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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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zwischen uns beiden in Palm Beach – die gab es wirklich, oder?”
    Sie sah ihm direkt in die Augen. “Gab es sie?”
    Dom trat zögernd auf den Korridor. Bevor er noch etwas sagen konnte, hatte Lausanne bereits die Tür zugeknallt. Er hörte, wie von innen vernehmlich der Schlüssel herumgedreht wurde.
    Warum zur Hölle nur hätte er am liebsten gegen die Tür gehämmert, sie aufgefordert, ihn wieder hereinzulassen? Warum wollte er sie in die Arme nehmen und sagen, dass er ihr glaubte, komme was da wolle, dass er sich um sie kümmern würde?
    Weil er einfach nicht klar denken konnte. Er begehrte Lausanne Raney. Er wollte ihr die Kleider vom Leib reißen und sie unter sich spüren. Er wollte in sie eindringen, hören, wie sie seinen Namen schrie, wenn sie kam.
    Gottverdammter Idiot!
    Dom stapfte den Korridor entlang, die Treppe hinunter und rannte beinah zu seinem Mietwagen.
    Lausanne lehnte an der Tür. Wartete. Lauschte. Hoffte? Nein, sie hoffte nicht, dass Dom klopfen und ihr sagen würde, dass er ihr glauben, ihr vertrauen, dass er zu ihr stehen und ihre Unschuld beweisen würde.
    Sie brauchte Dom Shea nicht. Sie brauchte überhaupt niemanden. Sobald man glaubte, sich auf einen Menschen verlassen zu können, endete es immer mit einer Enttäuschung. Und in ihrem Fall noch mit Schlimmerem. Beim ersten Mal, mit siebzehn, war sie schwanger sitzen gelassen worden. Schon da hätte sie eigentlich ihre Lektion gelernt haben müssen. Aber nein, nicht Lausanne. Nicht sie, die so leichtgläubig war und sich so verzweifelt nach Liebe sehnte. Etwa vier Jahre nachdem sie ihr kleines Mädchen zur Adoption freigegeben hatte, verliebte sie sich erneut. Vertraute sie wieder einem Mann. Und zum zweiten Mal hatte sie für ihre Dummheit bezahlen müssen. Aber jetzt, nach fünf Jahren Gefängnis, war sie klüger.
    Lausanne durchquerte das Wohnzimmer, zog die Schublade eines kleinen Beistelltischs auf und holte ein Telefonbuch heraus. Beim Durchblättern versuchte sie, Dom Shea aus ihren Gedanken zu verbannen. Vielleicht würde es ihr gelingen, wenn sie ihn niemals wiedersah. Doch Tatsache war, dass er in Chattanooga blieb und sie im Auftrag von Edward Bedell beobachten sollte. Außerdem würde die Polizei sie ganz sicher bald erneut vernehmen, vielleicht sogar ein Verfahren gegen sie einleiten, wenn Audrey Perkins nicht bald wieder auftauchte. Doch selbst dann konnte sie ja Lausannes Geschichte nicht bestätigen, da sie nicht die Frau war, die Lausanne engagiert hatte.
    Wenn sie sich also nicht sehr täuschte, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie einen guten Anwalt brauchte. Das einzige Problem war, dass sie sich keinen Anwalt leisten konnte, weder einen guten noch einen schlechten.
    Vergiss die fünfzig Riesen auf deinem Sparbuch nicht. Wenn es sein muss, kannst du einen Teil davon für die Anwaltskosten ausgeben.
    Wem wollte sie denn etwas vormachen? Ein guter Anwalt würde fünfzigtausend Dollar und mehr kosten. Sie konnte den Schmuck verhökern, den sie auf ihren Einkaufstouren gekauft hatte, genauso wie die teuren Koffer. Die Kleider allerdings würde sie behalten, die brauchte sie, wenn sie eine neue Arbeit gefunden hatte, und in Secondhandläden bekam man sowieso nur wenig Geld.
    Wie suchte man sich eigentlich einen Anwalt? Als sie vor fast sechs Jahren wegen Beihilfe zu einem bewaffneten Raubüberfall verhaftet worden war, hatte man ihr einen Pflichtverteidiger gestellt. Er war jung gewesen, gerade mit dem Studium fertig und erpicht darauf, zu gewinnen. Nun, er hatte verloren, aber zumindest eine kürzere Haftstrafe durchgesetzt, als von der Staatsanwaltschaft gefordert. Das musste sie ihm lassen.
    Lausanne las sich die Namen der Strafverteidiger durch, vielleicht fiel ihr ja ein Name ins Auge. Vielleicht hatte sie von dem einen oder anderen schon mal gehört. Verdammt! Frustriert riss sie die Seite heraus und steckte sie in die Hosentasche.
    Dann betrachtete sie die halb vollen Becher auf dem Couchtisch.
    Hör auf, diesem Mann hinterherzujammern. Er ist nicht gut für dich. Er ist nicht dein Freund, sondern dein Feind. Vergiss das nicht, wenn du ihn das nächste Mal siehst. Und wenn dein Herz höherschlägt, weil er dich ansieht, denk immer daran, dass er dir einen Mord zutraut.
    Sie schüttete den Kaffee in die Spüle und stellte die Becher in die uralte Spülmaschine. Nachdem sie keine Zeit zu verlieren hatte, zog sie die Telefonbuchseite aus der Hosentasche, verstaute sie in ihrer Handtasche, schnappte sich ihren

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