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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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umzingelt. Reid war der einzige, der sich noch verteidigen konnte, und als dann endlich Hilfe kam, waren von den ursprünglich sechzehn Palästinensern nur noch vier übrig, so habe ich es wenigstens gehört. Ich habe allerdings nie die ganze Geschichte erfahren - absichtlich nicht, glaube ich.«
    Mit gepreßter Stimme meinte Cammie: »Reid kann offensichtlich sehr ... tödlich sein.«
    Ihr Gegenüber warf Cammie einen fragenden Blick zu. »Aber er ist auch der sanfteste Mann, den ich je gesehen habe. Es ist ein Rätsel. Ich habe mich schon oft gefragt, ob es etwas damit zu tun hat, dass er aus dem Süden kommt.«
    »Der legendäre Gentleman aus den Südstaaten?« fragte Cammie spöttisch. »Das glaube ich nicht.«
    »Dann liegt es eben in seiner Persönlichkeit, ich hätte es mir eigentlich denken können. Er ist mehr völlig er selbst, selbstsicherer als jeder andere Mann, den ich kenne. Er ist so stark, dass er offensichtlich nie sehr viel Wert auf die Verteidigung seiner Gefühle gelegt hat. Das macht die Ereignisse in Israel, kurz bevor er die Firma verließ, nur um so schrecklicher für ihn ...«
    Michelle hielt inne, als aus dem Nebenzimmer das Weinen des Babys an ihre Ohren drang. »Ich bin in einer Sekunde wieder da«, meinte sie, sprang vom Sofa auf und verschwand im Kinderzimmer.
    Ein paar Minuten später kam sie mit dem verdrießlichen Baby auf dem Arm ins Zimmer zurück. Michelle versuchte, das kleine Mädchen zu beruhigen, sie bot ihm die Flasche an und den Schnuller, schaukelte es auf ihrem Knie, rieb ihm den Rücken und versuchte es mit Spielsachen und einem Keks. Nichts half.
    Charles erwachte aus seiner Versunkenheit und schaute zu ihnen hinüber. »Was hältst du davon, wenn du sie zu mir bringst?«
    Sofort leuchtete Michelles Gesicht erleichtert auf. Sie trug das Baby zu ihrem Mann und reichte es ihm. Sofort war es still.
    Michelle schien ein wenig verärgert, als sie zu Cammie zurückkam. »Die Kleine ist ein Baby für Männer. Kein Wunder, denke ich, denn Charles hat sie, seit sie sechs Monate alt war, tagsüber versorgt, weil ich damals wieder angefangen habe zu arbeiten.«
    Cammie lächelte und sah zu, wie Charles sich wieder seiner Arbeit widmete; er hob das Baby an seine Schulter und drückte mit einer Hand geschickt die Tasten des Computers. Reid saß neben ihm und blickte auf das Kind, dann sah er schnell wieder weg.
    Charles warf Reid einen nachdenklichen Blick zu. Abrupt nahm er das zufriedene Kind, das am Daumen lutschte, und drückte es Reid in den Arm.
    Reid erstarrte. In seinen Augen lag die gleiche unerträgliche Qual, die Cammie schon einmal darin gesehen hatte. Im nächsten Augenblick jedoch waren sie schon ausdruckslos, und er gab einen rauhen, unverständlichen Protestlaut von sich. Charles ließ sich aber nicht erweichen, er sah seinen Freund mit festem Blick an und bettete den Kopf des schläfrigen Kindes an Reids Schulter. Ganz langsam zog er seine Hände zurück.
    Neben Cammie war Michelle erstarrt. Sie zog scharf den Atem ein, das einzige Geräusch in der angespannten Stille.
    Reid hob schnell eine Hand, um das Baby festzuhalten, ehe es fiel. Dann hob er zögernd die andere, als sträubte er sich innerlich dagegen, und legte sie dem Kind in den Rücken. Das
    Baby seufzte, entspannte sich und schmiegte das Gesicht in Reids Halsbeuge.
    Reid schloss die Augen und holte tief Luft. Er leckte sich über die Lippen, als seien sie ungewöhnlich trocken. Als er die Augenlider hob, starrte er blicklos vor sich hin, seine Augen hatten einen feuchten Schimmer.
    »O Gott«, flüsterte Michelle und sank auf die Couch zurück.
    »Was ist denn?« fragte Cammie verwirrt. Eine beinahe unerträgliche Angst hatte sich ihrer bemächtigt.
    »Kaffee.« Michelle streckte sich und sprang auf. »Ich werde Kaffee machen. Und ich habe auch noch etwas Käsekuchen. Kommen Sie, Cammie, helfen Sie mir.«
    Cammie wusste , dass dies ein Vorwand sein sollte. Sie folgte der anderen Frau in die Küche. Sie war gar nicht überrascht, als sich Michelle zitternd an die Anrichte lehnte und die Arme um ihren Körper schlang.
    »Sie haben doch sicher nicht erwartet, dass Reid Ihrem Baby etwas antut«, fuhr Cammie sie an.
    »Nein, nein; es war nur so ... so wundervoll, ich konnte es kaum ertragen.«
    Michelle lächelte ein wenig zittrig.
    Cammie starrte sie sprachlos an. »Was ist los? Was ist dort drinnen eben passiert?«
    »Für einen Augenblick habe ich angenommen, Reid würde die Kleine meinem Mann so schnell

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