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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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entspannt auf der Armlehne des Stuhls lag. Eine sehr weiße Hand, mit sehr langen Fingern …
    Eine Ahnung brandete in ihr auf, ein Kribbeln sagte ihr, wer das war, der da so geduldig wartete. Langsam, ungläubig, umrundete sie den Stuhl, stellte sich davor und blickte auf seinen Insassen.
    Er hatte seine Maske abgelegt - sie baumelte dumpf glänzend auf der anderen Seite.
    Sebastian saß da, lässig elegant und beobachtete sie mit gesenkten Lidern. Sie sah es blau blitzen, dann murmelte er: »Bon, mignonne. Endlich!«

    Draußen auf dem Gang kaute Louis an seinen Nägeln. Völlig verunsichert schaute er von links nach rechts, dann schob er langsam die Bibliothekstür auf. Wie zuvor öffnete sie sich geräuschlos; er spähte hinein, konnte aber nichts erkennen, dann legte er sein Ohr an den Spalt - aber auch ergebnislos.
    Er schluckte einen Fluch hinunter und wollte gerade die Tür schließen, als er den schmalen Schlitz auf der Scharnierseite der Tür entdeckte. Dort linste er hindurch - Helena stand in der hinteren Ecke des Raumes und sah in einen Lehnstuhl hinunter. St. Ives musste dort sitzen. Er sagte etwas, aber Louis konnte kein Wort hören, nicht einmal den Tonfall vernahm er. Er sah sich um - aha, da war eine Tür in der Wand hinter dem Stuhl.
    »Das wird funktionieren.« Er flüsterte die Worte mit zusammengebissenen Zähnen. »Heute Abend muss er sie einladen!«
    Und eilte in den nächsten Raum. Wie sich herausstellte, war es eine Schreibstube - leer, unbeleuchtet, offensichtlich nicht für Gäste vorgesehen. Louis dankte dem Himmel, schloss die Tür leise hinter sich, und ging auf Zehenspitzen zu dem Durchlass zur Bibliothek.
    Es gab kein Schloss - nur einen Türknopf. Mit angehaltenem Atem drehte er den Knopf. Da entstand ein kleiner Spalt.

7
    Helena starrte Sebastian an. »Ihr? «
    »Habt Ihr jemand anderen erwartet?«
    »Louis hat mir gesagt, ich sollte mich mit einem Bekannten meines Vormundes treffen.«
    »Ah, ich hab mich schon gefragt, wie de Sèvres Euch dazu überreden würde, mich anzuhören. Zu meinem Bedauern hatte ich bis jetzt noch nicht das Vergnügen, Euren Vormund kennen zu lernen.«
    »Eh bien!« Wutentbrannt wollte sie sich abwenden, die Tür erreichen …
    Doch Sebastian hob die Hand - als sie begriff. Und sah, dass sie ihm in die Falle gegangen war.
    Um zur Tür zu gelangen, musste sie an ihm vorbei. Wenn sie das versuchte …
    Sie drehte sich zu ihm um. Verschränkte die Arme unter ihren Brüsten und sah ihn mit steinerner Miene an. »Ich verstehe das nicht.« Eine Untertreibung!
    »Leider muss ich mich dafür entschuldigen, mignonne; trotzdem habe ich vor, zwischen uns alles klarzustellen, bevor wir diesen Raum verlassen.«
    Er fixierte sie einen Moment lang; dann beugte er sich vor, streckte langsam die Hand aus und griff nach ihrer Linken. Zurückgelehnt zog er sie an den Stuhl heran, die Stirn runzelnd ließ sie es zu.
    »Setzt Euch zu mir.«
    Sie nahm an, er meinte die Stuhllehne; aber als ihr klar wurde, dass er seinen Schoß meinte, wich sie zurück.
    Er seufzte. »Mignonne, sei nicht albern. Ich möchte mit dir reden; aber wenn ich dicht bei dir stehe, kann ich nicht immer dein Gesicht sehen. Genauso ist es, wenn du neben mir sitzt. Doch mit dir auf meinem Schoß wird es für mich einfacher sein.«
    Seine Stimme klang so verärgert, dass jeder Verdacht, er wäre auf Verführung erpicht, verflog - zumindest lag ihm das momentan fern. Helena erlaubte sich ein leichtes »hmmpf!«; dann unterdrückte sie die Gänsehaut, die ihr über den Rücken jagte, strich ihre Röcke glatt und nahm Platz.
    Unter den Falten seiner Toga und den Satinhosen, die er darunter trug, waren seine Schenkel steinhart, aber warm.
    Seine Hände umfassten ihre Taille und er hob sie hoch, setzte sie wieder hin, sodass sie sich tatsächlich von Angesicht zu Angesicht gegenüber saßen. Dann hob er die Hände und zerrte an den Bändern, die ihre Maske hielten; die beiden Schleifen lösten sich. Er zog ihr die Larve vom Gesicht und legte sie neben den Stuhl auf den Boden.
    »Bon. «
    Sebastian bemerkte den unterdrückten Zorn in seiner Stimme und wusste, sie bemerkte ihn auch. Er hoffte, dass sie deshalb Vorsicht walten ließ.
    Schritt für Schritt. Anscheinend war das die einzige Möglichkeit, mit ihr zu verhandeln. Bis jetzt war jeder Zentimeter eine Schlacht gewesen.
    Er sah in ihre peridotfarbenen Augen.
    Hochmütig erwiderte sie seinen Blick.
    Ich habe vor, um Eure Hand anzuhalten, hätte bei den meisten

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