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Vergissmichnicht

Vergissmichnicht

Titel: Vergissmichnicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva-Maria Bast
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vor ihr stehenden Polizisten vorbei. »Frau Grundel, ich würde nicht stören, wenn es nicht wirklich wichtig wäre«, beharrte sie.
    » Sie sind das«, brummte Monja Grundel. »Nehmen Sie Platz. Aber bitte nur kurz, wir haben hier ein ernstes Problem. Sonst wäre ich heute auch nicht hier.« Sie warf einen Blick auf den rundlichen Herrn im Anzug, der ihr gegenübersaß. »Das ist … hm … Herr Didier, der Schwiegersohn der Ermordeten«, sagte sie und dann, an Charles gewandt: »Würden Sie bitte kurz draußen Platz nehmen?«
    »Nein, nein, er kann ruhig hierbleiben«, beeilte sich Alexandra zu sagen und gab Charles zur Begrüßung die Hand. »Ich nehme an, Sie suchen Herrn Strobehn?«, platzte sie heraus.
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Monja Grundel erstaunt.
    »Ich … wir … wir sind ein Paar und er hat sich nicht gemeldet und ist auch nicht zur Verabredung gekommen. Und am Abend vorher hat er mir etwas Merkwürdiges erzählt.« Sie zögerte. Wenn sie der Grundel jetzt sagte, dass Ole ihr, der Frau von der Zeitung, Details aus seinen Ermittlungen erzählt hatte, konnte das böse für ihn enden. Andererseits war es vielleicht die einzige Chance, ihn zu retten.
    »Was hat er Ihnen denn nun erzählt?«, fragte Monja Grundel ungeduldig.
    »Er hatte herausgefunden, dass Beate Gruber früher die Verlobte von Carlo Bader war. Am nächsten Morgen wollte er zu ihr gehen und sie darauf ansprechen … Er … er hat mir das nur erzählt, weil er absolut sicher war, dass er mir vertrauen kann«, setzte sie noch hinzu.
    Monja Grundel sprang auf. »Und mit dieser Information kommen Sie erst jetzt?«, fauchte sie.
    »Es tut mir leid«, stammelte Alexandra. »Mein Exfreund und ich hatten einen Streit. Ich war bewusstlos und …«
    Aber Monja Grundel hörte schon gar nicht mehr zu. Sie hatte bereits zum Hörer gegriffen und die Polizeidirektion Konstanz angerufen. In knappen Worten schilderte sie die Sachlage. »Nein, sofort Zugriff. Durchsuchen Sie das ganze Haus, bis in den letzten Winkel. Nehmen Sie alles auseinander, verstanden? Bis ich drüben bin, könnte es zu spät sein.«
    Mit diesen Worten jagte sie aus ihrem Büro, ohne Didier und Alexandra noch einen weiteren Blick zu gönnen. Charles hatte sich längst von seinem Stuhl erhoben und griff nun nach seinem Jackett, das über der Lehne hing. »Wir fahren hinterher. Mein Wagen steht im Hof«, rief er Alexandra zu.
    Sie verließen das Revier durch den Seiteneingang und sahen Monja Grundel gerade noch mit quietschenden Reifen, Blaulicht und Martinshorn vom Hof fahren. »Steigen Sie ein«, rief Charles und jagte wenige Sekunden später mit seinem Maybach ebenfalls vom Hof.

Vierzigstes Kapitel
    Konstanz
    Zum ersten Mal in seinem Leben hatte Ole Todesangst. Beate Gruber stand an der geöffneten Luke, hatte seine Dienstwaffe in der Hand und zielte abwechselnd auf ihn und Marlene. Grelles, unbarmherziges Licht schien auf sie herab. Es schmerzte in den Augen, die tagelange Dunkelheit gewohnt waren.
    Halt sie hin, dachte er. Du musst das irgendwie rauszögern, vielleicht kommen die Kollegen doch noch.
    »Wie war das eigentlich mit dem Parfüm, Frau Gruber?«, wollte er wissen. »Haben Sie es am Tatort versprüht, um den Verdacht auf Jolanda zu lenken?«
    »Wie gut Sie doch kombinieren können, Herr Kommissar«, höhnte Beate Gruber. »Sie haben mir wirklich geglaubt, dass mir die Putzfrau als Täterin spontan eingefallen ist, oder?« Sie lachte freudlos. »Ich wollte mal Schauspielerin werden. Wahrscheinlich wäre ich wirklich gut gewesen.«
    »Und wie haben Sie den Fingerabdruck von Jolanda auf das Glas im Schiff bekommen?«, fragte Ole.
    »Gar nicht«, antwortete Beate Gruber. »Ausnahmsweise war das Schicksal wohl auch mir einmal hold. Der Fingerabdruck war schon vorher da.«
    »Sie haben mir noch nicht erzählt, was Sie mit den Drohbriefen gemacht haben«, heuchelte Ole weiterhin Interesse .
    »Ich habe sie vernichtet«, antwortete Beate. »Ich wollte nicht, dass mein Mann sie findet und beunruhigt ist. Aber seit dieser erste Brief kam, habe ich sie beobachtet, diese alte Ziege mit ihrem Palast am See.«
    »Und deshalb wussten Sie auch von dem Telefonanruf am vergangen Samstag? Als Frau Meierle Ihren Mann angerufen hat?«, hakte Ole nach.
    »Was für ein schlauer Mann Sie doch sind! Ich habe ihr Telefon abgehört. Mit einer Wanze. Das war nicht schwer. Ich bin einfach zu ihr gegangen, habe geklingelt und gesagt, ich wolle einen Verein für hilfsbedürftige Kinder gründen

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