Verhängnisvolles Spiel
mehr zwischen uns. Einverstanden?”
Sie nickte. “Einverstanden.”
Bain Desmond sah für Doms Geschmack ein wenig zu gut aus und verhielt sich Lausanne gegenüber ein wenig zu freundlich. Was führte der Detective im Schilde?
Desmond setzte sich neben Lausanne auf die Couch und nippte an dem Kaffee, den sie ihm eingeschenkt hatte. Dabei unterhielten sich die beiden über das Wetter und darüber, dass zu dieser Jahreszeit an einem Tag Sommer und am nächsten Winter sein konnte.
“Ich weiß, dass Sie keine Zeit zum Plaudern haben.” Dom setzte sich dem Detective gegenüber. “Also sollten wir vielleicht zur Sache kommen.”
“Wenn Ms. Raney so weit ist”, sagte Desmond.
Dom presste die Lippen zusammen.
“Ich weiß nicht, wo ich anfangen soll”, gestand Lausanne. “Also erzähle ich am besten von dem Morgen, an dem Dom mich zurück nach Chattanooga gebracht hat.” Sie sah Dom fragend an. Als er nickte, fuhr sie fort. Desmond beobachtete sie aufmerksam. So langsam fragte Dom sich, ob Desmonds Interesse an Lausanne wirklich rein beruflicher Natur war.
“Lassen Sie mich noch einmal betonen: Ich bin wirklich davon ausgegangen, dass die Frau, die mich engagiert hat, um mich als Audrey Perkins auszugeben, Audrey Perkins war.”
Desmond hob eine Augenbraue. “Und sie war es nicht.”
“Nein, aber das wusste ich nicht. Mir wurde das erst in dem Moment klar, als ich ein Porträt von Audrey im Büro ihres Vaters sah.”
Desmond entgegnete nichts, starrte Lausanne nur schweigend an.
“Sie sehen sicherlich, wie das die ganze Sachlage ändert”, sagte Dom.
“Hm …” Desmond nickte.
“Finden Sie die Frau, die Lausanne engagiert hat, dann werden Sie erfahren, was mit Audrey Perkins geschehen ist.” Dom forschte im Gesicht des Detectives nach einem Hinweis darauf, was er dachte. Doch sein Gesicht war vollkommen ausdruckslos.
“
Falls
Ms. Raney uns die Wahrheit sagt.” Er sah ihr direkt in die Augen. “Sind Sie vollkommen offen zu mir, sagen Sie mir alles, was Sie wissen?”
Dom konnte sich gerade noch zurückhalten, an ihrer Stelle zu antworten. Am liebsten hätte er geschrien: Ja, verdammt noch mal, ja, sie sagt die Wahrheit.
“Ich habe Ihnen alles gesagt”, bestätigte Lausanne.
“Warum sollte ich Ihnen glauben?”, fragte Desmond. “Welche Beweise haben Sie?”
Ganz offensichtlich verblüfft über die Frage, setzte sie sich zurück. Gedankenverloren starrte sie mit ihren grünen Augen vor sich hin. Dom hielt die Luft an. Desmond wartete auf eine Antwort.
“Ich könnte die Frau, die mich angeheuert hat, identifizieren”, sagte Lausanne schließlich. “Und ich glaube, das will irgendjemand verhindern. Ich bin zweimal angegriffen worden.” Sie zögerte. “Und ich habe fünfzigtausend Dollar auf meinem Sparbuch. Woher sollte ich so viel Geld haben?”
“Sie oder Bobby Jack Cash hätten Audrey Perkins das Geld stehlen können”, meinte Desmond. “Und was diese Überfälle betrifft – es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass sie in irgendeinem Zusammenhang mit Mrs. Perkins’ Verschwinden stehen.”
“Sind Sie so stur oder einfach nur dumm?”, stieß Dom voller Wut hervor. “Warum sollte Lausanne gestohlenes Geld auf ein Sparbuch unter ihrem eigenen Namen einzahlen? Und dass sie in weniger als zwei Wochen zweimal überfallen wurde, kann auch kein Zufall sein. Das kann doch jeder Idiot sehen. Und haben Sie nicht gehört, dass Lausanne glaubt, die Frau identifizieren zu können? Um wen es sich auch handelt, diese Frau ist unsere Chance, herauszufinden, was mit Audrey Perkins geschehen ist.”
“Sie wollen also sagen, dass Sie Ms. Raney jedes Wort glauben?”, fragte Desmond geradeheraus.
“Ja, ich glaube ihr”, sagte Dom, ohne zu zögern.
Und er glaubte ihr wirklich. Mit seinem Herzen, seinem Bauch und mit jedem Quäntchen Testosteron in seinem Körper.
“Gut, angenommen, ich glaube Ihnen auch, Ms. Raney”, sagte Desmond. “Ich brauche eine Beschreibung der Frau und …
“Sie war zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig. Groß, schlank, hübsch, rote Haare. Die hätte sie sich allerdings färben können … oder sie trug eine Perücke.” Lausanne sprach sehr schnell. “Ihr Akzent klang wie aus dieser Gegend hier. Sie schien ein wenig nervös zu sein, aber ich dachte, das läge daran, dass sie mit ihrem Liebhaber weglaufen wollte.”
“Sie glauben, diese Frau wiederzuerkennen?”
“Ja, da bin ich sicher.”
“Auch anhand eines Fotos?”
“Ich denke
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