Verhängnisvolles Spiel
bist?”
Dom lachte verlegen. “Vielleicht solltest du erst mal mit meinen Schwestern sprechen, bevor du so etwas sagst.”
“Oh, würden deine Schwestern mir denn nicht zustimmen?”
“Niemals.”
“Wie viele Schwestern hast du?”
“Drei. Eine ältere und zwei jüngere. Pilar ist mit Hart Lawton verheiratet, und mein Vater lebt bei ihnen auf ihrer Ranch in Texas. Sie haben zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Meine Schwester Marta wohnt in New York City, sie ist Modedesignerin und hat letztes Jahr ihre erste eigene Kollektion auf den Markt gebracht. Sie ist vierunddreißig und hat nicht vor, jemals zu heiraten. Dann gibt es noch die kleine, Bianca, die Nachzüglerin. Sie ist im letzten Jahr auf dem College in Texas.”
“Es muss toll sein, mit so vielen Geschwistern aufzuwachsen und Eltern zu haben, die miteinander glücklich sind.” Sie sah ihn prüfend an. “Deine Eltern waren doch glücklich verheiratet, oder?”
“Ja, das waren sie, fünfunddreißig Jahre lang, bis meine Mutter vor sechs Jahren starb.”
“Und dein Vater hat nie wieder geheiratet?”
“Nein. Er sagt, wenn man einmal die beste Frau überhaupt hatte, könnte man sich nicht mit weniger zufriedengeben.”
Lausannes Augen füllten sich mit Tränen.
Dom ergriff ihre Hände. “Ich möchte das haben, was meine Eltern hatten. Eine unerschütterliche Ehe. Eine Frau, die ich mehr als alles auf der Welt liebe, die mich ebenso sehr liebt, und einen Haufen Kinder, die uns auf Trab halten.”
“Ich … ich hoffe, du bekommst, was du dir wünschst. Das klingt wie ein wunderschöner Traum.”
“Träume können jeden Tag wahr werden, Honey.”
“Für manche Menschen bestimmt, aber …”
Dom zog sie aus dem Stuhl auf seinen Schoß. “Was für einen Traum hast du, Lausanne?”
Sie seufzte schwer, dann lächelte sie. “Ich bin mit einem Mann verheiratet, den ich anbete, der mich anbetet, wir haben ein paar Kinder und …” Ihr Lächeln verblasste. “Der andere Teil des Traums ist sehr egoistisch. Mein kleines Mädchen lebt mit mir und meiner wundervollen neuen Familie zusammen.” Sie schmiegte sich an ihn. “Ist es so falsch von mir, dass ich ihre Mutter sein will?”
“Nein, Honey, es ist nicht falsch. Nur sehr unwahrscheinlich.”
“Ja, ich weiß. Und aus diesem Grund wird es auch immer ein Traum bleiben.”
Cara brachte Grayson nach dem Abendessen nach Hause. Er war ein wenig betrunken und hatte sich eigentlich ein Taxi nehmen wollen. Auf der Fahrt von Lookout Mountain in die Innenstadt sagte er kein Wort, tätschelte aber mehrmals ihren Arm. Wenn sie in seine Richtung sah, lächelte er ihr zu, doch erstaunlicherweise begann ihr Herz nicht wie sonst, heftig zu klopfen.
Das hat gar nichts zu bedeuten. Du bist müde, du hattest in letzter Zeit viel Stress, und nächste Woche wirst du dafür sorgen müssen, dass auf Audreys Beerdigung niemand zusammenbricht
.
Aber wenigstens musste sie sich jetzt, nachdem die Polizei kurz davorstand, Lausanne Raney die Morde nachzuweisen, keine Sorgen mehr machen, dass jemand aus ihrer Familie verhaftet werden würde.
Als sie in der Tiefgarage des Gebäudes hielt, wandte sie sich zu Grayson, um ihm einen schwesterlichen Gutenachtkuss zu geben. Doch Grayson nahm ihre Hand.
“Bitte, komm mit mir nach oben”, sagte er. “Ich kann es wirklich nicht ertragen, allein zu sein.”
Jahrelang hatte sie davon geträumt, dass Grayson sie mit seinen schönen Augen so ansehen und sie bitten würde, mit ihm die Nacht zu verbringen.
“Du hättest bei uns zu Hause bleiben sollen.”
“Vielleicht hast du recht. Aber ich wollte eure Gastfreundschaft nicht überstrapazieren.”
“Ich sag dir was. Ich komme noch mit dir rauf, aber ich kann nicht über Nacht bleiben.”
“Die Leute, die uns kennen, werden bestimmt verstehen, dass du dich als liebevolle Schwägerin um mich kümmerst.”
“Natürlich.” Das alte Gefühl von Unzulänglichkeit und Unwichtigkeit stieg wieder in ihr auf. “Den Leuten wäre klar, dass du dich niemals für mich interessieren könntest. Nicht auf diese Weise.”
“Ach Cara, das stimmt doch nicht.” Er zog ihre Hand an die Lippen. “Audrey ist seit Kurzem erst tot. Es wäre nicht schicklich, sofort mit ihrer Schwester anzubändeln … Aber früher oder später werde ich meinen Fehler, Audrey zu heiraten, statt auf dich zu warten, wiedergutmachen.”
Ihr Herzschlag setzte einen Moment aus. “Was willst du damit sagen, Grayson?”
Er schenkte ihr dieses
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