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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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ungelenk… Ein Junge… Gott, er ist hier! In meiner unmittelbaren Nähe! Es tut so weh, ihm in die Augen zu sehen… Es… tut… so… schrecklich… weh!“, brachte Cat mit erstickter Stimme heraus und barg das Gesicht dann an Nathans Schulter, weil sie nur noch hilflos ihren Gefühlen ausgeliefert aufschluchzen konnte.
Sie würde es vorziehen, sich dem Aryaner-Lord wieder und wieder entgegen zu stellen, als diesen Kampf auszufechten, in dem sie sich zum Scheitern verurteilt fühlte.
    „Ich weiß, Catalina. Ich weiß.“
Statt weiter mit ihr zu diskutieren oder Worte zu sagen, die sie vollkommen falsch verstand, nahm Nathan sie einfach tröstend in die Arme. Vielleicht war er wieder einmal zu belehrend gewesen und der Alters- oder auch Erfahrungsunterschied zwischen ihnen zu groß. Er hatte bereits Dinge erlebt, die sie noch vor sich hatte oder hoffentlich nicht erleben würde und hatte deshalb Angst um sie. Sie war unglaublich jung und auf manchen Gebieten einfach unwissend. Er hatte nie behauptet, sie würde weiterhin absichtlich die Gefahr suchen und seine Liebe zu ihr damit anzuzweifeln, war nicht fair.
Doch heute würden sie darin nicht mehr auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Er schob es großzügig auf den nahenden Vollmond und darauf, dass sie als halbwegs erfahrene Jägerin wirklich hin und wieder einen Kick brauchte, den sie weder bei ihm noch bei den anderen finden würde. Nervenkitzel dank der Ungewissheit pur. Statt zu versuchen, sie zu ändern, sollte er sich besser darin üben, etwas unbesorgter zu sein.
Cat war nicht Wendy und kein Vergleich zu seiner ersten Frau. Sie konnte sich durchsetzen, wenn es darauf ankam und war durchaus in der Lage gewesen, die Aryaner in die Flucht zu schlagen.
    Während er sich zwang, alles Positive an der gesamten Situation herauszufiltern, nestelte Nathan an seinem Priesterkragen herum und zerrte das Kollar heraus, damit Cat an seinen Hals konnte.
Leicht neigte er den Kopf auf die linke Seite und musste nicht einmal eine weitere Einladung aussprechen. Wenigstens diese kleine Schwäche gestand sie sich ihm gegenüber ein. Auf sein Blut wollte sie nicht verzichten. Genauso wenig wie auf ihn selbst. Nathan hielt kurz den Atem an, als der schmerzhafte Biss in den Hals erfolgte, dann entspannte er sich und fuhr damit fort, Catalina tröstend über den Rücken zu streicheln während sie trank. Das Gift und die Stichwunde würde sie bald in ihrer Unbekümmertheit vergessen haben. Er aber würde sich für immer daran erinnern. Es war die erste von vielen noch kommenden Gelegenheiten, bei denen er die nackte Angst verspüren würde, sie zu verlieren.
    Natürlich wusste Rukh nicht, mit wem er es zu tun hatte, wenn er weiterhin nach Cat jagte. Aber auch er hatte Späher und Spione. Vielleicht sogar in ihren Reihen. Noch wusste niemand, dass eine weitere Reihe Krieger berufen worden war, da diese erst sechs statt sieben Mitglieder zählte. Doch wie lange würde es dauern bis sich die Letzte eingefunden hatte und die neue Riege offiziell vorgestellt wurde? Dann würde bekannt werden, wer oder was sie waren und machte sie dieser Status nicht noch attraktiver und das Risiko eines Angriffs wert? Immerhin war der Preis der Beute unbezahlbar. Eine Kriegerin. Bald fortpflanzungsfähig und kaum erblüht.
    Cat konnte ihn nicht verstehen, weil sie nicht beschützt und geliebt aufgewachsen war. Für sie machte ein männlicher oder weiblicher Krieger keinen Unterschied. Da sie wie einer erzogen worden war und nie wirklich in die Rolle und Aufgaben einer Frau hatte schlüpfen dürfen. Abgesehen von den Kleidern, die sie liebte. Sie waren beide in ihren Augen gleichgestellt. Nathan wollte das auch nicht bezweifeln, denn immerhin nahm sie den gleichen Platz ein, den Theron inne hatte. Cat hatte allerdings keine Erfahrung, die schon mehr als ein Jahrhundert währte. Sie hatte nicht die Gegner besiegt, die sie besiegt hatten. Die neuen Sieben mussten sich erst noch beweisen. Das würden sie tun, aber Cat würde noch viele Male an seiner Schulter weinen, bevor sie das gleiche Kalkül von Nathans Anführer besaß.
Er machte sich einfach Sorgen um ihr Seelenheil. In ihrer Aufgabe würde sie nie viel Platz für ihre Gefühle finden, aber solange sie noch die Gelegenheit hatte, diese nicht zu verstecken, sondern ihre Ängste und Zweifel mit ihm zu teilen, wollte er sie dazu ermutigen. Es machte ihm nichts aus, Schwäche zu sehen oder selbst welche zu zeigen. Es machte sie menschlicher. Ein Zug,

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