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Verheißung des Glücks

Verheißung des Glücks

Titel: Verheißung des Glücks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einige andere Dinge im Zimmer herum, die sich als Wurfgeschosse eigneten. Als nächstes flog ein Teller knapp an Ians Kopf vorbei. Inzwischen war er aufgestanden und hob als Geste der Unterwerfung die Hände.
    »Bitte lass das, Meli. Ich glaube, ich weiß, was das zu bedeuten hat. Hör mir bitte einen Moment lang zu ...«
    »Du hast zwei Sekunden, bevor ich den Wasserkrug nach dir werfe«, drohte sie.
    »Ich wollte es dir ja sagen!«
    »Ach, tatsächlich? Nun, offenbar bist du aus irgendeinem Grund nicht dazu gekommen. Aber darauf kann ich nun keine Rücksicht nehmen.«
    »Ian One wollte es so!« »Als ob ich mir das nicht denken könnte! Und seit wann tust du alles, was er sagt?«
    »Das tue ich nur, wenn er Recht hat.«
    »So, Recht hat er also!«, schnaubte Melissa. Sie verschränkte die Arme und funkelte ihren Onkel böse an. »Das musst du mir näher erklären. Los! Ich warte.«
    »Line ist zu allem fähig, Meli. Der Mann ist gewalttätig. Wir können nicht zulassen, dass er dir den Hol macht.«
    »Gewalttätig? Ist dir bewusst, dass man dasselbe auch von dir und deinen Brüdern behaupten könnte?«
    Ian errötete. »Es gibt einen Unterschied. So verrückt wie Lincoln haben wir uns noch nie aufgeführt.«
    »Dafür würde ich nicht meine Hand ins Feuer legen«, gab sie zurück. »Aber glaube mir, Lincoln ist genauso wenig verrückt wie ihr und ich.«
    »Er hat sich nicht unter Kontrolle.«
    »Ich habe ihn noch nie aufbrausend oder wütend erlebt. Aber jedem Einzelnen von euch MacFearsons ist in meiner Gegenwart schon einmal der Kragen geplatzt. Seid ihr deshalb verrückt?«
    »Du weißt ja gar nicht, was er getan hat!«, beharrte Ian.
    »Da täuschst du dich aber«, antwortete Melissa. »Ich weiß es sehr wohl. Er hat mir alles erzählt und ich kenne die Geschichte jetzt wahrscheinlich besser als du.«
    »Aber hat er dir auch die Wahrheit gesagt?«
    »Das tut wohl kaum etwas zur Sache. Er ist jetzt erwachsen. Er hat sich geändert.«
    »Kein Mensch kann beschwören, Meli, dass es nicht wieder passiert. Wie sollen wir ihm vertrauen, wo wir doch wissen, wozu er fähig ist?«
    »Ihr wolltet mich also nur schützen? Wunderbar! Das freut mich. Ich danke euch für eure Fürsorglichkeit. Aber ich werde euch nie verzeihen, dass ihr nicht mit mir darüber geredet habt. Weißt du, was es bedeutet, sich so sehr nach jemandem zu sehnen, dass man seinen Verstand nicht mehr beisammen hat? Was es heißt, hoffnungsvoll auf die Schritte dieses Menschen zu lauschen und dann beinahe zu verzweifeln, wenn sich herausstellt, dass es die Schritte von jemand anders waren? Zu warten und zu warten, und dabei nicht zu wissen, dass man sich ganz und gar vergeblich nach dem anderen verzehrt? Weißt du, wie man sich dabei fühlt?«
    »Ich habe dir doch gesagt, es ist zu spät«, wandte Justin sich vorwurfsvoll an Ian. Ein wenig Schadenfreude konnte er sich nicht verkneifen. »Sie ist bereits in ihn verliebt.«
    Melissa bedachte nun auch ihren jüngeren Freund mit einem bösen Blick. »Zu dir komme ich gleich, Justin St. James. Denn du wusstest, was meine Onkel getan haben, und hast es mir verschwiegen. Aber zuerst will ich von Ian wissen, warum ich die Letzte bin, die erfährt, was meine besorgte Verwandtschaft in meinem Namen unternimmt.«
    »Wir wollten doch nur dein Bestes!«, sagte Ian. »Dein Vater war nicht hier, um ein Machtwort zu sprechen. Also dachten wir, am besten handeln wir in der Zwischenzeit in seinem Sinne. Wir hatten Angst, dass du mit dem Kerl durchbrennst. Außerdem wollten wir verhindern, dass du dich — sei es aus Trotz oder Mitleid — erst recht an ihn hängst, wenn du erfährst, was wir getan haben. Wann hat er dir eigentlich alles erzählt?«
    »Ich habe mich mitten in der Nacht wie eine gemeine Diebin aus dem Haus geschlichen!«, antwortete Melissa aufgebracht. »Aber ich hatte ja keine andere Wahl. Schließlich habt ihr verhindert, dass wir uns, so wie es sich gehört, am helllichten Tag sehen können.«
    »Du warst mit ihm allein?«, stieß Ian hervor. Er war knallrot geworden und vermutete offenbar das Schlimmste.
    Melissa kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. »Ja. Und er war der perfekte Gentleman — zumindest weitgehend.«
    »Was soll das heißen »weitgehend«?«
    »Na ja, es gab ein paar Küsse, mit denen ich ganz bestimmt selbst angefangen hätte, wenn Lincoln mir nicht zuvorgekommen wäre. Denn die Art, wie er küsst, ist einfach himmlisch. Und halt mir nun bloß keine Vorträge darüber, was sich für

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