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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schwanken, obwohl sich der Boden unter ihren Füßen hart anfühlte. Sein Angebot war zu verführerisch und dennoch - ihm in diesem Maß zu vertrauen - ganz besonders ihm, der sie all zu gut verstand, der ihren Jähzorn übergehen konnte, ihre Sinne entflammen, der bereits zu viel Macht über sie hatte …
    Wie gewöhnlich schien er zu wissen, was sie dachte - anscheinend verfolgte er ihre Gedanken durch ihre Augen. Sein Blick war scharf, schlau. Bevor sie merkte, was er vorhatte, beugte er den Kopf und legte seine Lippen auf ihre.
    Ihre eigenen Lippen wurden weich und warm - sie reagierte, küsste ihn, bot ihm ihren Mund, nahm seinen, bevor sie denken konnte.
    Er löste sich. Ihre Blicke begegneten sich, hielten einander fest.
    »Wir sind füreinander bestimmt, mignonne - kannst du es nicht spüren? Du wirst meine Rettung sein - und ich die deine!«
    Ein Geräusch von der Galerie hinter der Tür ließ sie beide den Kopf wenden. Sebastian fluchte leise vor sich hin. »Heute Abend bleibt uns keine Zeit mehr. Komm.« Er nahm ihren Ellenbogen und dirigierte sie zu der Tür, die ins nächste Zimmer führte.
    »Ich möchte dieses Haus verlassen.« Sie schaute in sein hartes Gesicht, als er sie hinausführte. Während er die Tür schloss, sagte sie: »Ich habe mich nicht bereit erklärt, dich zu heiraten.«
    Er nickte verständnisvoll. »Das ist richtig - noch nicht.«
    Helena knurrte, als er sie weiterdrängte.
    »Du bist zu klug, um dir selbst ins Bein zu schneiden - egal, wie gerne dein Jähzorn das täte.«
    Sie hasste es, dass er sie so durchschaute. » Eh bien! Dann werde ich dein Haus besuchen und deinen Antrag in Betracht ziehen .«
    Er ignorierte ihren bissigen, entschieden hochmütigen Ton.
    Bald erreichten sie einen kleinen Korridor und umgingen somit die Galerie gänzlich. »Ich werde dich nach unten in die Eingangshalle begleiten; dann schicken wir nach den Thierrys. « Und er fügte hinzu: »Ich fürchte, du musst deinen Zorn in Zaum halten, mignonne . Keiner wird glauben, dass du mich nicht erhört hast.«
    Dafür erntete er noch einen Blick aus zusammengekniffenen Augen, aber er hatte Recht - schon wieder. Keiner würde es glauben. Keiner dachte auch nur daran, es zu bezweifeln.
    Die Thierrys, von einem Lakaien geholt, gesellten sich in der Eingangshalle zu ihnen. Ein Blick in ihre Gesichter genügte zur Gewissheit, dass die Nachricht die Runde gemacht hatte und sie bereits informiert waren.
    » Ma petite! Eine so wunderbare Neuigkeit!« Marjorie umarmte sie begeistert. » Vraiment! Ein echter Coup!«, flüsterte sie, dann trat sie zurück und Thierry kam an die Reihe.
    Auch er war unverhohlen hingerissen. Nachdem er ihr gratuliert hatte, schüttelte er Sebastian überschwänglich die Hand.
    Dieser lächelte locker, der Inbegriff eines stolzen Bräutigams in spe. Helena knirschte mit den Zähnen und ihr Mund bildete einen Strich, als Sebastians blaue Augen zu ihrem Gesicht wanderten.
    »Ich habe Euren Brief erst heute Abend gelesen«, erklärte Thierry. » Mille pardons - ich war unterwegs. Doch immédiatement bin ich hergekommen, um es Madam und Mademoiselle zu erzählen.«
    Sebastian nickte, winkte ab. »Wie es scheint, ist unser Geheimnis publik.« Er zuckte die Achseln. »Aber jetzt spielt es keine Rolle mehr. Ich werde London morgen früh verlassen. Wenn es Euch passt, schicke ich meine Reisekutsche in die Green Street mit Anweisung, um elf Uhr abzufahren. Das erlaubt Euch eine bequeme Reise nach Cambridgeshire. Ihr werdet am späten Nachmittag ankommen.« Er verbeugte sich. »Und ich freue mich, Euch zu begrüßen!«
    »Das ist äußerst liebenswürdig!« Marjorie strahlte und reichte ihm ihre Rechte. »Wir sind entzückt, ein so ehrwürdiges Haus besuchen zu dürfen. Ich habe gehört, es sei prachtvoll!«
    Sebastian neigte den Kopf; seine Mundwinkel zuckten, als er sich Helena zuwandte. »Und Ihr, mignonne , seid Ihr auch entzückt?« Er murmelte die Worte, absichtlich etwas gedehnt, als er mit seinen Lippen über ihre Knöchel streifte.
    Helena zog die Brauen hoch. »Was das betrifft, Euer Gnaden, werden wir sehen …«

8
    Hatte er wirklich die ganze Zeit vorgehabt, sie zu heiraten? Schwankend saß Helena in St. Ives’ Reisekutsche, die durch die Landschaft polterte, und dachte über diese Version nach. Mehr als das war es ihrer Meinung nach nicht - er war der Typ Mann, den sie verstand. Gleichgültig was für einen Ruf er hatte, er würde sich immer daran halten, was die Ehre erforderte.

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