Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4
Ende setzen. Damon belegte sie mit demselben Zauber wie vor zwei
Jahren, und sie war so unsagbar dumm, es zuzulassen, obwohl sie doch wusste, welchen Schmerz es ihr letztlich bescheren würde.
Sie stand auf und ignorierte, dass ihre Knie beschämend weich waren. Auf keinen Fall dürfte sie dem Charme ihres früheren Verlobten ein zweites Mal erliegen. Dass sie außerstande war, Damon zu widerstehen, machte sie wütend. Und vor allem ärgerte sie, dass er sie absichtlich geküsst hatte, weil er ihr beweisen wollte, wie sehr sie ihn bis heute begehrte und wie wenig ihr gegenwärtiger Verehrer ihm in puncto Leidenschaft entgegenzusetzen hatte.
Ihr Zorn wuchs mit ihrer Verzweiflung, aber Eleanor bändigte ihn, denn sie konnte bei Damon nur bestehen, wenn sie kühl und gefasst blieb.
»Lord Wrexham, Sie dürfen jetzt gehen«, sagte sie und war stolz, dass ihre Stimme fast normal klang.
Leider saß er bloß da, als wäre er von dem Kuss ebenso verzaubert wie sie. Kurz entschlossen betätigte Eleanor den Klingelzug neben der Tür. Peters erschien sofort. Er musste draußen gewartet haben.
»Lord Wrexham möchte gehen, Peters, aber er kann die Haustür nicht allein finden. Würden Sie ihm bitte den Weg zeigen?«
»Sehr wohl, Mylady. Übrigens haben Sie noch einen weiteren Besucher. Prinz Lazzara ist soeben gekommen.«
Viertes Kapitel
Erlauben Sie ihm möglichst oft, Galanterie und männliche Stärke zu beweisen. Er brüstet sich gern mit beidem, um von Ihnen bewundert zu werden.
Eine anonyme Dame, Ratgeber …
Eleanor fluchte im Stillen. Musste der Prinz ausgerechnet jetzt kommen, eine halbe Stunde früher, als erwartet und unmittelbar, nachdem Damon sie mit einem Kuss um den Verstand gebracht hatte? Immerhin war dem Himmel zu danken, dass er nicht zwei Minuten eher hier gewesen war.
»Möchten Sie ihn im Morgensalon empfangen, Mylady?«, fragte der Butler.
»Ja, Peters. Bitten Sie Prinz Lazzara herein.«
Sobald der Diener hinausging, tastete Eleanor nervös ihr Haar ab, ob ihre Frisur auch nicht zerzaust war. An ihren geröteten Wangen und den vom Kuss geschwollenen Lippen ließ sich auf die Schnelle nichts ändern.
Und der Schuldige zeigte keinerlei Reue, stellte sie fest, als sie ihm einen verärgerten Blick zuwarf. Damon lehnte sich auf dem Sofa zurück, augenscheinlich entschlossen, beim Besuch des Prinzen anwesend zu sein.
»Welch unerwartetes und spannendes Vergnügen«, murmelte er. »Dir zuzusehen, wie du deine neu erworbenen Listen bei Lazzara anwendest.«
Eleanor blieb keine Zeit, etwas zu entgegnen, denn ihr zweiter Besucher erschien.
»Ich bitte tausendmal um Entschuldigung für mein verfrühtes Kommen, Donna Eleanora«, sagte der Prinz, der sich galant über ihre Hand beugte und ihre Finger küsste. »Und ich hoffe inständig, Sie werden mir vergeben, denn ich konnte es nicht erwarten, Sie wiederzusehen und unseren Ausflug zu beginnen. Wie sagt ihr Engländer doch so schön, der frühe Vogel fängt den Wurm. Alle Ladenbesitzer harren ungeduldig Ihres Besuches.«
Eleanor rang sich ein Lächeln ab. »Aber gewiss verzeihe ich Ihnen, Hoheit. Ich kann es gleichfalls kaum erwarten.«
Lazzara zog die Brauen zusammen, als Damon vom Sofa aufstand. »Oh, ich wusste nicht, dass Sie noch einen Gast haben.«
»Seine Lordschaft wollte gerade gehen«, sagte Eleanor hastig.
Aber Damon lächelte sie freundlich an. »Um die Wahrheit zu sagen, bin ich nicht in Eile. Was ist das für ein Ausflug, den Sie erwähnten, Hoheit?«
Prinz Lazzara plusterte sich auf und antwortete: »Ich wollte Donna Eleanora zum Einkaufen im Pantheon Bazaar in der Oxford Street begleiten. Sie möchte ein Geburtstagsgeschenk für ihre Tante kaufen, und ich würde mir sehr gern den Bazaar ansehen. Etwas Vergleichbares haben wir in meinem Land nicht, lediglich Märkte und Geschäfte.«
»Wie galant von Ihnen, Hoheit«, sagte Damon. »Lady Eleanor muss beeindruckt von Ihrer Großherzigkeit sein.«
Der Prinz war sichtlich unsicher, ob er diese Bemerkung als Affront nehmen sollte.
Rasch mischte Eleanor sich ein. »Ich bin überaus
beeindruckt und weiß sehr zu schätzen, dass Don Antonio bereit ist, mir seine Zeit und Aufmerksamkeit zu opfern.«
»Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mitkomme, Hoheit?«, fragte Damon. »Mein Kammerdiener ermahnt mich bereits seit längerem, meine Garderobe mehr nach dem Stil auszurichten, der während meiner Abwesenheit in Mode kam.«
Der Prinz überlegte offenbar, wie unhöflich es wäre,
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