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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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geblieben zu sein. So langsam löste sich ihr Körper aus der Starre, in die er verfallen war. Ray trug sie zurück zum Rand, setzte sich erneut mit ihr auf die steinerne Ausbuchtung im Wasser und Gloria schaffte es sogar, die schweren Lider zu öffnen und ihn anzusehen. Zurückhaltend lächelnd, vollkommen erschöpft und darauf gefasst, jederzeit erneut von Schwäche und Schmerzen heimgesucht zu werden, hob sie die immer noch leicht zitternde Hand an seine Wange und lehnte den Kopf schwer an seine Schulter.
    „Danke!“, wisperte sie.
Diesmal folgte keine böse Überraschung. Ihre Fänge bildeten sich langsam zurück, ihr Herzschlag beruhigte sich und eine große Müdigkeit machte sich in ihr breit, die ihr nach den eben ausgestandenen Schmerzen sogar den anfangs noch als so groß empfundenen Hunger dämpfte.
Nun war sie eine Immaculate. Das Urteil gegen Mathilda konnte also endlich vollstreckt werden.
    " Gern geschehen ."
    Es war vollbracht. Ray spürte, wie ihn eine riesige Welle der Erleichterung erfasste. Er hätte es sich niemals verziehen, wenn Gloria etwas zugestoßen wäre. Dieses Mal hatte er nicht als Krieger versagt. Sie lebte und im Moment war das das Wichtigste überhaupt und dass sie nicht lange leiden musste. Die nächste Speisung würde bei vollem Bewusstsein erfolgen und Gloria würde damit endgültig in ihre Welt übertreten, um eine stolze Immaculate zu werden.

5. Sie haben Post!

    Montag, 24. September; abends
    Cat trat in ein flauschiges Handtuch gehüllt aus dem Badezimmer, da sie nach dem Training mit ihren Schützlingen sich gleich nach unten in die Wohnung materialisiert hatte, die sie sich mit Nathan teilte. In der Hoffnung natürlich, dass er schon von seiner „anderen“ Arbeit nach Hause gekommen war, was leider nicht der Fall war. Er durfte die Kirche und das Waisenhaus selbstverständlich nicht vernachlässigen, doch es störte sie, dass sie bisher aus diesem Teil seines Lebens ausgeschlossen wurde. Immerhin hatte sie ihn dort kennen gelernt, was natürlich die Wurzel des Problems war. Die Nonnen würden sich alle an sie erinnern und Nathan arbeitete ungern mit seinen Fähigkeiten, wenn es um Reverend Drake ging.
Cat ließ sich leise schnaubend auf ihr Bett fallen und zog ihren Laptop zu sich heran, während sie es sich im Schneidersitz gemütlich machte. Sie klappte den Deckel hoch und ließ den PC hochfahren, während ihre Hände das Gummi vom Zopfende zogen und ihre Finger die schweren Flechten voneinander trennten, die sie zum Training zurückgebunden hatte. Es gab ein neues Mitglied zu integrieren. Tiponi musste allerdings nicht mehr viel lernen, was das Kämpfen Mann gegen Mann anging. Das Kontrollieren ihrer neuen Fähigkeiten übte sie besser mit den mental stärkeren Kriegern wie Theron oder Nathan. Zumindest stand fest, dass das Hundchen nicht auch seine Mitstreiter grillen würde. Es war nicht ganz klar gewesen, was Nicos Vision bedeutet hatte, doch es stellte sich heraus, dass das Tierchen ihnen im Winter gut die Füße wärmen könnte. Das war ein sehr beruhigender Mechanismus.
Sie summte den Song mit, mit dem sich ihr Messenger meldete. Sie hatte das Teil in letzter Zeit kaum benutzt, weil einfach zu viel in ihrem Leben passiert war. Früher war der Laptop praktisch ihre einzige Verbindung zur Außenwelt gewesen.
    Mehr aus Langeweile als aus echtem Interesse meldete sie sich unter ihrem Nickname an, da sie eigentlich keine festen Kontakte gehabt hatte. Viel zu wenig Zeit, sie zu pflegen… Red-Hot-Huntress … Die meisten hielten sie im Netz mit diesem Namen für einen Fantasy-Freak. Oder für eine Frau mit bestimmten Absichten. Cat grinste dreckig, weil sie manches Mal wirklichen Blödsinn am Bildschirm verzapft hatte, während sie in einem verrotteten Hotelzimmer saß und die Blessuren der Nacht ausheilen ließ. Irgendeinen Spaß musste man sich ja gönnen.
Cat hopste vom Bett und entsorgte das Handtuch ordentlich im Bad, obwohl sie eher der Typ war, die Sachen in die nächste Ecke zu werfen. Allerdings versuchte sie wirklich, sich zusammen zu nehmen, seit sie mit Nathan zusammen wohnte. Hausfrauliche Qualitäten waren wirklich nicht ihre Stärke. Sie konnte von Glück sagen, dass sie hier mit Full-Service inklusive wohnte, weil Nathan so furchtbar ordentlich war, dass er ihre Unordnung sicherlich als abschreckend empfunden hätte, wenn er Gelegenheit bekommen würde, sie zu bemerken.
    Sie suchte aus der Schublade der Kommode ein Unterwäsche-Ensemble aus weißer

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