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Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll

Titel: Verhängnisvoll - Felsing, K: Verhängnisvoll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Felsing
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mit der Marschgeschwindigkeit der Männer nicht mithalten können. Wahrscheinlich wäre es das Beste, sie würde sich augenblicklich zu der Einsicht durchringen, nach Nagpur umzukehren – aber verdammt, sie schaffte es nicht. Nachdenklich kraulte sie Artemis’ Fell.
    „Kann ich nicht einfach hier am Waldrand mein Zelt aufschlagen und auf euch warten?“ Die Idee war ihr unvermittelt gekommen, unausgegoren. „Wenn ihr Nani-ji findet und Hilfe braucht, bin ich ruckzuck da. Und Artemis …“
    „Auf keinen Fall!“ Simbas Ton duldete keinen Widerspruch.
    Reese schwieg, denn lange Diskussionen fand sie überflüssig und fehl am Platz. Es sei denn, sie würden sie einfach irgendwo mit dem Wagen zurücklassen.
    „Wir setzen wie geplant in Nimtalai erneut an. Wenn nichts dagegen spricht, statten Ace, Neil und ich dem Dorfältesten einen weiteren Besuch ab, während ihr euch im Hintergrund haltet. Wenn die Gegner bis jetzt nichts von euch wissen, soll es auch so lange wie möglich dabei bleiben. Vielleicht ergeben sich schon vorher situationsbedingt ganz andere Entscheidungen.“ Simba hatte noch nicht zu Ende gesprochen, da holperte der Wagen bereits wieder über die unebene Schotterpiste.
    Von Minute zu Minute stieg die Anspannung der Männer und Reese spürte, wie sie Konzentration und Kraft sammelten. Die Ungewissheit, was sie erwartete und wie es weitergehen würde, trieb ihr kalten Schweiß auf die Stirn. Hoffentlich hatte sie mit ihrer Weigerung und Uneinsichtigkeit keinen Fehler begangen. Als Gegenargument, mit dem sie sich zu beruhigen versuchte, blieb nur, dass sie schließlich nicht versehentlich zur Gruppe gestoßen war und sich zumindest drei Teammitglieder mit ihrer Begleitung einverstanden gezeigt hatten.
    „Fahr hier rechts“, sagte Simba.
    Reese blickte auf. In der größtenteils überschaubaren Landschaft mit Feldern und Plantagen erhob sich zu ihrer Rechten ein karger Hügel.
    „Hier ist die einzige Stelle vor Nimtalai, wo wir den Wagen einigermaßen sicher verstecken können.“ Simba dirigierte Ace zu einem verlassenen Steinbruch. Im schmalen Schattenstreifen eines Abbruchhanges stoppte Ace das Fahrzeug.
    „Wir haben eine knappe halbe Meile Fußmarsch vor uns.“ Simba breitete die Landkarte auf den Knien aus. „Auf diesem Weg können wir uns bis an die südliche Dorfgrenze vorantasten. Einige Bananenfelder geben uns Schutz. Das letzte Stück“, er malte mit dem Finger eine Linie, „können wir uns entlang eines Grabens bewegen und haben dann nur einen Spurt von schätzungsweise zwanzig Yards bis zu einer leer stehenden Scheune.“ Er tippte auf eine Stelle. „Dort waren wir schon beim ersten Besuch.“
    Ace drehte sich auf dem Fahrersitz um, so weit es ging. „Es ist nicht das einzige Gebäude, das wir nutzen können. Viele sind verlassen.“
    „Die Gebäude stehen dicht beieinander. Wir werden versuchen, uns von Haus zu Haus bis an die Villa des Dorfältesten vorzuarbeiten.“
    „Ist das alles bei Tage ratsam oder wäre es besser, bis zum Einbruch der Dunkelheit zu warten?“ Reese fühlte sich verdammt unsicher, aber sie wollte sich weder zur Seite drängen noch als Dummchen abstempeln lassen. Diese Frage schien ihr durchaus berechtigt. Es war gerade kurz nach Mittag.
    „Im Dorf leben hauptsächlich alte Leute.“
    „Das heißt, sie dösen wahrscheinlich in der Sonne vor sich hin.“
    „Jedenfalls wird kaum mit Geschäftigkeit oder Verkehr in den Gassen zu rechnen sein. Es gibt nicht viele Einwohner, die Fahrzeuge besitzen.“
    „Was machen wir mit Artemis?“ Reese tätschelte der Wölfin die Flanke. Das Tier hob den Kopf und gähnte ausgiebig.
    „Im Wagen lassen können wir sie nicht. Ich vermute, sie wird ihrer Wege gehen“, sagte Simba. „Sie dürfte sich mittlerweile einigermaßen erholt haben.“
    Reese zog eine Blechschale aus ihrem Rucksack und schüttete Wasser hinein. Artemis trank.
    „Also dann!“ Ace öffnete die Fahrertür und stieg aus.
    Er hängte sich seine Maschinenpistole über die Schulter. Auch Neil und Simba verfügten über eine solche Waffe. Wenngleich ihr die Bewaffnung in der Regel Unbehagen bereitet hätte, fühlte sie sich in diesem Moment sicherer. Wade, Crabb und Zac steckten ihre Buschmesser ein.
    „Du bleibst an meinem Rücken kleben. Hinter dir wird Crabb das Schlusslicht übernehmen.“ Simba nickte den anderen zu. Ace übernahm die Führung.
    Sie erreichten auf dem von Simba beschriebenen Weg ohne Zwischenfall die Scheune. Ehe Zac die halb

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