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Verheißenes Land

Verheißenes Land

Titel: Verheißenes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leonie Britt Harper
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»Aber wie ihr wisst, verlangt Mister Palmer die volle Gebühr für jedes Kind über zehn Jahren. Das wären für uns dreißig Dollar extra und die können wir uns bei Mister Robertson glücklicherweise sparen. Ich bin sicher, er ist auch keine schlechte Wahl, denn er hat schon zwei Wagenzüge nach Oregon geführt und kennt den Trail entsprechend gut.«
    Éanna und Brendan stimmten ihnen zu und wünschten den McDonalds alles Gute. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, machten sie sich auf den Weg zu Timothy Conelly. Bereitwillig nahm er sich die Zeit, ihnen seine Prärieschoner zu zeigen. »Meine Wagen haben wie die meisten anderen eine vier Fuß breite und zehn Fuß lange Frachtfläche«, erläuterte er. »Aber ich baue außerdem einen Boden ein, der zur Mitte hin leicht abfällt.«
    »Und welchen besonderen Nutzen bringt das?«, fragte Brendan interessiert.
    »Er sorgt dafür, dass Kisten, Tonnen und anderes Gepäck immer zur Mitte hin gezogen werden und so sicher im Wagen liegen. Bei den Wagen mit ebenem Boden verrutscht oft die Fracht oder sie verlieren sogar Gepäck. Das kann euch viel Nerven kosten, vor allem aber tagtäglich unnötige Arbeit verursachen.«
    »Raffiniert!«, sagte Éanna staunend.
    Beide waren beeindruckt von der Qualität und gewissenhaften Arbeit, mit der Timothy Connelly seine Wagen baute. Was er anzubieten hatte, überzeugte sie, und sie sahen sich schon mit einem solchen Wagen auf den Treck gehen. Doch die Ernüchterung kam, als sie nach dem Peis fragten.
    »Hundert Dollar«, lautete seine Antwort, und als er die Enttäuschung auf ihren Gesichtern sah, fügte er bedauernd hinzu: »Ich weiß, dass er gute fünfzehn Dollar mehr kostet als ein gewöhnlicher Prärieschoner. Aber das muss ich schon nehmen, um auf meine Kosten zu kommen.«
    »Das glauben wir Euch, Mister Connelly«, versicherte Éanna geknickt. »Aber leider ist das mehr, als wir uns leisten können. Wir werden auch so schon Abstriche machen müssen, um mit unserem Geld über die Runden zu kommen.«
    Brendan nickte. »Fünfzehn Dollar sind eine Menge Geld, die wir dringend für Proviant und andere Ausrüstung brauchen.« Und niedergeschlagen fügte er hinzu: »Ich fürchte sowieso, dass unser Geld vorne und hinten nicht reichen wird. Mit einigen Einschränkungen wird es vermutlich nicht getan sein.«
    »Das tut mir leid«, sagte der Wagenmacher mitfühlend.
    Éanna zwang sich zu einem Lächeln. »Ach, irgendwie werden wir schon klarkommen. Wir haben schon Schlimmeres durchgemacht und Hunger sind wir ja gewohnt. Da werden wir diese viereinhalb Monate auch überstehen. Herzlichen Dank, dass Ihr Euch so viel Zeit für uns genommen habt, Mister Connelly.«
    »Keine Ursache. Ich hoffe, ihr findet noch einen passenden Wagen«, erwiderte Timothy Connelly, als sie sich schon zum Gehen wandten. »Habt ihr denn wenigstens eine anständige Unterkunft?«
    »Ja, wir haben Quartier im Haus von Bettie Fisher genommen. Gottlob ist an ihren Schlafsälen genauso wenig auszusetzen wie an ihren Preisen«, erwiderte Éanna.
    Der Wagenmacher nickte zufrieden mit dem Kopf. »Da habt ihr in der Tat eine gute Wahl getroffen. Also, dann machte es gut und denkt daran: Das Wichtigste ist, dass mit gutem Holz gebaut wird!«
    Als sie weitergingen, kamen sie an einem der vielen Geschäfte vorbei, die sich auf die Siedler spezialisiert hatten, deren Ziel die Goldfelder von Kalifornien waren. Ihre Namen waren die reinsten Verheißungen. Da stand auf dem einen Gold Rush!, auf einem anderen The Gold Nugget, ein drittes Ladenschild forderte den Vorbeikommenden auf: Strike It Rich In California! Und wieder ein anderer hatte sich den vielversprechenden Slogan Start Your Golden Future here, Golddigger! einfallen lassen.
    »Lass uns doch mal hier hineingehen!«, schlug Brendan vor. Er hatte in den letzten Tagen schon mehrfach im Vorbeigehen in solche Läden gespäht und lugte nun neugierig um die Ladentür herum.
    »Warum?«, fragte Éanna verblüfft. »Was haben wir denn bei einem Ausrüster für Goldgräber verloren?«
    Er grinste. »Es kann doch nicht schaden, ein bisschen mehr über die Goldfelder in Kalifornien zu erfahren.«
    »Wieso das denn? Wir wollen doch nicht nach Gold schürfen, sondern uns eine Farm aufbauen!«
    »Das eine schließt doch das andere nicht aus«, erwiderte er und lächelte sie treuherzig an. »Der Weg ist ein und derselbe. Außerdem ist es mal was anderes, als sich ständig nur mit Wagen, Ochsen und solchem Kram zu beschäftigen. Na, komm

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