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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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gekommen, wenn du Rowan so wenig leiden kannst?«
    »Weil du mein einziger Freund bist.« Ich zeige auf mich und sage: »Ich bin die Neue hier.«
    »Sobald du also neue Freunde gefunden hast, war’s das für mich?«
    »Wahrscheinlich.« Ich halte die Hand vor mein Gesicht, als eine Handvoll Kartoffelchips auf mich zufliegt. »Hey, kannst du mir einen großen Gefallen tun? Kommst du mit zum Billard-Tisch? Tu einfach so, als ob du zuschaust. Nachher will er mir noch beibringen, wie man Poolbillard spielt oder so und das wäre das Letzte, was ich brauche.«
    »Geht klar.«
    Die erste Hälfte des Spiels verläuft reibungslos, solange Trevor als Puffer zwischen uns steht. Tatsächlich macht es sogar Spaß. Wir lachen und blödeln und zum ersten Mal, seit ich hergezogen bin, habe ich das Gefühl, dass ich Teil der Clique und keine Außenseiterin mehr bin. Auch Rowan benimmt sich heute Abend ziemlich anständig und flirtet nicht ganz so massiv. Gerade als ich mich an den Gedanken gewöhne, dass ich dazugehöre, kommt Stephanie ins Zimmer. Sie blickt sich prüfend um und geht dann langsam hinüber zum Tisch mit dem Essen. Als sie sich hinsetzt, sagt sie: »Trevor, kann ich dich mal sprechen?«
    Er schaut zu ihr und dann wieder zu mir. »Du kommst alleine klar, oder?«, flüstert er und geht.
    »Du stehst jetzt offiziell auf der Liste. Warte nur ab, bis meine Superkräfte einsetzen.«
    Er dreht sich um und dieses unglaubliche Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. »Erst Zombies, dann Superkräfte. Ich hab fast das Gefühl, dass du tatsächlich versuchst, mich zu vernichten.« Aber er geht weiter zu Stephanie an den Tisch.
    »Er steht immer noch unter ihrer Fuchtel«, sagt Rowan. Er macht ein paar Schritte auf mich zu und ich nehme mir mein Queue, achte darauf, dass der Tisch zwischen uns bleibt, und tue so, als würde ich mich auf die Kugeln konzentrieren.
    »Magst du ihn?«, fragt Rowan.
    Sein veränderter Ton verblüfft mich total. Mit einer einzigen Frage hat er sich vom Aufreißer in einen netten Typ verwandelt. »Trevor?«
    »Ja.«
    »Nein, wir sind bloß Freunde.« Ich denke, dass ich wahrheitsgetreu geantwortet habe, aber Rowan zieht eine Augenbraue hoch, als wäre er plötzlich zum Erkenner mutiert und hätte entdeckt, dass ich lüge.
    »Was ist es dann, was dich an mir stört?«, fragt er.
    »Ganz ehrlich?«
    »Ja, na klar.«
    »Du bist zu aufdringlich, fasst mich ständig an. Das ist mir unangenehm. Und du erinnerst mich an einen nicht so besonders tollen Typ von zu Hause.«
    »Wie unschön.«
    »Ja, das stimmt. Aber allein, dass wir diese Unterhaltung führen, sorgt dafür, dass du mich weniger an ihn erinnerst. Das mögen Mädchen nämlich: Offenheit und Ehrlichkeit.«
    »Meinst du damit, dass du jetzt auf mich stehst?«, sagt er und sein überhebliches Grinsen kommt wieder zum Vorschein. Ich seufze, aber er fügt schnell hinzu: »War bloß ein Scherz.«
    Ich lache. »Okay, gut. Wer ist eigentlich dran?«
    »Ich.«
    Er versenkt eine blaue Kugel in der Ecke.
    Ich nehme mir das viereckige Stück Kreide und lasse es zwischen meinem Daumen und Zeigefinger kreisen, während mein Blick in Richtung Trevor und Stephanie wandert. Sie macht wieder eine säuerliche Miene (Überraschung!) und gestikuliert heftig, während sie spricht. Trevor starrt auf die Schüssel mit den Chips und hat seine übliche lässige Haltung gegen einen verspannten Rücken und ein verbissenes Gesicht eingetauscht. Bestehen Beziehungen eigentlich immer aus einer langen Serie von Streitereien?
    Ich hatte noch nie einen Freund und habe bis jetzt nur einen Jungen geküsst, wenn man den Kuss beim Ausloten meiner Alternativen nicht mitzählt. Joey Turner. Mit vierzehn hatten wir uns in einem Buchladen kennengelernt und ich hatte mir eingebildet, wir wären füreinander geschaffen, weil wir beide Bücher liebten. Leider stellte sich heraus, dass seine Mom ihn in den Buchladen geschleppt hatte. Natürlich bin ich erst etliche Tage und Küsse später dahintergekommen.
    »Wenn du mich fragst«, sagt Rowan, der jetzt neben mir steht und mich aus meinen Erinnerungen reißt, »scheint er sehr viel glücklicher zu sein, seitdem du aufgekreuzt bist.«
    »Was? Wer?«
    Er deutet mit seinem Kopf auf Trevor. Ganz offensichtlich hat Rowan mich dabei ertappt, wie ich ihn angestarrt habe. »Das letzte Jahr ist schwer für ihn gewesen. Mit seiner Schulter und so. Dann erscheinst du auf der Bildfläche und ... ich hab ihn jedenfalls schon lange nicht mehr so oft

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