Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
Vom Netzwerk:
ein freudloses Lachen aus. “Nein, das war mein erstes Mal. Ich wollte damit sagen, dass mir nicht zum ersten Mal ein Typ nette Dinge gesagt und mich hinterher bitter enttäuscht hat. Es gibt nur einen Unterschied: Ich glaube nicht, dass du solch ein kaltschnäuziger, unzuverlässiger Mistkerl bist wie die anderen.”
    Dom starrte sie an, sagte aber nichts.
    Andererseits war er vielleicht wirklich so wie die anderen, bloß etwas hübscher verpackt. Nur weil Dom behauptet hatte, zu den Guten zu gehören, musste das noch lange nicht stimmen.
    Also saß sie wieder mal ganz allein da. Und steckte bis zum Hals in Schwierigkeiten. Sie konnte nicht darauf hoffen, dass Shea ihr half. Der einzige Mensch, auf den sie sich verlassen konnte, war sie selbst.
    Sergeant Mike Swain war einen Meter achtzig groß, hatte die Figur eines Hydranten und kaute beim Reden Kaugummi. Sein karottenrotes Haar trug er militärisch kurz, seine großen braunen Augen waren hinter dicken Brillengläsern verborgen. Sein Vorgesetzter, Lieutenant Bain Desmond, war älter, an die vierzig, groß und schlank, mit einem ungezwungenen Lächeln. Er betrat das Wohnzimmer, als ob es sich um sein eigenes handelte. Dabei wirkte er nicht etwa großspurig, sondern nur äußerst selbstbewusst. Er betrachtete die Anwesenden nacheinander, dann richtete er seine blauen Augen auf Lausanne.
    “Fangen Sie einfach am Anfang an, Ms. Raney, und erzählen Sie uns ganz genau, wie und warum Dom Shea Sie in Palm Beach als vermeintliche Audrey Bedell aufgespürt hat.”
    Lausanne schluckte schwer. Es war nicht das erste Mal, dass sie von der Polizei vernommen wurde.
    “Ich habe das letzte halbe Jahr bei
Bedell, Inc.
als Rezeptionistin gearbeitet. Vor zehn … nein, vor elf Tagen bekam ich einen Anruf von Audrey Perkins. Sie bat mich, zu ihr nach Hause zu kommen. Sie sagte, sie hätte mich bei einem Besuch im Büro gesehen und gedacht, dass ich für eine bestimmte Aufgabe absolut perfekt wäre.”
    “Also hast du sie besucht?”, wollte Dom wissen. “Bei ihr zu Hause?”
    “Ja, bei ihr zu Hause. Immerhin handelte es sich um Audrey Bedell Perkins, die Tochter meines Chefs.”
    “War noch jemand dort? Eine Haushälterin, eine Sekretärin? Irgendjemand, der bezeugen kann, dass du Mrs. Perkins getroffen hast?”
    “Nein, niemand. Sie hatte dafür gesorgt, dass wir nicht gestört wurden.”
    “Verstehe.” Dom nickte. “Und weiter.”
    “Als ich bei Mrs. Perkins ankam, fragte sie mich, ob ich fünfzigtausend Dollar verdienen wolle, und …”
    “Hat Mrs. Perkins dir diese Summe bezahlt?”, fragte Dom.
    “Ja, hat sie.”
    “Bankscheck … Barscheck …”
    “Bargeld”, entgegnete Lausanne. “Ich habe das Geld auf mein Sparbuch eingezahlt. Regions Bank.”
    “Und was sollten Sie für die fünfzigtausend Dollar tun?” Lieutenant Desmond beobachtete sie aufmerksam.
    “Mrs. Perkins hat mir das Geld und einen extravaganten Urlaub angeboten, neue Kleider und ihre Kreditkarten. Ich sollte nur von einer Stadt in die nächste reisen, alle drei oder vier Tage, unter dem Namen Audrey Bedell Perkins in Hotels einchecken und ein paar Wochen vorgeben, sie zu sein. Sie sagte, dass sie auf mich gekommen sei, weil ich dieselbe Größe, dieselbe Haarfarbe und ungefähr auch dasselbe Alter wie sie habe. Außerdem versprach sie mir, sich darum zu kümmern, dass ich meine Stelle bei
Bedell, Inc.
behalten würde.”
    Als sich ein Murmeln im Raum erhob, bat Sergeant Swain um Ruhe. Dann fuhr Desmond mit seiner Befragung fort.
    “Hat Mrs. Perkins Ihnen gesagt, warum Sie sich für sie ausgeben sollten?”
    “Ja, hat sie. Sie sagte, sie wolle mit ihrem Freund weglaufen und verhindern, dass ihr Mann oder ihr Vater sie aufspürt. Sie sagte, sie brauche nur einen anständigen Vorsprung.”
    “Und Sie hatten nicht die geringsten Skrupel …”
    “Doch, ich hatte meine Bedenken, aber als sie mir eine Tasche mit dem Geld gab, schob ich die beiseite. Fünfzigtausend ist für die meisten von uns, die nicht so viel Geld verdienen, ein ziemlicher Anreiz.”
    Desmond nickte, als stimme er ihr zu. “Haben Sie irgendeine Idee, wo die echte Audrey Perkins sich momentan aufhält?”
    “Nein, Sir. Ich habe keine Ahnung.”
    “Und haben Sie einen Beweis für das, was Sie gerade erzählt haben – von den fünfzigtausend Dollar auf Ihrem Sparbuch mal abgesehen?”
    “Nein”, gestand Lausanne. “Der einzige Mensch, der bestätigen kann, dass ich die Wahrheit sage, ist Audrey Perkins.”
    “Und Mrs.

Weitere Kostenlose Bücher