Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)
du dich in deinem Haus verkrochen und Trübsal geblasen hast. Ich dachte schon, dass du innerhalb kürzester Zeit Selbstmord begehen würdest, aber leider ist dann die Kleine hier aufgetaucht. Ich habe bemerkt, wie du sie angesehen hast, und wusste, dass du sie irgendwann ansprechen würdest.« Er lachte. »Du hättest dein Gesicht sehen sollen, als sie dich in der Bibliothek abgewiesen hat. Aber trotzdem bist du ihr weiter gefolgt wie ein treuer Hund. Ich war mir sicher, dass es dich über die Kante stoßen würde, wenn ihr etwas passiert.«
»Also hast du Carries Laden in die Luft gejagt und gehofft, dass sie dabei stirbt.«
»Es hätte ja auch fast geklappt. Aber du musstest natürlich sofort den Helden spielen und sie retten.« Er grinste widerlich. »Und hast dafür offensichtlich auch gleich deine Belohnung bekommen.«
Diesmal konnte sie Kyle nicht halten, er stürzte sich auf seinen Cousin. Mit einem krachenden Geräusch landeten sie an der Tür, Kyle als der Angreifer war deutlich im Vorteil. Alyssa wollte eingreifen, ihm helfen, aber sie wusste nicht wie. Schließlich drückte sie den Notfallknopf unter ihrer Bluse. Hoffentlich schickte Sam schnell einige seiner Leute vorbei. Suchend blickte sie sich im Raum um, doch es gab nichts, womit sie Kyle hätte helfen können. Schließlich nahm sie eine von den schweren metallenen Buchstützen aus ihrem Regal und bewegte sich vorsichtig auf die beiden Kämpfenden zu.
Bevor sie jedoch etwas tun konnte, erklang Seans Stimme. »Stopp, oder ich erschieße ihn!«
Alyssa erstarrte, als sie sah, dass er die Mündung einer Pistole gegen Kyles Brust presste. Hilflos blickte sie ihn an.
Kyle lächelte sie beruhigend an. »Keine Angst, das wird er nicht tun, denn dann wird er keinen Penny erben.«
»Das stimmt. Andererseits habe ich nicht mehr viel zu verlieren. Und es wäre mir eine große Freude, dich sterben zu sehen.«
Traurig blickte Kyle ihn an. »Was ist mit dir geschehen, Sean? Früher haben wir uns gut verstanden.«
»Glaubst du? Vielleicht habe ich dir aber auch nur nicht gezeigt, wie leid ich es war, dass du immer der tolle Barnes warst, der alles erreicht hat, was er sich vorgenommen hatte, der bei allen beliebt war, den mein Vater mir immer als leuchtendes Beispiel genannt hat.« Er hob seine Pistole und presste sie über Kyles Herz. »Nein, ich denke, du hast keine Ahnung, was ich jemals gedacht oder gefühlt habe. Und jetzt geh zu deiner kleinen Freundin.« Abschätzig betrachtete er sie. »Ganz schön fett für deine Verhältnisse, oder? Deine früheren Mädchen haben mir besser gefallen.«
Alyssa bemühte sich, ihm nicht zu zeigen, wie sehr seine Worte sie getroffen hatten. Es zählte sowieso nur, wie Kyle sie betrachtete, nicht, was dieser Verbrecher sagte. Sean schubste Kyle in ihre Richtung, der sofort einen Arm um sie schlang und sie hinter sich schob.
»Ein Held bis zuletzt, wie nobel.« Während Sean die Pistole weiter auf sie gerichtet hielt, öffnete er die Tür hinter sich und trat nach draußen. »Mach es gut, Cousin. Ich werde mit Freude dein Erbe antreten.«
»Du wirst nicht damit durchkommen, Sean.« Doch der hörte Kyle nicht mehr, denn er hatte die Tür bereits geschlossen, und es ertönte das Geräusch eines Schlüssels, der sich im Schloss drehte.
Eine Sekunde später stürzte Kyle zur Tür und drückte die Klinke hinunter. Sie bewegte sich nicht. »Verdammt, wo hat er den Schlüssel her?« Als er sich umdrehte, bemerkte er, dass Alyssa ihn mit blassem Gesicht beobachtete. »Was hast du?«
Sie deutete an die Wände. »Wir sind hier eingeschlossen, es gibt nur die eine Tür und keine Fenster.«
Er konnte sich vorstellen, wie sich das für sie anfühlen musste, nachdem sie unter den Trümmern gelegen hatte, deshalb ging er zu ihr und zog sie in seine Arme. »Es ist alles gut, wir kommen hier schon raus. Hast du einen Schlüssel?«
Alyssa zitterte in seinen Armen. »J…ja. An meinem Schlüsselbund.«
»Und wo ist der?«
Einen Moment lang blickte sie ihn ratlos an, dann zeigte sie auf einen Schrank. »In meiner Tasche müsste er sein.« Sie holte tief Luft und löste sich von ihm. »Ich hole ihn.«
Besorgt beobachtete Kyle, wie sie auf wackeligen Beinen zum Schrank ging. Genau das hatte er verhindern wollen, als er ihr ferngeblieben war, doch es hatte nichts gebracht. Und wenn er Sean richtig verstanden hatte, hätte er Alyssa noch einmal zu töten versucht, nachdem es in Carries Laden nicht geklappt hatte. Nur um ihm wehzutun
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