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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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abgelehnt.
„Bleib“
, bat er.
„Nani-ji würde niemals wollen, dass die Frau, die ich liebe, von meiner Seite weicht.“
Die Worte rieselten unaufhörlich durch ihren Kopf, nur leider war es weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, ihm zu sagen, dass es die schönsten Worte waren, die sie je im Leben gehört hatte.
    „Ich muss mich endlich um Artemis kümmern“, sagte sie nach einer Weile. „Ich bin bald zurück.“
    Zögerlich glitten seine Hände von ihren Schultern, bis seine Finger ihre umfassten. „Es geht ihr gut.“
    „Ich weiß, aber ich will sie trotzdem noch einmal anschauen.“ Wie ein schwerer Klumpen lag ihr die Frage im Magen, was nachher mit der Wölfin passieren sollte. Sie konnten sie nicht mitnehmen. Reese drehte sich um und lehnte die Stirn an Simbas Brust. „Sie ist ein wunderbares Tier.“
    „Danke, dass du ihr einen Namen gegeben hast. So verankert sie sich noch tiefer in meinem Herzen.“
    „Du liebst sie und sie liebt dich. Daran ändert ein Name nichts.“
    „Tum vahan the. Aa ja re.“
    Reese zuckte zusammen und wirbelte ebenso schnell herum wie Simba. Er war vor ihr am Sofa und kniete vor Nani-ji nieder.
    „O rabba mujhe! Nani-ji. Ja, ich bin da.“
    Die alte Frau versuchte, sich aufzurichten und Simba stützte sie.
    „Jaane jaan, baahon mein baahein daalo mujhko gale se lagaa lo.“ –
„Mein Liebling, leg deine Arme um mich und umarme mich.“
    Reeses Beine gaben nach. Sie sank neben Simba auf den Boden und lauschte gebannt der Übersetzung von Nani-jis Worten.
    „Yeh kya huwa …“ –
„Was geschehen ist …“
    „Meine Feinde haben dich gefangen genommen. Es tut mir so leid, Nani-ji.“
    Sie hob die Hand und legte ihm einen Finger auf den Mund. „Yeh kya huwa, yeh tu hona tha.“ Ihre Finger glitten über seine Wange, streichelten seine Haut.
    Reese wagte kaum, zu atmen. Ihr Herzschlag stockte, als Nani-ji die andere Hand nach ihr ausstreckte. Die Inderin legte Reeses und Simbas Hände aufeinander und umschloss sie mit ihren zierlichen Fingern weit kräftiger, als Reese ihr zugetraut hätte.
    „Sie sagt, was geschehen ist, war vorbestimmt.“ Er küsste ihre Stirn. „Ich dachte erst, du wolltest wissen, was passiert ist, Nani-ji.“
    Die alte Frau schüttelte den Kopf, sanft, wie das Wiegen einer Blume in seichtem Wind. „Suni rab ne meri fariyaad.“ –
„Gott hat meine Gebete gehört.“
    „Tujhe dhoondhta, tujhe dhoondtha …“ – „
Ich habe dich gesucht, gesucht
…“
    „Jeevan ki yeh lambi dagar hai. Keh do naa tumhen pyar tumhen pyar hai sanam …“ –
„Das Leben ist eine lange Reise. Sag nun, dass du verliebt bist. Du bist verliebt, mein Schatz.“
    Ein zärtliches Lächeln flog über Simbas Gesicht. „Aisa lagta hai jaise. –
Es fühlt sich so an
.“
    „Itni aasaani se pyaar milta nahin.“ –
„Liebe ist nicht einfach zu finden.“
    Simba öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Nani-ji fuhr fort.
    „Suniye to, rukiye to.“ –
„Bitte sei still, hör mir zu.”
Ihre Stimme klang energisch. Sie klammerte die Finger fest um Reeses und Simbas Hände. Es schmerzte beinahe. „Khatre hain tere vaaste.“ –
„Gefahr erwartet dich.“
    „Kiya? Samajh na paaya.“ –
„Was? Ich verstehe nicht.“
    Die Worte flossen nur so aus Nani-jis Mund. Simba kam mit dem Übersetzen nicht nach. Auch er sprach immer schneller, doch plötzlich war es so still, dass Reese glaubte, ihren aufgeregten Herzschlag pochen zu hören. Sie brannte innerlich vor Neugierde, was Nani-ji zu erzählen gehabt hatte, aber sie wollte keine Nachfragen stellen. Es war ihr ohnehin unangenehm, bei diesem persönlichen Gespräch dabei zu sein. Die Zeit sollte Simba und Nani-ji allein gehören.
    Mehrfach hatte sie während des Redeflusses versucht, sich sanft zurückzuziehen, doch die zierliche Greisin ließ ihre Hand nicht los. Im Gegenteil, sie verstärkte ihren Griff, wann immer sie Reeses Rückzugsversuche spürte. Ihr Blick begegnete dem von Nani-ji. Güte und Weisheit lagen darin.
    Von fern dröhnte das Geräusch schnell näher kommender Hubschrauberrotoren.
    „Hai! Tu jaldi karana cahi’e.“ –
„Geht! Ihr müsst euch beeilen.“
    Simba stand auf. „Ich muss mich kurz mit den anderen besprechen. Bleib bei ihr.“
    „Selbstverständlich“, sagte Reese.
    „Hai! Donom hai!“
    „Ist schon gut, Nani-ji. Wir werden gleich alle drei gehen.“ Simba humpelte zur Tür. „Nur fünf Minuten.“
    Reese versteifte sich für einen Moment. Sie konnte nicht

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