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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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brauchte er offenbar nicht, um nun seine Hände noch intimere Stellen erkunden zu lassen. Stück für Stück schob er Melissas langen Rock nach oben, um sich einen Weg zu bahnen. Die versengende Hitze seiner Hand auf dem nackten Fleisch ihres Oberschenkels brachte etwas in ihrem Leib zum Schmelzen.
    Und dann hörte er einfach auf.
    Melissa brauchte eine ganze Weile, bis ihr bewusst wurde, dass Lincoln nun reglos neben ihr saß. Seine Hände, die eben noch ihre nackte Haut liebkost hatten, ruhten jetzt an viel unverfänglicheren Stellen. Er hielt sie allerdings noch immer fest in den Armen. Ihr Atem beruhigte sich ein wenig, und sogleich begannen ihre Gedanken wie wild durcheinander zu wirbeln.
    Hatte sie etwas falsch gemacht? Schreckte ihn vielleicht ihre Unerfahrenheit?
    Wahrscheinlich würde sie sich damit in die größte Verlegenheit bringen, doch sie musste ihn einfach fragen: »Warum machst du nicht weiter?«
    »Weil es mir weitaus lieber ist, wenn dein Vater eine gute Meinung von mir hat, als wenn er mir den Hals umdreht.«
    Lincoln versuchte, einen scherzhaften Ton anzuschlagen, aber sein noch immer sehr unruhiger Atem bereitete ihm einige Mühe beim Sprechen.
    »Ist das auch wirklich der einzige Grund?«, bohrte Melissa weiter.
    »Nein. Ich will nicht, dass es auf diese Weise geschieht. Es soll ein wunderbares, unvergessliches Erlebnis werden, kein hastig geraubter Augenblick verbotener Leidenschaft. Noch dazu wäre es mehr als verwerflich, dir die Unschuld zu rauben, bevor ich ganz sicher sein kann, dass du auch die Meine wirst. Ich will dich nicht um deine Ehre bringen, Melissa, ich will dich heiraten. Aber noch ist es denkbar, dass der schlimmste aller Fälle eintritt und du nicht meine Frau werden kannst.«
    Wärme durchflutete Melissas Herz. Sie wollte Lincoln an sich drücken, bis es schmerzte. Der schlimmste aller Fälle? Nun, sie würde eben verhindern müssen, dass es dazu kam.

Dreiundzwanzigstes Kapitel
     
    Staunend betrachtete Melissa die Zeiger der Uhr in ihrem Zimmer. Die Nacht neigte sich dem Ende zu. In kaum einer Stunde würde der neue Tag anbrechen. Allerdings hatte Lincoln sie nach seinem Entschluss, ihr doch noch nicht die Unschuld zu rauben, nicht gleich nach Hause gebracht. Sie wussten nicht, wie lange es dauern würde, bis sie wieder einmal miteinander allein sein konnten, und zögerten daher den Abschied so lange wie möglich hinaus. Sie redeten eine Zeit lang über dies und das wie frisch verliebte Paare in der Zeit des Kennenlernens. Dabei hielten sie sich zärtlich in den Armen, verloren aber kein weiteres Wort über Melissas Familie.
    Melissa genoss das Gefühl von Geborgenheit und Wärme, genoss jede kostbare Minute mit dem Mann, dem ihr Herz gehörte. Lincoln bemühte sich um eine eher freundschaftliche Art der Umarmung. Selbst wenn einer von ihnen weitere Küsse im Sinn hatte, so behielt er diesen Gedanken tunlichst für sich. Nur einen Abschiedskuss, und einen sehr leidenschaftlichen noch dazu, gab er Melissa am Ende. Dann gab er ihr einen sanften Klaps aufs Hinterteil und schob sie zur Tür.
    Obwohl sie die ganze Nacht unterwegs gewesen war, empfand Melissa keine Müdigkeit. Zu viele Dinge gingen ihr im Kopf herum. Umso mehr überraschte es sie später, dass sie schon in dem Augenblick eingeschlafen sein musste, als ihre Wange das Kopfkissen berührte. Dass sie bis zum Mittag selig schlief, überraschte sie weniger.
    Eilig zog sie sich an und machte sich auf die Suche nach ihrem jüngsten Onkel. Er befand sich im großen Speisesaal beim Lunch und er war nicht allein. Justin saß mit am Tisch und die beiden hatten offenbar Streit. Zumindest hörte Melissa schon von weitem ihre Stimmen.
    Merkwürdigerweise saßen die jungen Männer an den gegenüberliegenden Enden der langen Tafel. Vielleicht sprachen sie auch deshalb so laut. Melissa bezweifelte es. Als sie eintrat, verstummten die Streithähne und lächelten sie so strahlend an, als gäbe es keinerlei Unstimmigkeiten zwischen ihnen.
    »Zum Glück ist deine Mutter nicht hier, Justin«, sagte Melissa.
    Justin St. James bekam einen knallroten Kopf. »Wir hatten nur eine kleine Meinungsverschiedenheit.«
    »Darauf habe ich gar nicht angespielt. Ich meine deswegen«, antwortete Melissa, nahm das hübsche Blumenarrangement von der Mitte des Tisches und warf es nach Ian.
    Ihr Onkel wich dem Geschoss geistesgegenwärtig aus. Seine Reflexe waren gut geschult. Glücklicherweise — so empfand es zumindest Melissa — standen noch

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