durch ein Labyrinth von Kabeln und Geräten und suchten sich einen Videorekorder und einen Fernseher am anderen Ende des Raumes aus. Brennan rückte zwei Stühle heran, während Sclafani das Band des Senders CBS einlegte.
    »Jetzt machen wir es uns gemütlich«, sagte er zu seinem Partner. »Hol schon mal das Popcorn.«
    Die Titelmeldung handelte von dem Feuer, das die denkmalgeschützte Vandermeer-Villa an der Ecke 28. Straße und Seventh Avenue zerstört hatte.
    Dana Adams von CBS berichtete live vom Unglücksort: »Die Vandermeer-Villa stand an der Stelle, wo sich früher der älteste holländische Bauernhof von New York befand. Das seit acht Jahren unbewohnte Gebäude wurde heute Nacht ein Raub der Flammen. Der Brand, der um 19:34 bei der Feuerwehr gemeldet wurde, breitete sich rasch im Haus aus und ergriff bald das gesamte Dach. Da immer wieder Obdachlose in und rings um das Gebäude gesehen worden waren, riskierten die Feuerwehrleute ihr Leben, um das Haus zu durchsuchen. Zur allgemeinen Bestürzung wurde in einer Toilette im oberen Stockwerk eine obdachlose Frau entdeckt, die offenbar an einer Rauchvergiftung gestorben war. Vermutlich hat sie den Brand verursacht. Die Behörden glauben zwar, den Namen der Toten zu kennen, werden ihn aber unter Verschluss halten, bis sich der Verdacht bestätigt hat und die Angehörigen des Opfers verständigt werden konnten.«
    Die Meldung war zu Ende, ein Werbespot wurde eingeblendet.
    »Die Vandermeer-Villa!«, rief Sclafani aus. »Die gehört doch Lang, richtig?«
    »Ja, und Cauliff war der Besitzer des Nachbargrundstücks.«
    »Und das heißt, dass beide finanzielle Vorteile von dem Brand hatten.«
    »Genau.«
    »Gut, dann schauen wir uns jetzt die restlichen Videos an. Nur für den Fall, dass wir noch etwas anderes finden, für das Jimmy Ryan so viel Geld bekommen haben könnte.«
    Fast drei Stunden später waren sie noch immer auf nichts gestoßen, das mit Jimmy Ryan in Zusammenhang stand.
    Selbstverständlich war der Brand in der alten Villa von allen Sendern ausführlich behandelt worden.
    Um auf Nummer Sicher zu gehen, ließen sie die Videos von der Technik kopieren. »Und schneiden Sie die sechs Meldungen über das Feuer in der Vandermeer-Villa zusammen«, wies Sclafani den Techniker an.
    Dann kehrten sie zu einer Lagebesprechung in Sclafanis Büro zurück. »Was haben wir jetzt in der Hand?«, begann Brennan.
    »Nur Zufälle, und uns beiden ist klar, dass man darauf nichts geben kann. Und die Tagebucheintragung eines zehnjährigen Mädchens, das meint, sein Vater sei beim Ansehen der Nachrichten in Tränen ausgebrochen. Vielleicht hat er ja nach ein paar Bierchen den Moralischen gekriegt.«
    »Lisa Ryan zufolge hat Jimmy ihr damals erzählt, der Anruf, in dem ein Mann den Auftrag stornierte, habe sich auf eine Sache bezogen, die er bereits erledigt hatte.«
    »Das lässt sich vermutlich leicht überprüfen.« Brennan stand auf. »Es ist schon öfter passiert, dass Obdachlose versehentlich leer stehende Gebäude angezündet haben«, sagte er nachdenklich. »Und es sind einige Leute auf diese Weise ums Leben gekommen.«
    »Betrachten wir es doch einmal anders herum«, schlug Sclafani vor. »Wenn ein Obdachloser bekanntermaßen in einem verlassenen Haus übernachtet, das dann abbrennt, geht doch jeder davon aus, dass er den Brand verursacht hat.«
    »Auf jeden Fal sind wir uns wohl beide einig, dass wir die Ereignisse in der Vandermeer-Villa am 9. September gründlich unter die Lupe nehmen sollten.« George Brennan zog sein Notizbuch heraus. »Schauen

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