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Vergiss nicht zu atmen

Vergiss nicht zu atmen

Titel: Vergiss nicht zu atmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Sheehan-Miles
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nicht änderte. Aber ich hatte keine Ahnung, was für Änderungen sie meinte.
    Als ich das Apartment betrat, saß Sherman dort und packte seine Tasche, um nach Hause zu fahren. Er sah hoch als ich herein kam, und nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, sagte er: „Wo ist Alex? Ist sie nicht mitgekommen?“
    Ich schüttelte meinen Kopf.
    „Scheiße“, sagte er. „Hast du sie nicht gefragt? Ob sie dich zurückhaben will?“
    Ich stand da und nickte dann. „Doch.“
    „Oh. Oh Scheiße“, sagte er. „Sie hat Nein gesagt.“
    Ich nickte, und erzählte ihm dann, was sie gesagt hatte. Er hörte genau zu. Dann saß er für eine Ewigkeit einfach nur da und dachte nach. Ich ließ mich auf die Couch fallen.
    Ron, mein unnahbarer Zimmergenosse aus dem Chemischen Institut, kam in diesem Moment aus seinem Zimmer. Er nickte mir zu, ging in die Küche und holte sich ein Bier. Dann winkte er und verschwand wieder in seinem Zimmer. Das war mein verfluchtes Leben.
    „Kumpel, du hast das ziemlich vermasselt. Aber das weißt du selbst, oder?“
    Ich seufzte. Das war verdammt hilfreich. „Ja, ich weiß.“
    „Also.. was wirst du tun?“
    „Sie überzeugen“, antwortete ich.
    „Wie?“
    „Keine Ahnung.“
    Er runzelte die Stirn. „Das kann man kaum einen Plan nennen. Sag mir noch mal genau, was sie gesagt hat.“
    Ich ging es nochmals durch. Festlegen. Ihr sagen, was ich fühlte, als ob ich darauf eine Antwort gehabt hätte. Überzeug mich.
    Er verzog das Gesicht und sagte dann: „Sieh mal, Kumpel. Ich muss zum Flughafen sonst verpasse ich meinen Flug. Aber es sieht so aus, als ob sie dir schon einen Plan mitgegeben hat. Sie hat dir gesagt, was du tun sollst. Jetzt liegt es an dir. Hör zu, ich rufe dich nächste Woche an. Halt mich bezüglich der Gerichtsverhandlung auf dem Laufenden, okay?“
    Ich nickte. Wir griffen uns bei den Händen, und dann umarmte er mich stürmisch und knurrte, danach ging er zur Tür. 
    Ich ging zurück in mein Zimmer, ließ mich aufs Bett fallen und starrte auf das Bild von ihr, das auf meinem Nachttisch stand.

Raste nicht aus (Alex)

    Ich liebe es Richtung Westen zu fliegen. Es ist sonderbar, ich weiß, aber das Schöne daran ist, man kann morgens abfliegen und wenn man ankommt ist es immer noch Morgen, zumindest bei einem Nonstopflug. In Richtung Osten, quer durch die Vereinigten Staaten, ist es nicht halb so schön. Wenn man gegen die Sonne fliegt, wird aus einem Vierstundenflug ein ganzer Tag: man fliegt morgens ab und kommt erst spät in der Nacht an.
    Genau genommen lüge ich, ich versuche nur positiv eingestellt zu bleiben.
    Die Sache ist die, ich hasse fliegen. In einer Blechbüchse, zusammen mit zweihundert anderen Personen zu sitzen und mit fast Schallgeschwindigkeit, tausende Fuß hoch über den Erdboden zu fliegen? Ich zittere immer beim Start und der Landung. Der einzige erträgliche Flug meines Lebens, war der Rückflug von Tel Aviv nach New York vor drei Jahren. Er hatte mich den ganzen Flug über in seinem Armen gehalten und so hatte ich die Angst nicht gespürt. Er hatte meine Hand beim Start gehalten und ich hatte die Landung verschlafen.
    Ich bereute schon, was ich zu ihm gesagt hatte. Obwohl es das Richtige gewesen war. Ich hatte gepokert und zwar ziemlich hoch. Aber ich hatte getan, was ich tun musste um mich selbst zu beschützen. Ich liebte Dylan, aber ich würde ihn nicht bedingungslos zurücknehmen. Ich würde ihn nicht zurücknehmen ohne die Gewähr, dass er morgen auch noch da war. 
    Also verbrachte ich die meiste Zeit des Fluges damit, zu weinen. Gott, manchmal bin ich wirklich erbärmlich. Ist das eine Form von Stärke? Zu tun, was man tun muss, auch wenn es schrecklich ist, wenn es einem das Herz aus dem Leib riss, wenn es sich anfühlte wie ein riesengroßer Fehler? Falls ja, zählte das jetzt wohl. Ich fühlte mich stark. Ich fühlte mich bestätigt, mächtig. Ich fühlte mich miserabel.
    Um es noch schlimmer zu machen, verbrachte ich die Zeit damit, mein Fotoalbum durchzugehen. Ich ergänzte es um die wenigen Bilder, die wir in New York gemacht hatten. Von uns beiden zusammen. Mit jedem Bild von uns, das ich sah, fühlte ich mich, als ob ich noch mehr weinen wollte. 
    Die Stewardess hielt zweimal bei mir an und fragte, ob es mir gut ginge. Beim zweiten Mal fragte ich sie forsch: „Sehe ich aus, als ginge es mir gut? Bitte lassen Sie mich einfach in Ruhe.“
    Das tat sie.
    Bevor wir landeten ging ich in den Waschraum und wusch mir vorsichtig das

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