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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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nahm die Kaffeekanne in ihre leicht zitternden Hände.
    “Auf dem Weg zur Bäckerei habe ich mit Bain Desmond telefoniert”, sagte Dom.
    “Und?” Sie füllte die beiden Becher randvoll mit heißem Kaffee.
    “Er kommt gegen halb neun vorbei.”
    “Wie spät ist es jetzt?” Sie sah auf die Uhr an der Küchenwand. “Oh, es ist noch nicht einmal acht Uhr. Ich dachte, es wäre später.”
    “Du hast mehr als genug Zeit, um deinen Kaffee zu trinken und doch noch etwas zu essen, bevor du dich anziehst.”
    Sie reichte Dom einen Becher, dann sah sie an sich herab. “Du meinst also, ich sollte den Detective nicht in diesem Aufzug empfangen?”
    Dom stellte den Becher neben seinen Teller, starrte sie mit seinen dunklen Augen an, dann schob er einen Finger unter den Kragen ihres Pyjamas. Sie hielt erschrocken die Luft an. Ihre Blicke verhakten sich geradezu ineinander. Langsam ließ er den Finger tiefer gleiten bis zu ihren Brüsten.
    “Ich möchte nicht, dass irgendein Mann dich so sieht.”
    Ihr Herzschlag beschleunigte sich, dröhnte in ihren Ohren. “Nein?”
    Grinsend zog er die Hand zurück. “Komm, trink deinen Kaffee und iss einen Happen, bevor der Detective kommt.”
    “Du kochst guten Kaffee”, sagte sie, als sie einen Schluck probiert hatte. Sie war erstaunt, wie ruhig ihre Stimme klang.
    “Wenn du mich erst einmal besser kennst, Honey, wirst du feststellen, dass ich in vielen Dingen gut bin.”
    “Und besonders bescheiden bist du auch.”
    Er lachte. “Ja, das auch.” Nachdem er einige Schlucke getrunken hatte, zog er eine Zimtschnecke aus der Tüte und biss hinein.
    “Es muss schön sein, wenn man so selbstbewusst ist.” Verdammt, warum hatte sie diesen Gedanken laut ausgesprochen?
    “Es ist schwer zu glauben, dass du ein Problem mit deinem Selbstbewusstsein hast. Die meisten schönen Frauen …”
    “Haben nicht erlebt, was ich erlebt habe.”
    Er starrte sie an, als wollte er ihre Worte analysieren. “Irgendwann musst du mir davon erzählen … alles. Ich möchte gern erfahren, wie du du geworden bist.”
    “Ich dachte,
Dundee
lässt mich gründlich überprüfen. Auf diese Weise solltest du alles erfahren, was du über mich wissen willst.” Sie schnaubte leise. “Ach zum Teufel, du brauchst auf den Bericht gar nicht zu warten, ich kann dir die erbärmliche Geschichte über Lausanne Raneys Leben kurz zusammenfassen.”
    “Ich wollte dich nicht verletzen.” Dom kniff die Augen zusammen. “Ich interessiere mich ganz privat für dich und damit auch für deine Vergangenheit. Das hat nichts mit dem Fall zu tun, an dem ich gerade arbeite.”
    “Ach nein?”
    “Hören wir wieder auf, einander zu vertrauen?”
    Sie grummelte leise vor sich hin. “Ich bemühe mich ja.”
    “Ja, ich auch.”
    “Also, willst du die Kurzversion meines Lebens hören oder nicht?”
    “Nur, wenn du sie mir erzählen magst.”
    “Ich hatte liebevolle Eltern und eine wunderbare Kindheit. Dann starb meine Mutter, und das Leben, das ich kannte, gab es mit einem Mal nicht mehr. Mein Vater zog sich vollkommen zurück, auch von mir. Etwa ein Jahr später heiratete er wieder. Renee war eine grausame, eifersüchtige Frau. Sie hat mir das Leben so zur Hölle gemacht, dass ich mit sechzehn von zu Hause weggelaufen bin.” Sie seufzte schwer, als die Erinnerungen sie einholten. “Irgendwie gelang es mir zu überleben, ohne mit Drogen oder Prostitution in Kontakt zu kommen. Ich lernte einen Typ kennen, der kaum älter als ich war. Er hat mir alles Mögliche versprochen, ich habe mit ihm geschlafen und wurde schwanger. Und so weiter und so fort. Ich habe mein Baby zur Adoption freigegeben, mich von gut aussehenden Süßholzrasplern ferngehalten und bin von Stadt zu Stadt gezogen.
    Dann, kurz vor meinem einundzwanzigsten Geburtstag, habe ich einen weiteren gut aussehenden Süßholzraspler kennengelernt. Der hat von Liebe geredet und davon, dass es für immer sei. Ich habe jede einzelne Lüge geglaubt und bin als seine Komplizin im Gefängnis gelandet.”
    “Ich würde sagen, es ist höchste Zeit für was Neues”, sagte Dom. “Und wenn du denkst, dass ich nur ein weiterer Süßholzraspler bin, dann hast du dich getäuscht. Das Letzte, was ich will, ist, dir wehzutun.”
    “Da sind wir wieder beim Thema Vertrauen.”
    “Wir sollten nichts überstürzen. Vertrauen braucht Zeit, vor allem, wenn eine Beziehung so begonnen hat wie unsere.”
    “Ja, mit Lügen und noch mehr Lügen.”
    “Aber jetzt gibt es keine Lügen

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