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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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hatte sie ihre Vorsicht aufgegeben, und nun sah sie ja, was sie davon hatte. Wenn es ihr nicht so verdammt viel Spaß gemacht hätte, sich als Audrey Perkins auszugeben, so zu tun, als ob sie eine sorgenfreie reiche Erbin wäre, dann hätte sie sich niemals auf einen Fremden eingelassen.
    “Lieutenant Desmond, ich sehe nicht, dass Ihre Art der Befragung uns irgendwie weiterbringt”, sagte Berton Oliver mit strenger Stimme. “Ms. Raney hat jede Frage beantwortet, die Sie ihr gestellt haben. Sie war vollkommen offen und ehrlich. Aber sie kann ihnen nichts sagen, was sie nicht weiß. Egal wie oft und auf welche Art und Weise Sie fragen, sie kann Ihnen nicht sagen, wo Mrs. Perkins ist. Weil sie es nicht weiß. Und auch nicht, ob Audrey Perkins etwas zugestoßen ist.”
    Mit einem mitfühlenden Ausdruck im Gesicht beugte Lieutenant Desmond sich vor, um Lausanne zu fixieren. “Wenn Bobby Jack Cash Sie gezwungen hat, ihm zu helfen …”
    “Meine Klientin hat wiederholt abgestritten, mit Mr. Cash in Verbindung gestanden zu haben. Abgesehen von zwei Treffen, die bereits vor Monaten stattgefunden haben”, sagte Mr. Oliver.
    Lieutenant Desmond setzte sich zurück und brummte: “Sie dürfen die Stadt nicht verlassen, Ms. Raney. Und wenn Ihnen etwas einfällt, das Sie vergessen haben, bitte melden Sie sich umgehend.”
    Bevor sie etwas entgegnen konnte, meinte Mr. Oliver: “Ich kann Ihnen versichern, dass meine Klientin das tun wird.” Er erhob sich, nahm sie am Arm und zog sie hoch. “Gentlemen.” Er nickte den beiden Detectives zu, dann führte er Lausanne aus dem Vernehmungsraum.
    “Er hält mich für schuldig”, sagte Lausanne. “Alle glauben, dass ich etwas mit Audrey Perkins’ Verschwinden zu tun habe.”
    “Sagen Sie nichts mehr, bis wir in meinem Wagen sitzen”, murmelte Mr. Oliver.
    Sie verstummte umgehend.
    Soll ich ihm die eine kleine Information verraten, von der nur ich weiß?, überlegte Lausanne. Aber das stimmt ja gar nicht. Nicht nur ich weiß, dass es nicht Audrey Perkins war, die mich engagiert hat. Diese andere Frau weiß es auch.
    Niemand würde ihr glauben, wenn sie die Wahrheit sagte. Ihrer Erfahrung nach würde die Polizei einen Weg finden, diese Information gegen sie zu verwenden. Schließlich hatte sie Dom und den anderen gegenüber steif und fest behauptet, von Audrey angeheuert worden zu sein. Wenn sie ihre Geschichte nun änderte, wenn sie verriet, dass es sich nicht um Audrey Perkins gehandelt hatte, würde sie dann nicht als Lügnerin dastehen?
    Sie steckte schon tief genug in der Tinte. Die Polizei glaubte, dass sie etwas mit Audreys Verschwinden zu tun hatte. Niemand glaubte ihr.
    Als sie in den Mercedes ihres Anwalts gestiegen war, drehte sie sich zu ihm um. “Vielen Dank, Mr. Oliver. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass Sie meinen Fall übernommen haben. Offen gestanden habe ich große Angst. Und wenn ich Sie nicht hätte, wäre es noch schlimmer.”
    Er tätschelte freundlich ihre Hand. “Sie können auf mich zählen, meine Liebe. Die Polizei hat keine Beweise gegen Sie. Genau genommen ist momentan nur ein Vermisstenfall zu klären.”
    “Darf ich Sie etwas fragen?”
    “Natürlich, fragen Sie nur.” Er tätschelte erneut ihre Hand, dann drückte er sich in seinen weichen Ledersitz.
    “Warum waren Sie einverstanden, mich zu vertreten?”
    Er lächelte. “Sie wissen es wirklich nicht, oder?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Was meinen Sie?”
    “Soweit ich weiß, sind Sie eine Bekannte von Domingo Shea.”
    Lausanne versteifte sich. “Ja, das bin ich. Was hat er damit zu tun?”
    “Mr. Shea hat mich Ihretwegen angerufen. Er wollte sicherstellen, dass Sie die beste anwaltliche Unterstützung bekommen, wenn Sie sie brauchen. Und wie sich herausstellte, brauchen Sie genau das.”
    “Warum sollte er …? Warum sollten Sie …?” Lausanne versuchte ihre Gedanken zu ordnen, zu verstehen, was hier vor sich ging, doch nichts ergab einen Sinn. Warum sollte Dom ihr helfen? Er hielt sie schließlich für eine Mörderin. Und wie hatte Dom einen so angesehenen Anwalt überreden können, sie zu vertreten?
    “Warum er mich Ihretwegen angerufen hat und bereit ist, mein Honorar zu übernehmen, weiß ich nicht.” In seinen Augen funkelte ein dämonisches Lächeln. “Und warum ich bereit bin, Sie zu vertreten … nun, sagen wir einfach, ich schulde der
Dundee Agency
und Mr. Shea im Besonderen einen kleinen Gefallen. Belassen wir es dabei.”
    Lausanne starrte ihn

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