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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Edward darauf sitzen und herumgeführt werden kann. Dafür ist er alt genug.«
    Helena bemühte sich, ihre Erheiterung zu verstecken, während Sebastian so tat, als sähe er nicht, wie Augusta zwischen mütterlichem Entzücken und Missbilligung schwankte. Dann warf er ihr einen Blick zu. »Du darfst mir an Weihnachten danken.«
    Augusta warf die Hände in die Luft. »Und du bist unmöglich!« Sie stützte sich auf seinen Arm, streckte sich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Vollkommen unmöglich!«
    Sebastian tätschelte ihre Schulter. »Nein, ich bin nur dein sehr viel älterer Bruder. Pass auf dich auf«, mahnte er sie, als sie von ihm abließ, und Helena und George zunickte. »Und vergiss nicht: Sollte ich hören, dass du dich übernimmst, bin ich absolut fähig, dich holterdipolter zusammenzupacken und zurück nach Huntly Hall zu verfrachten.« Augusta stellte sich seinem Blick und er fügte hinzu: »Ich bin nicht Herbert, meine Liebe!«
    Wieder rümpfte Augusta die Nase, sagte aber lediglich: »Ich garantiere, dass ich Euch keinerlei Unannehmlichkeiten bereiten werde, Euer Gnaden!«
    Als sie sich abwandte, murmelte sie Helena sotto voce zu: »Er ist ein Tyrann - seid auf der Hut!« Aber sie lächelte.
    »Alles gut und schön«, knurrte George, als Augusta in der Menge verschwand, »aber ich werde sie für alle Fälle im Auge behalten.«
    »Nicht nötig«, meinte Sebastian. »Herbert mag vielleicht unfähig sein Augusta zu zügeln, doch ich habe keine Skrupel. Wenn er sich früher aus der Hauptstadt zurückziehen möchte und sie Schwierigkeiten machen sollte, wird er es mich wissen lassen, da bin ich mir sicher.«
    George feixte. »Er mag zwar ein bisschen verschroben sein, aber der gute alte Herbert weiß schon, wo es langgeht.«
    »Richtig! Deshalb war ich mit Augustas Wahl auch einverstanden.« Sebastian sah zu Helena. »Ihr wart sehr geduldig, meine Liebe. Möchtet Ihr tanzen?«
    Ihr hatte es gut gefallen zuzuhören, ihren Umgang miteinander zu erleben und ein Bild von dieser Familie zu erhalten; aber sie lächelte und reichte Sebastian die Hand. Nickte George kurz zu und ließ sich auf die Tanzfläche führen.
    Wie immer war das Sichneigen und -drehen mit ihm ein Vergnügen - ein so vollkommenes, dass sie den Bezug zur Welt verlor und nur sie beide existierten: kreisend, sich verbeugend, durch die Formationen gleitend, die Hände miteinander verschränkt, Auge in Auge. Am Ende des Tanzes, als er sie hochzog, klopfte ihr Herz schneller, ging ihr Atem stoßweise.
    Wie sehr sie sich seiner bewusst war, zeigte sich, als sich ihre Blicke begegneten.
    Ihre Sinne waren so geschärft, dass sie die Gedanken hinter dem unschuldigen Blau seiner Augen erspürte, hinter diesem Blick unter schweren Lidern, der nun zu ihren Lippen wanderte.
    Diese pochten, sie sah seine an, ausgeprägt, schmal … und erinnerte sich nur allzu deutlich, wie sie sich auf ihren angefühlt hatten.
    Die Spannung zwischen ihnen steigerte sich, vibrierte, dann verzog sich sein Mund. Er schob sie weg vom Tanzboden, sah sich noch einmal um.
    Helena blieb kaum Zeit Luft zu holen, bevor eine weitere Lady - diese mit schwarzen Haaren und schwarzen Augen - herbeirauschte.
    »Guten Abend, St. Ives!«
    Sebastian nickte. »Therese!«
    Die Dame war Anfang dreißig, eher ungewöhnlich als schön, und sie unterstrich das mit ihrer Kleidung. Genau wie Augusta streckte sie sich und küsste Sebastian auf die Wange. »Stell mich bitte vor.«
    Helena spürte, dass Sebastian am liebsten geseufzt hätte.
    »Mademoiselle la Comtesse d’Lisle - Lady Osbaldestone.«
    Ihre Ladyschaft machte einen hübschen Knicks, Helena erwiderte ihn, fühlte scharfe dunkle Augen auf sich ruhen.
    »Therese ist eine Art Cousine«, erklärte Sebastian.
    »Eine entfernte Verwandtschaft, die ich schamlos ausnütze«, verbesserte ihn Lady Osbaldestone, und sprach dabei direkt Helena an. »Daher kommt es, dass ich, nachdem ich hörte, St. Ives’ neuestes Unterfangen wäre, eine Comtesse in die Gesellschaft einzuführen, Euch natürlich unbedingt kennen lernen musste.« Sie warf Sebastian einen Blick zu. Helena konnte den Ausdruck ihrer schwarzen Augen nicht deuten. »Sehr interessant!«
    Lady Osbaldestone bemerkte zu Helena: »Man weiß ja nie, was Sebastian als Nächstes vorhat, aber …«
    »Therese!«
    Dieser leise Ruf klang so bedrohlich, dass es den Fluss von Lady Osbaldestones gar nicht so naivem Geplapper stoppte. Sie schnitt eine Grimasse und wandte sich ihm zu.

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