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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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Babe?“, sagte er. 
    „Schick mir noch mehr so komische Sachen.“
    „Abgemacht.“
    „Du musst daher gekrochen kommen. Vielleicht für immer.“
    „Du meine Güte, Lady“, sagte der Taxifahrer. „Gönnen Sie dem Kerl ne Pause!“
    Ich konnte mich nicht mehr länger zurückhalten. Ich schüttelte mich vor Lachen und Alex tat es mir gleich.
    Kelly sah zu uns rüber und sagte: „Und Ihr seid überhaupt keine Hilfe!“
    Oh Gott! Ich lachte noch mehr, die Tränen liefen mir über die Wangen. Ich wischte sie mit meiner guten Hand weg und sagte: „Kelly, ich bin so froh dich endlich kennen gelernt zu haben.“
    Sie gab ein lautes „Hmmpf“ von sich und sagte dann: „Nur weil es so aussieht, als ob du und das Hormon-Mädchen wieder zusammen seid.“
    Mir war ein bisschen schwindelig und ich schenkte ihr ein breites Lächeln. Waren wir das? Wieder zusammen? Ich wusste es nicht. Aber was auch immer wir waren, es war besser als an gebrochenem Herzen zu leiden.
    Kelly und Joel zankten den ganzen Weg zum Krankenhaus. Irgendwann lehnte ich mich zu Alex hinunter und flüsterte: „Ich dachte, sie wollte wieder mit ihm zusammen kommen.“
    Sie flüsterte zurück: „Keine Sorge, das ist normal bei denen.“
    Meine Herren. Wenn das normal war, wollte ich nicht zusehen, wie sie war, wenn sie wirklich sauer war. 
    Andererseits schien es weit weniger schmerzvoll zu sein, als dass, was Alex und ich die letzten Monate gemacht hatten.
    In dem Moment traf mich mit einem Mal die ganze Bedeutung der Situation. Sie mochte sich jetzt, wo ich verletzt war, an mich gekuschelt haben, aber würde sie mir wirklich verzeihen können? Ich verstand, endlich. Das Alles war nichts anderes als ein Missverständnis. Es war nicht irgendein Typ in ihrem Zimmer gewesen. Es war nur der Freund ihrer Zimmergenossin, der nett zu ihr gewesen war. Ich hatte das so total vermasselt, dass ich Angst hatte es gäbe kein Zurück mehr. Die Bedeutung des Fotos auf ihrem Nachttisch, die getrockneten Rosen, die gerahmt an der Wand hingen, sie waren mir nicht entgangen. Wir hatten einander geliebt und ich hatte sie verletzt. Sogar sehr verletzt. Hatte ich überhaupt ein Recht auf Vergebung?
    In diesem Moment nahm ich mir fest vor, dass wir, sobald wir allein waren, darüber miteinander sprechen würden. Wir würden das ausdiskutieren. Wir würden jede unserer Regeln brechen bis wir uns wirklich gegenseitig verstünden und wir würden über das, was passieren würde reden, und ob wir zusammen eine Zukunft hätten. 
    Denn zum ersten Mal, seit dieser abscheulichen Woche, in der Kowalski und Roberts gestorben waren, zum ersten Mal seit ich im Krankenhaus gelandet war, begann ich ein wenig Hoffnung zu haben. Hoffnung wegen der Frau, die sich an meine Seite kuschelte. Und das war etwas, wofür es sich lohnte zu kämpfen.
    Das Taxi fuhr zur Notaufnahme und ich begann mich zu strecken, um meinen Geldbeutel mit der falschen Hand zu erreichen.
    „Sei kein Idiot“, sagte Alex und griff nach ihrer Handtasche. Sie gab dem Taxifahrer eine Zwanzigdollarnote und wir stiegen aus. Ich schwankte ein bisschen und sie legte ihren Arm um mich.
    „Es tut mir leid, dass ich Euch den Abend ruiniert habe“, sagte ich zu Kelly und Joel.
    „Mach dir darüber keine Sorgen Mann“, sagte Joel. „Euch zwei beim Streiten zuzusehen war auf alle Fälle wesentlich unterhaltsamer, als in der 1020-Bar rum zu sitzen. Außerdem bin ich froh, dass wir das geklärt haben. Wenn wir uns irgendwo allein getroffen hätten, hättest du vielleicht mich anstatt der Wand geschlagen. Und das wäre ziemlich ärgerlich gewesen.“
    Kelly verdrehte ihre Augen und schlug Joel auf die Schulter. Es war ein besitzergreifender Schlag und ich war ziemlich sicher, dass sie am Nachgeben war. 
    „Ja“, sagte ich und meine Stimme brach ein bisschen dabei. „Missverständnis, okay?“
    „Ja, wir haben so ziemlich alles mitgekriegt“, sagte er. „Ist schon gut.“
    Am Empfang der Notaufnahme mussten wir einige Formulare ausfüllen. Ich blutete ein wenig auf die Theke und entschuldigte mich dann. Ein paar Minuten später kam ein Assistenzarzt und schaute meine Hand kurz an. Er entschied, dass es, so schlimm es auch aussah, nicht lebensbedrohlich war und sich demnächst jemand darum kümmern würde. 
    „Das kann ne Weile dauern“, sagte ich.
    „Wir haben alle Zeit der Welt“, murmelte Alex. Sie hatte mich immer noch nicht losgelassen.
    Also warteten wir. Nach einiger Zeit hörten Joel und Kelly auf sich zu

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