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Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4

Titel: Verhängnisvolle Verlockung - Jordan, N: Verhängnisvolle Verlockung - To romance a charming rogue / Courtship-Wars 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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aus seinem Herzen aussperrte. Er sperrte sie auch aus seinem Leben aus.
     
    Der Sonntag begann regnerisch, was die Stimmung der Hausgäste merklich trübte. Die meisten blieben im Haus und vertrieben sich die Zeit mit Gesellschaftsspielen. Eleanor bemühte sich, ihre übliche Begeisterung zu zeigen.
    Damon hingegen war den ganzen Tag verschlossen und distanziert. Am Montag sah sie ihn überhaupt nicht. Zum Frühstück erschien er nicht, und als er auch beim Mittagessen fehlte, machte Eleanor sich auf die Suche nach ihm.
    Sie ging in den ersten Stock und klopfte an die Verbindungstür, bevor sie öffnete. Drinnen fand sie Damons Kammerdiener vor.
    »Ich glaube, er reitet aus, Mylady«, antwortete Cornby auf ihre Frage nach Lord Wrexham.
    Eleanor blickte zum Fenster. Draußen regnete es in Strömen. »Bei diesem Wetter?«
    »Manchmal zieht er es vor, allein zu sein. Ganz besonders heute.«
    »Was ist heute?«
    »Der Todestag seines Bruders jährt sich, Mylady.«
    Sie erschrak. »Oh«, machte sie höchst unpassend. »Das habe ich nicht gewusst.«
    »Seine Lordschaft spricht nicht gern darüber.«
    Eleanor überlegte. »Cornby, Lord Wrexham hatte
vorletzte Nacht einen bösen Alptraum. Könnte der mit dem Tod seines Bruders zu tun haben?«
    »Vermutlich schon, Mylady. In dieser Jahreszeit hat er ständig schlimme Träume.«
    »Träume von seinem sterbenden Bruder?«
    »Leider ja.« Der Diener zögerte, bevor er unsicher hinzufügte: »Seine Lordschaft reitet dann gewöhnlich sehr viel. Ich glaube, er hofft, die Alpträume mittels Erschöpfung zu vertreiben. Obwohl es nicht immer ausreicht.«
    Cornbys Worte beunruhigten Eleanor. »Hat er gesagt, wann er wieder zurückkommt?«
    »Nein, Mylady. Manchmal kehrt er vor der Dunkelheit zurück, manchmal aber auch erst spät am Abend.«
    »Also kam es schon häufiger vor?«
    »Regelmäßig, Mylady. Es ist ein alljährliches Ritual.«
    Was ihre Sorge noch vergrößerte. Bestrafte Damon sich bis heute, weil er außerstande gewesen war, seinen Bruder zu retten?
    In diesem Augenblick bemerkte sie, was Cornby tat. Er hatte seine Arbeit höflich unterbrochen, als sie ins Zimmer trat, doch nun fiel ihr auf, dass er ein kleines Holzfass in den Händen hielt, aus dem er bernsteinfarbene Flüssigkeit in eine Karaffe goss. Eleanor roch Brandy.
    »Gehe ich recht in der Annahme, dass er das trinken möchte, wenn er zurück ist?«, fragte sie.
    »Ja, Mylady. Meine Weisung lautet, bei diesem traurigen Anlass stets hinreichend Brandy bereitzuhalten.«
    Eleanor gefiel nicht, dass Damon sich Trost im
Rausch suchte, aber der Grund für seine Alpträume sorgte sie noch mehr.
    Sie wies auf das Brandyfass. »Es ist beängstigend, dass ihn die Erinnerungen nach wie vor quälen. Sein Bruder starb vor vielen Jahren.«
    »Ja, aber ich glaube, der Kummer seiner Lordschaft war größer als der anderer Menschen, weil sich die beiden Brüder außerordentlich nahestanden. Offenbar gibt es zwischen Zwillingen bisweilen ein Band, wie es andere Geschwister nicht kennen. Es war höchst schmerzlich für Lord Wrexham mitanzusehen, wie sein Zwillingsbruder verfiel und solch entsetzliche Schmerzen leiden musste. Man könnte sagen, er war am Boden zerstört.«
    Eleanor konnte sich kaum vorstellen, wie furchtbar es für beide Brüder gewesen sein musste. Natürlich verfolgte Damon der Tod seines Bruders bis heute. Und er war vollkommen allein mit seiner Trauer, was das Schrecklichste war.
    »Ich wünschte, ich könnte ihm helfen«, sagte sie leise.
    »Das können Sie vielleicht, Mylady.« Leider wurde Cornby nicht genauer, und als Eleanor ihn fragend ansah, fügte er hinzu: »Es missfällt mir, Lord Wrexhams Vertrauen zu verraten, denn ich glaube nicht, dass es mir zukommt, über ihn zu sprechen.«
    »Bitte, sagen Sie es mir, Cornby«, bat sie ihn, wollte sie doch unbedingt ihren Ehemann besser verstehen können. »Ich bin jetzt seine Frau, aber Sie kennen ihn besser als jeder andere.«
    Der Kammerdiener nickte, auch wenn er nicht glücklich schien. »Ich denke, es könnte seiner Lordschaft unermesslich guttun, sich jemandem anzuvertrauen.
Zwar habe ich keinerlei Recht, Ihnen Ratschläge zu erteilen, aber falls Sie mit ihm sprechen könnten …«
    Eleanor war äußerst froh, zu erkennen, dass Cornby einzig das Wohl seines Herrn im Sinn hatte. »Ja, ich werde mit ihm sprechen, Cornby. Vielen Dank, dass Sie es vorschlagen.«
    Wieder zögerte der Diener. »Mylady … eventuell … das heißt, Sie sollten sich nicht

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