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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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haben schien. Es brannte wie Feuer. Sie ließ Ray los und zog und zerrte am Stoff des rituellen Gewandes, das ihr plötzlich enger als jede Zwangsjacke vorkam.
    „Ich kann nicht....atmen!“, schrie sie panik- und schmerzerfüllt zugleich. Wie ein Fisch auf dem Trockenen schnappte und japste sie nach Luft, bäumte sich wiederholt auf, fand aber weder in der einen noch in der anderen Körperhaltung Erleichterung und klatschte schließlich wie erschlagen quer über seinen Beinen auf die Matratze.
Ihr Todeskampf hatte begonnen. Nichts war vorbei. Es hatte gerade erst angefangen.
    „Oh mein Gott, Ray!....Ich sterbe!...Oh Gott!...Hilf mir....hilf mir.... bitte!“
Tausende von Ameisen schienen plötzlich unter ihrer Haut zu krabbeln. Gloria glaubte wahnsinnig zu werden. Sie bekam keine Luft mehr und versuchte gleichzeitig, sich die Arme aufzukratzen, die höllisch juckten und brannten. Ihr Körper begann sich zu verändern und alles Sterbliche wie bei einem Präriebrand auszulöschen. Das Feuer des Todes zog in einer gewaltigen, roten Brunst seine Bahn durch ihren plötzlich so schwachen Leib und sie wollte nur, dass es aufhörte.
    „Tu doch was! – Egal, was! Aber tu es!“ , schrie sie, vollkommen in den Glauben, jederzeit über den Jordan zu gehen und ganz sicher keine Heiligtümer zu entdecken, die doch angeblich in dem ganzen Scheiß hier steckten. Blind tastete sie nach ihm, krallte sich mit einer plötzlich stark und dann wieder schwach werdenden Hand an sein Hemd, das sie gleich wieder losließ, weil sie das Gefühl des Stoffes auf ihrer Haut nicht ertragen konnte. Es fühlte sich grob und pickselig an. Nicht gut. Gar nicht gut. Ein roter Schleier benebelte ihren Blick und sie sah ihn nicht mehr richtig, obwohl er gerade noch gestochen scharf bis ins kleinste Detail vor ihr aufgetaucht war. Sie hatte sogar geglaubt, die verschlungene Stuckdekoration an der Decke wäre plötzlich zum Leben erwacht und zöge einer Schlange gleich dort oben ihre Bahn.
    Ray versuchte, sie festzuhalten, doch diesmal konnte weder seine Nähe noch sein Duft Ruhe auf sie ausüben. Sie roch ihn zwar mittlerweile intensiver genau wie sich selbst, wobei sie von der eigenen Intensität, mit der sie trotz ihrer Vorsätze und Versprechungen auf ihn zu reagieren schien, eigentlich beschämt hätte sein müssen. Aber die Schmerzen und der Schock waren zu groß und zu leibhaftig, als dass sie für einen sittsamen Sitz ihres Hemdes hätte sorgen können, das immer weiter hoch rutschte oder einen Pfifferling auf sowieso nicht vorhandene, geschwisterliche Bande gab, die sie ganz sicher nicht von diesen irrsinnigen Schmerzen befreiten.
    Ray wusste, dass es noch lange nicht vorbei war und schon überkamen sie die Symptome der Umwandlung mit atemberaubender Heftigkeit. Er ließ ihr so viel Freiheit wie möglich, bevor er beherzt zupackte. Sie sollte sich nicht verletzen. Gegen die heftigen Empfindungen konnte er nichts tun. Er musste nur dafür sorgen, dass sie die Umwandlung unbeschadet überstand, ohne in Ketten gelegt zu werden. Sie sollte sich im Guten daran erinnern können. Es war gar nicht so leicht, sie nieder zu ringen, ohne ihr Schaden dabei zuzufügen, da er mindestens doppelt so viel als sie wog und um einiges stärker blieb, auch wenn ihre neuen Kräfte gerade aufkeimten. Sie war keine Kriegerin, die er zu ihrer beider Wohl in jedem Fall mit Eisenbändern hätte bändigen müssen. Allerdings wünschte er sich gerade, Gloria hätte Hosen statt eines Kleides angezogen, da sie sich so heftig auf dem Bett hin und her wand, dass der Stoff ihre nackten Beine entblößte, deren Anblick ihn eigentlich nicht so hätte ansprechen sollen, wie er es tat.
    Gloria brauchte etwas, das sie hier festhielt. Das verhinderte, dass sie erneut in diese Schwärze abdriftete, die sie dann für immer gefangen halten würde. Etwas, das mehr bewirkte, als seine Hand auf ihrer Stirn, die sie zu beruhigen versuchte, während sein ganzes Körpergewicht sie auf die Matratze herunter drückte, was eine ziemlich dumme Idee von ihm gewesen war, da sie so erst recht nicht atmen konnte.
Mit einer Urgewalt, von der sie nicht wusste, woher sie kam, die sich allerdings über all den Schmerzen hinweg endlich einmal richtig gut anfühlte, stieß sie ihn von sich, sodass Ray etwas Abstand nehmen musste. Nicht viel, aber etwas. Er war schließlich auf etwaige Reaktionen von ihr gefasst. Ein Mann mit seinen Erfahrungen.
Etwas in ihr fühlte sich plötzlich ganz gewaltig von ihm

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