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Vergiss es Baby - Roman

Vergiss es Baby - Roman

Titel: Vergiss es Baby - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Sanders
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die Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an.
    Valentins Mundwinkel verschoben sich leicht nach oben. »Dachtest du da an etwas Bestimmtes? Irre ich mich, oder ist die Rolle des Gigolos nicht schon besetzt?« Fragend runzelte er die Stirn »Wird sie nicht von der Minigurke bestens ausgefüllt?«
    Ohne Vorwarnung trat er zu ihr und setzte sich neben sie. Er war ihr so nah, dass ihre Schultern sich berührten. Seine Nähe ließ sie erstarren und machte es unmöglich, von ihm abzurücken.

    »Ausgefüllt?« Marlene prustete los. »Was bitte kann eine Minigurke schon ausfüllen?«
    Plötzlich war sie wieder vierzehn und stand mit ihren Freundinnen auf dem Schulhof, wo sie über die Liebestauglichkeit so einiger Jungs rätselten. Seit damals hatte sich nicht allzu viel verändert. Zwar waren die Jungs größer geworden und mit ihnen die Probleme. Aber noch immer war sie die Jugendliche, die ihr Verhältnis zum anderen Geschlecht zu ergründen versuchte. Auf dem Rücksitz eines Wagens, wo sie mit Georgie-Porschie, dem langweiligsten Jungen in ihrer Klasse fummelte, glaubte sie, ihre wahre Bestimmung gefunden zu haben: möglichst schnell ihre Unschuld zu verlieren, um endlich mitreden zu können.
    Später waren ihre Beziehungen, sofern diese den Namen überhaupt verdienten, über flüchtigen Sex nicht hinausgekommen. Seit damals hatte sich nicht allzu viel getan.
    Sie war in einer Zeitschleife gefangen und hatte im Laufe der Jahre nichts dazugelernt. Beunruhigend. Aber auch menschlich. Und wenn sie genauer nachdachte, dann sogar ziemlich sympathisch.
    »Hast du deshalb so schnell für Ersatz gesorgt?« Valentin rief sie in die Gegenwart zurück.
    »Wovon redest du?«
    »Mr. Viagra. Der Mann auf dem Foto.«
    »Du meinst die Aufnahmen von dem gut aussehenden, braungebrannten Typen, der mich im Arm hält?«
    Sie glaubte es nicht! Sie hatte sich also nicht getäuscht! Valentin, der tolle, unverschämt gut aussehende Kerl war eifersüchtig! Wow! Sie war ihm also doch nicht so gleichgültig, wie
sie gedacht hatte. Eine Welle von Zärtlichkeit durchflutete sie. Am liebsten wäre sie Valentin auf der Stelle um den Hals gefallen.
    »Genau.«
    »Ich habe ihn wirklich sehr lieb gehabt, da hast du recht. Und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an ihn denke. Ich vermisse ihn wirklich furchtbar.«
    Valentins Körper spannte sich an. Er schien zusammenzuzucken. In diesem Moment hätte sie zu gerne sein Profil betrachtet. Doch er war schon aufgestanden, ging zum Herd und schaltete ihn aus.
    »Mein Vater ist vor vier Jahren gestorben. Er fehlt mir wirklich sehr.«

Kapitel fünfzehn
    Marlene war so beschäftigt, Valentin mit Anekdoten ihrer Kindheit zu erfreuen, dass sie sogar das Essen vergessen hatte. Ihr Gatte entpuppte sich als interessierter, geduldiger Zuhörer, der auch dann nicht schlappmachte, als Marlene ihre beruflichen Ambitionen Revue passieren ließ.
    »Als kleines Mädchen konnte ich mich einfach nicht entscheiden, ob ich mein Leben als Prinzessin oder als Burgfräulein zubringen wollte. Alles, was ich wusste, war, dass ich unbedingt auf einer Burg leben wollte.«
    »Sicher hast du vielen Rittern den Kopf verdreht.«
    Sie hockten in der Küche auf dem Boden wie spielende Kinder, obwohl es am Tisch sicher bequemer gewesen wäre. Aber da hätten sie nicht so eng zusammenrücken können.
    »Das kann ich nicht gerade behaupten. So einfach ließ sich niemand finden, der gerade nichts Besseres zu tun hatte, als sich mir zu Ehren mit Feinden, Dämonen und Drachen anzulegen.«
    Valentin nahm ihre Hand und lächelte sie an, während er sie mit diesen außergewöhnlichen Augen ansah.
    »Und dann?«
    Sie schluckte. Ihre Haut prickelte, und ihr Herz hämmerte, während ihr Kopf langsam in Richtung seiner Schulter sank.
    »Nun, ich schwenkte um. Notgedrungen. Ich wollte Geheimagentin werden.«

    Dieses Geständnis brachte ihr einen triumphierenden Blick Valentins ein.
    »Ich freue mich zu hören, dass dein neuer Job eine echte Berufung für dich ist.«
    »Richtig. Ich musste eben erst fünfundzwanzig werden, um mir einen Kindheitstraum zu erfüllen. Auch wenn die Welt nicht unbedingt darauf gewartet hat, von mir gerettet zu werden.«
    »Umso besser. Dann kannst du dich wenigstens voll und ganz auf mich konzentrieren.«
    Inzwischen lag ihr Kopf auf seiner Schulter, und er knabberte genüsslich an ihrem Ohrläppchen, während eine Welle der Erregung über Marlene zusammenschlug.
    Dann rückte er zwar ein Stück von ihr ab, aber

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