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Vergiss mein nicht

Vergiss mein nicht

Titel: Vergiss mein nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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Jeffrey runzelte die Stirn. » Aber ich rufe ihn nochmal an, nachdem wir uns mit Mark unterhalten haben, und hake nach, ob er sich noch an etwas anderes erinnert. Aber er hätte uns bestimmt gesagt, wenn etwas Schlimmes passiert wäre.«
    » Ja«, sagte Lena. Brad war einer von den Cops, die der eigenen Mutter einen Strafzettel verpassten, wenn sie bei Rot über die Straße ging.
    » Ich möchte, dass du und Brad euch gleich morgen früh mit Jenny Weavers Lehrern unterhaltet, um herauszufinden, was für ein Mädchen sie war, und vielleicht auch, mit wem sie sonst noch viel zusammen war. Sprecht außerdem mit den Mädchen, die mit Jenny und Lacey an der Kirchenfreizeit teilgenommen haben. Ich bin sicher, die gehen alle auf dieselbe Schule.«
    » Wird gemacht.«
    » Ich muss unbedingt nach Alabama, sonst würde ich das selbst erledigen.«
    » Verstehe«, sagte sie und fragte sich, warum er sich ständig entschuldigte. Schließlich war er der Boss. Zudem gab es kaum etwas, das Jeffrey im Moment tun konnte. Wenn Mark nicht mit dem Finger auf jemanden zeigte, hatten sie so gut wie keine Anhaltspunkte.
    Er sagte: » Ich möchte auch, dass du so schnell wie möglich diesen Pastor befragst.« Er sah auf seine Uhr. » Auch gleich morgen früh. Nimm dafür Frank mit und nicht Brad.«
    Sie wiederholte: » Verstehe.«
    » Du hast gesagt, du kennst ihn, diesen Pastor«, begann Jeffrey und legte den Rückwärtsgang ein. » Ist er deiner Einschätzung nach dazu fähig?«
    » Wozu?«, fragte Lena, und dann fiel ihr ein, warum sie hier waren. » Nein«, antwortete sie. » Er ist kein schlechter Kerl. Ich komme nur nicht mit ihm zurecht, das ist alles.«
    Jeffrey warf ihr einen Blick zu, der zu sagen schien, sie käme ja wohl mit niemandem zurecht.
    Lena überraschte ihn: » Zufällig habe ich bereits für morgen Abend eine Verabredung mit ihm.«
    » Eine Verabredung?«
    Lena schaute aufs Armaturenbrett. » Wegen dem, was du schon mal gesagt hast. Was du von mir verlangt hast«, gab sie ihm das Stichwort, aber er begriff nicht. » Dass ich mit jemandem rede«, half sie nach.
    » Nun, vielleicht solltest du dann nicht gerade diejenige sein, die…«
    » Doch«, beharrte sie. » Ich will aber.« Sie versuchte zu lächeln, aber sie ahnte, wie gekünstelt das wirkte. » Ich werde ihn überrumpeln. Er wird denken, dass ich zu einem Beratungsgespräch da bin, und dann frage ich ihn aus heiterem Himmel nach Jenny und den Pattersons.«
    Jeffrey runzelte die Stirn, als er den Wagen vom Parkplatz lenkte. » Ich weiß nicht recht, ob mir das gefällt.«
    » Du hast immer gesagt, die beste Gelegenheit für ein Verhör ist dann, wenn man jemanden überrumpeln kann«, erinnerte sie ihn. Dabei gab sie sich die größte Mühe, nicht verzweifelt zu klingen. » Außerdem hat Hank das Gespräch arrangiert. Ich würde nämlich mit dem nicht freiwillig sprechen über…« Lena suchte das richtige Wort, fand es aber nicht. » Ich würde überhaupt nicht mit ihm sprechen. Irgendwas stimmt mit dem nicht. Ich traue ihm nicht.«
    » Warum nicht?«
    » Ich tu’s einfach nicht«, sagte sie. » Er ist mir eben nicht ganz geheuer.«
    » Aber du glaubst doch nicht, dass er der Täter ist?«
    Sie zuckte die Achseln, versuchte, einen Rückzieher zu machen. Wie sollte sie Jeffrey erklären, dass sie David Fine hauptsächlich deswegen nicht mochte, ihm nicht traute, weil er Pastor war? Jeff war genauso dumm wie Hank. Wie jemand nicht verstehen konnte, dass sie nach ihrer Vergewaltigung durch einen religiösen Fanatiker nicht ausgerechnet mit einem Pastor darüber reden wollte, war ihr unerklärlich.
    Sie sagte: » Ich weiß nicht, vielleicht ist er doch dazu fähig.«
    Diese Lüge schien Jeffrey umzustimmen. » Okay, aber nimm Frank mit.«
    » Klar.«
    » Das ist aber kein Verhör. Wir versuchen nur herauszufinden, ob er etwas weiß. Bring ihn bloß nicht ohne guten Grund auf die Palme.«
    » Nein.«
    » Und such dir einen anderen«, sagte er. » Mach einen Termin mit jemand anderem.« Er hielt inne. » Das war die Bedingung. Allein deswegen habe ich dich so früh wieder Dienst tun lassen, weil du versprochen hast, mit jemandem darüber zu sprechen.«
    » Ja«, sagte sie mit einem Nicken. » Ich kümmere mich gleich morgen darum.«
    Er sah sie an, als könne er ihre Gedanken lesen.
    Sie versuchte betont beiläufig zu klingen, als sie das Thema wechselte und fragte: » Ist es schlimm? Das mit deiner Mutter, meine ich.«
    » Nein«, antwortete er. » Und was ist mit

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