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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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befestigt war, viel zuviel, um es noch lösen zu können, und viel zu eng angeklebt, als dass man es hätte aufschneiden können. Sie wusste , was ihr Onkel ihr angetan hatte, Cammie. Sie wusste es. Und auch ich wusste es, denn ich hatte gerade erst am Vorabend den Bericht über ihn bekommen. Zu spät, um sie noch davon abhalten zu können, uns zu besuchen. Zu spät, um die Freude zu beenden, die sie mir schenkte. Und ich musste wählen, ich musste ...«
    »Du hast das Richtige getan«, sagte Cammie voller Verzweiflung, als sie den Schmerz aus jedem seiner Worte hörte. »Du hättest gar nichts anderes tun können.«
    »Wirklich, Cammie? Habe ich wirklich das Richtige getan? Ich habe den Sprengstoff gefühlt, und ich wusste , dass ich nur Sekunden Zeit hatte, etwas zu tun. Sekunden können so lang sein wie ein ganzes Leben, Cammie. Himmel ... erinnerst du dich, wie ich dich in Evergreen in meinen Armen gehalten habe, wie einfach es für mich gewesen wäre, dir den Hals zu brechen?« Er hielt inne, und als er dann weitersprach, war seine Stimme so leise, dass sie seine Worte nur noch ahnen konnte. »Ihr Hals war viel kleiner, viel zerbrechlicher. Sie war schon tot, ehe der Sprengstoff losgegangen ist. Ich habe sie umgebracht, Cammie, als ich sie in meinen Armen hielt.«
    Cammie schnappte entsetzt nach Luft. Es war das einzige Geräusch in der Stille. Doch er sprach schon weiter.
    »Vielleicht - wirklich nur vielleicht - hätte es noch eine winzige Chance gegeben, den Sprengstoff von ihrem Rörper zu lösen, eine unendlich kleine Möglichkeit, dass sie hätte überleben können. Aber ich hatte die Wahl, und ich habe mein Leben gewählt und das Leben meiner Männer und habe ihr den Tod gebracht. Ich habe sie umgebracht, ich habe es getan, niemand anders. Und ich weiß nicht, werde es nie wissen; ob ich das Richtige getan habe.«
    Cammie war schon auf den Füßen und lief auf ihn zu, noch ehe er zu Ende gesprochen hatte. Sie griff nach seinem Ellbogen und drehte Reid zu sich herum. Sie blickte in seine Augen, sie waren fiebrig, und Tränen glänzten darin. Dann schlang sie die Arme um ihn, hielt ihn ganz fest und drückte ihr Gesicht an seinen Hals. Er holte tief Luft, sie wusste , dass ihre Umarmung ihn schmerzte, weil seine Brust verletzt war von der Kugel, die ihn getroffen hatte, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Sofort lockerte sie ihre Umarmung ein wenig, doch sie ließ ihn nicht los.
    »Hör mir zu«, bat sie, und ein Schluchzen klang in ihrer Stimme. »Du bist nur ein Mensch und kein Gott, der Macht über Leben und Tod hat. Menschen tun anderen Menschen schreckliche Dinge an, aus Gedankenlosigkeit, aber dafür bist du nicht verantwortlich. Du hast das getan, wozu man dich ausgebildet hatte und was Mitleid und Liebe von dir verlangten. Du hast dem Kind den Schmerz erspart, aber du warst für diesen Schmerz nicht verantwortlich. Du kannst den Tod eines kostbaren menschlichen Wesens betrauern, wenn es nicht anders geht, aber du darfst dich deswegen nicht selbst zerstören. Das kannst du nicht, denn ich werde es nicht zulassen.«
    Sie trat etwas zurück, um ihn ansehen zu können, und in ihrem Blick lag all die Hingabe, die sie für ihn fühlte. Dann nahm sie den Saum ihres Hemds und wischte die salzigen Tränen aus seinen Augen. Mit fester und sicherer Stimme sprach sie weiter: »Ich liebe dich, Reid, für all das, was du in dir verborgen trägst, für all deine Zärtlichkeit und deine Fürsorge und, ja, auch für deine Willenskraft, die es dir ermöglicht, zu töten - oder die dich dem Tod ins Auge sehen läßt, aus einem so dummen Grund wie Tapferkeit. Liebe kann heilen, das verspreche ich dir, wenn du es nur zulassen würdest.«
    »Cammie ...«, flüsterte er.
    »Nein, jetzt bin ich dran. Ich weiß, dass du mich beobachtet hast, und ich habe es auch gewollt, all diese Jahre über. Ich war nur viel zu verängstigt, bis in meine Seele aufgewühlt wegen der Dinge, die ich dabei fühlte, um dich näher an mich heranzulassen. Ich habe Keith geheiratet, weil du weggegangen warst und ich glaubte, du würdest nie wieder zurückkommen. Doch wenn du jetzt wieder fortgehst, werde ich dir folgen, und ich werde jammern bei jedem Schritt, den du machst, bei jeder Meile, jeder Seemeile, über jedes Meer hinweg. Du wirst dich nicht in einem sadistischen Wettstreit vergraben für eine Sache, die sowieso verloren ist. Nein, und du wirst auch nicht irgendwo einen frühen Tod suchen. Ehe ich das zulasse, bringe ich dich lieber

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