Verhängnisvolles Spiel
wollen, richtig?”
“Richtig.”
“Sawyer hat Ihnen meine Handynummer gegeben. Ich bin momentan nicht im Dienst, aber wenn Sie mir eine Stunde Zeit lassen, um meinen Partner aufzutreiben, dann sehen wir uns bei den Bedells.”
So schreckliche Angst hatte Lausanne schon lange nicht mehr gehabt. Nicht, seit sie als Komplizin eines Raubüberfalls verhaftet worden war. Nicht, seit sie dem falschen Mann vertraut und mit fünf Jahren ihres Lebens dafür bezahlt hatte. Sie musste die größte Idiotin auf Gottes Erdboden sein, geglaubt zu haben, Audrey Perkins Angebot wäre ein Glücksfall. Mrs. Perkins hatte ihr erklärt, es könne gar nichts schiefgehen. Sie müsse nur von Stadt zu Stadt reisen, in Fünfsternehotels absteigen und sooft sie wolle Einkaufstouren unternehmen. Um das Geschäft zu besiegeln, hatte Mrs. Perkins ihr fünfzigtausend Dollar gegeben, die Lausanne umgehend auf ihr Sparbuch eingezahlt hatte. Mit dem Geld wollte sie irgendwann einen Privatdetektiv engagieren, um ihre Tochter zu finden.
Und ich werde dich finden, mein süßer Schatz. Ich werde mich davon überzeugen, dass du gesund und glücklich bist und es dir an nichts fehlt.
Lausanne hatte nicht die Absicht, sich in das Leben ihres Kindes einzumischen. Aber sie musste einfach wissen, musste sicher sein, dass ihre Tochter das Leben führte, das sie verdiente.
Diese fünfzigtausend Dollar waren der einzige Beweis dafür, dass Mrs. Perkins sie engagiert hatte. Verdammt! Sie hatte das Geld in bar bekommen, worüber sie sich seinerzeit keine Gedanken gemacht hatte. Schließlich wäre sie niemals auf die Idee gekommen, dass sie verdächtigt werden würde, Mrs. Perkins umgebracht und bestohlen zu haben.
“Ist dein Name wirklich Lausanne Raney?”, fragte Dom.
Sie sah auf. “Ich bin Lausanne Inez Raney, vor achtundzwanzig Jahren in Booneville, Mississippi zur Welt gekommen.”
“Du weißt, dass ich das überprüfen lassen kann.”
Um ihre Lippen spielte ein winziges Lächeln. Ein hartes, sarkastisches Lächeln, das ihm zeigen sollte, dass sie keine Angst vor ihm hatte und sich von seinen Methoden nicht einschüchtern lassen würde.
“Dann lass mich doch überprüfen. Ich lüge nicht.”
“Möchtest du mir verraten …”
“Nein, möchte ich nicht. Ich sage der Polizei, was ich weiß, und wenn ihr dann noch mehr erfahren wollt, müsst ihr das selbst herausfinden. Warum sollte ich es dir leicht machen in Anbetracht der Tatsache, dass du mir nicht glaubst?”
“Du hast mich ziemlich an der Nase herumgeführt, Honey.” Er setzte sich ihr gegenüber auf einen Stuhl.
“Und das geht dir ganz schön an die Nieren, nicht wahr? Verletzt deinen Stolz. Du hast wirklich geglaubt, dass ich Audrey Perkins bin.”
“Mein Stolz wird darüber hinwegkommen. Es war nicht mein erster Fehler, und es wird nicht mein letzter sein. Was ich nicht verstehe, ist, warum du darauf bestanden hast, nach Chattanooga zu kommen und mit Edward Bedell zu sprechen.”
“Jemand hat versucht, mich umzubringen – besser gesagt Audrey. Mich für Geld als Audrey auszugeben und nobel zu reisen ist eine Sache, aber ich habe nicht vor, mich für sie töten zu lassen.”
“Warum bist du dann nicht einfach abgehauen? Warum wolltest du mit Audreys Vater sprechen und in Kauf nehmen, dass man dir auf die Schliche kommt?”
“Weil er ein Recht darauf hat, zu erfahren, dass jemand seine Tochter umbringen will. Er ist ein reicher und mächtiger Mann. Er kann etwas unternehmen, um ihr Leben zu retten … und meins.”
Dom musterte sie neugierig, offenbar wusste er nicht, ob er ihr glauben sollte. “Meinst du, Audrey hat dich engagiert, weil sie wusste, dass jemand hinter ihr her ist?”
“Ja, der Gedanke kam mir auch ein paarmal, seit der Typ versucht hat, mir die Kehle durchzuschneiden.”
“Dir ist aber klar, dass die Polizei eine ganz andere Theorie aufstellen könnte.”
“Ich habe Audrey Perkins nicht umgebracht. Ich habe ihr kein Haar gekrümmt.”
“Kannst du das beweisen?”
“Kannst du das Gegenteil beweisen?”
“Nein, aber wenn wir Audrey nicht aufspüren, solltest du dir besser einen guten Anwalt besorgen.”
“Ich hätte wissen müssen, dass ich dich kein Stück mehr interessiere, sobald du herausfindest, dass ich keine reiche Erbin bin. Dass du nicht zu mir hältst.” Lausanne zuckte mit den Schultern. “Das ist wohl mein Schicksal.”
“Dein Schicksal? Also warst du schon vorher öfter die Doppelgängerin von reichen Erbinnen?”
Sie stieß
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