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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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Behausungen in den Dörfern wirkten für Amerikaner oder andere Ausländer wahrscheinlich wie aus einem vorherigen Jahrhundert. Die Menschen auf dem Land kannten den Luxus der westlichen Welt nicht und selbst in den Großstädten gab es Hunderttausende, die unterhalb der Armutsgrenze lebten. Für die Dörfler bedeutete es bereits üppigen Komfort, wenn ihr Haus über einen Strom- oder einen Wasseranschluss verfügte, im besten Fall beides.
    „Wenn ich an deren Stelle wäre“, sagte Simba, während er Reeses Rucksack umpackte und so viel wie möglich in seinen eigenen lud, „würde ich eine Falle vorbereiten. Es ist nur zu durchschaubar, welche Schritte wir als Nächstes unternehmen werden.“
    „Darüber denke ich auch die ganze Zeit nach.“
    „Dann glaubst du also auch, sie verkriechen sich in Nimtalai?“
    „Warum sollten sie großartig fliehen? Sie wollen euch in ihre Gewalt bringen – also kalkulieren sie unsere Reaktion voraus und locken uns in einen Hinterhalt“, sagte Ace.
    Simba hatte Reeses Buschmesser an sich genommen und schlug ihr den Weg frei. Er hätte das mit den Krallen einfacher bewerkstelligen können, doch dann hätte er keine Begründung gefunden, sie um das Messer zu bitten – also ließ er die Krallen eingefahren. Seine Gedanken rasten. Ace sprach ihm aus der Seele.
    „Ich tippe, sie sind zu dritt.“ Er half Reese, über einen umgestürzten Baumstamm zu klettern. „Zwei waren abgeordnet, Nani-ji zu bewachen, der Unsichtbare ist der Dritte im Bunde und mit uns zusammen eingetroffen. Möglicherweise sind weitere Leute unterwegs, aber sie können noch nicht hier sein.“
    Ace hatte sich zu ihm vorgearbeitet, die anderen Männer im Hintergrund hielten sich aus dem Gespräch heraus und nur das Rascheln ihrer Schritte und Bewegungen begleitete die Überlegungen.
    „Gibt es außer dem Dorfältesten weitere Personen, die ihnen Unterstützung leisten könnten?“
    „Vielleicht ein paar Mitglieder seiner Kaste. Außerdem hat er neuerdings zwei Bodyguards.“
    „Wie verhalten sich die Dorfbewohner?“
    „Die meisten eher ängstlich und zurückhaltend.“
    „Wie würdest du die Sache anstelle der Entführer angehen?“
    „Fragt sich zunächst, ob die wissen, dass wir jetzt zu siebt sind.“
    Ace nickte. „Mit etwas Glück haben sie unsere Ankunft bislang nicht mitbekommen.“
    „Sie müssten uns trennen, um uns einzeln überwältigen zu können. Dabei würde ich mich nicht auf fremde Helfer verlassen.“
    „Einen nach dem anderen hopsnehmen, okay. Aber das mit dem Trennen wird schwierig.“
    „Wir pirschen uns erst mal ans Dorf heran. Wo steht eigentlich euer Wa…“
    Etwas Gelbbraunes stob aus einem Gebüsch und flog wie eine Rakete auf Simba zu. Er brach in die Knie. „Bhenchod!“ Er rollte sich mit dem Fellknäuel herum, barg es unter seinem Körper. „Nicht!“, rief er, erfüllt von Panik, den glitzernden Stahl der Buschmesser im Blick. „Waffen weg!“
    Fucking hell! „Das ist …“ Er fand keine Worte. Nani-ji und er hatten der Wölfin nie einen Namen gegeben, weil sie das Tier nicht vermenschlichen wollten. Tränen ließen seinen Blick verschwimmen, eine weiche Zunge fuhr über seine Haut.
    Reese stand wenige Schritte entfernt mit schreckgeweiteten Augen, beide Hände vor den Mund gepresst. Wade schob sich vor sie und die anderen traten zurück, die Waffen noch immer kampfbereit erhoben.
    „Verdammt, Neil! Willst du mich abknallen?“ Simba erhob sich langsam, zog die Wölfin an seine Seite und tätschelte ihre Flanke. Sie gab ein leises Jaulen zurück.
    „Nani-ji und ich haben sie großgezogen.“ Simba richtete sich auf. „Sie hat uns all die Jahre immer wieder besucht. Sie … sie muss bereits fünfzehn sein.“ Er betrachtete das struppige Fell und kniete sich nieder, nahm das Tier in die Arme. „Ich bin glücklich, dich zu sehen“, sagte er sanft, grinste breit und drückte das Gesicht an ihr Fell. Die Wölfin leckte ihm über den Mundwinkel und zog die Lefzen leicht hoch. Es wirkte beinahe, als würde sie zurückgrinsen.
    Reese trat hinter Wades Rücken hervor und kam zögerlich näher.
    „Vorsicht, ich weiß nicht …“ Er wollte Reese zurückhalten, doch die Wölfin entschied für ihn. Sie hob den Kopf, humpelte zwei Schritte vor und leckte auch Reese über den Mundwinkel.
    „Lachen“, sagte Simba. „Zeig ihr deine Zähne. Damit signalisierst du ihr, dass du ihr wohlgesinnt bist. Sie mag dich, das hat ihr Lecken ausgedrückt.“
    Mutig ließ sich Reese

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