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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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begehrtesten und zweifellos bestaussehenden Junggesellen der Saison. Ganz im Gegensatz zu sonst brachte sie kein einziges Wort über die Lippen.
    Lincoln seufzte, als es dem jungen Mann, der nervös von einem Fuß auf den anderen trat, endlich gelang, Melissa loszueisen und auf die Tanzfläche zu führen.
    Megan kicherte leise. »Ich glaube, in den kommenden Wochen werden wir Sie noch öfter so seufzen hören«, sagte sie so leise, dass nur Lincoln es mitbekam. »Aber das müssen Sie gar nicht. Es ist doch ganz offensichtlich, wessen Gesellschaft sie bevorzugt. Es wird ein Kinderspiel für Sie sein, Lord Cambury, Melissa den Hof zu machen. In diesem Jahrzehnt gab es mit Sicherheit noch niemanden, der es einfacher gehabt hätte, um die Gunst einer Dame zu werben.«
    Das konnte Lincoln nur hoffen. Nun, da er Melissas Anstandsdame auf seiner Seite wusste, durfte er wohl etwas hoffnungsvoller in die Zukunft blicken. Er vermochte sogar heimlich zu grinsen, als Justin sich vor seiner Kusine verbeugte und sagte: »Darf ich Sie um den nächsten Tanz bitten, Miss Burnett?«
    Die arme Edith fiel beinahe in Ohnmacht.

Zwölftes Kapitel
     
    Am folgenden Tag war es Lincoln völlig unmöglich, sich bis zur verabredeten Stunde am Nachmittag zu gedulden. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte er bereits im Morgengrauen an die Tür von Melissas Gastgebern geklopft. Aber da er nicht damit rechnen konnte, zu so früher Stunde eingelassen zu werden, geduldete er sich bis nach dem Lunch. Als Lincoln bald darauf vor dem Stadthaus der Familie St. James stand, trennten ihn noch immer endlos lange Stunden von seiner Verabredung zum Nachmittagstee. Doch nun war er mit seiner Geduld am Ende.
    Und tatsächlich brauchte er diesmal nur seinen Namen zu nennen, schon wurde er höflich ins Haus gebeten und in einen Salon geführt. Es blieb ihm kaum Zeit, die überaus elegante Einrichtung zu bewundern, bevor Melissa ins Zimmer gehastet kam. Sie war ein wenig außer Atem und mit dem strahlenden Lächeln, das bei Lincolns Anblick über ihre Züge glitt, erschienen auch die Grübchen wieder.
    Lincoln konnte sein Glück kaum fassen. Aufs Neue war er von Melissas Schönheit wie geblendet und wieder sah sie völlig anders aus als bei ihren vorangegangenen Begegnungen. Nicht elfenhaft wie in dem Ballkleid am letzten Abend, aber auch nicht so erdverbunden wie damals im Hochland. An diesem Nachmittag wirkte sie sehr englisch. Sie trug ein aufwändig gearbeitetes Kleid aus cremefarbenem Organza und eine vornehme Hochsteckfrisur. Im Gegensatz zum vergangenen Abend lugte die ein oder andere vorwitzige Strähne aus dem strengen Gebilde heraus, wodurch sich Lincoln in gewisser Weise an ihr erstes schicksalhaftes Zusammentreffen an dem kleinen Teich erinnert fühlte.
    Da er so in Melissas Anblick versunken war, bemerkte er zunächst gar nicht, dass ihr niemand in den Salon folgte. Als es ihm schließlich doch auffiel, drehte er sich erst einmal um die eigene Achse. So gebannt, wie er Melissa angestarrt hatte, konnte durchaus jemand unbemerkt durch die Tür getreten sein. Doch niemand war Melissa gefolgt. »Ich kann kaum glauben, dass ich Sie tatsächlich einmal für mich allein habe«, sagte Lincoln.
    »Mein Onkel wird jeden Moment hier sein. Normalerweise ruft man ihn schon, bevor ich überhaupt von einem Besucher erfahre. Soweit ich weiß, haben ein paar wüste Drohungen an die Adresse des bedauernswerten Butlers dafür gesorgt«, erklärte Melissa seufzend. »Er nimmt die Aufgabe, über meine Tugend zu wachen, sehr ernst.«
    »Dann wäre es eine unverzeihliche Dummheit, diese kostbare Gelegenheit nicht zu nutzen.«
    Überraschung stand in Melissas Blick, als Lincoln ihre Hand ergriff und sie von der offenen Tür wegzog, damit nicht jeder, der zufällig vorbeikam, sehen konnte, was nun geschah. Dann küsste er sie. Sie versuchte nicht, ihn davon abzuhalten. Im Gegenteil, ohne das geringste Zögern sank sie in seine Arme. Das Gefühl, zum ersten Mal ihre Lippen zu schmecken, sie zärtlich umschlungen zu halten, war noch viel himmlischer, als Lincoln es sich erträumt hatte. Wie junger Wein stiegen ihm diese Empfindungen zu Kopf und nichts zählte außer dieser Augenblick.
    Zuerst küsste er sie sehr behutsam, denn er wollte sie nicht erschrecken. Bald war es jedoch um seine Zurückhaltung geschehen. Melissa schien etwas erstaunt, als er ihre Lippen mit der Zunge teilte, und wusste anfangs nicht so recht, wohin mit der ihren. Doch sie passte sich der neuen

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