Verheißungsvolle Küsse
klar wurde, war die Hochzeit bereits angekündigt.« Er seufzte. »Was geschehen ist, kann nicht ungeschehen gemacht werden.« Monsieur le Duc konzentrierte sich wieder auf sie. »Was mich zum entscheidenden Punkt bringt: Du begreifst, was es heißt, Inhaber eines Titels zu sein, welche Verantwortung - ob man die nun will oder nicht - auf seinen Schultern lastet. Ich habe abgewartet, um Almira eine Chance zu geben, falls sie das Zeug hätte … gnädiger, toleranter zu werden. Aber das war nicht der Fall. Und jetzt hat sie einen Sohn, der letztendlich erben würde - sie hält ihn offensichtlich komplett unter ihrer Fuchtel - durch ihn würde schließlich sie selbst an die Macht gelangen.«
Er schüttelte den Kopf. »Ich kann das nicht vor meinem Gewissen verantworten. Und so habe ich beschlossen, zu heiraten und selbst einen Sohn zu zeugen.«
Sein Blick ruhte auf ihr. »Ich habe dich nie vergessen. Als ich dich in Lady Morphleths Salon antraf, habe ich dich sofort erkannt. Ich hatte Ausschau nach einer passenden Frau gehalten und keine gefunden - aber plötzlich warst du da …«
Sie sah ihn aus schmalen Augen an. »Du scheinst dir sehr sicher, dass ich die Passende bin.«
Sebastian lächelte, ein ehrliches und für ihn seltsam sanftes Lächeln. »Du wirst mich nie zu Tode langweilen. Dein Jähzorn ist genauso schlimm wie meiner und du hast, zu meinem großen Ärgernis, keinerlei Ehrfurcht vor mir.«
Statt zu lächeln, runzelte sie die Stirn. »Ich habe keine Ehrfurcht vor dir, aber ich bin auch nicht so dumm, dich zu unterschätzen. Du bist sehr geschickt, die Wahrheit zu deinen Gunsten zu verdrehen. Bis jetzt hast du nämlich nicht an Heirat gedacht!«
»Gnade, mignonne - ich versichere dir, in Bezug auf dich habe ich an nichts anderes gedacht. Ich habe nur aus einem sehr guten Grund meine Absichten nicht klar gezeigt.«
»Und der wäre?«
»Die leiseste Andeutung eines Sinneswandels bei mir hätte eine Sensation zur Folge gehabt - die Gesellschaft wäre tollwütig geworden, wenn auch nur ein Wort darüber gefallen wäre, dass ich mich für dich als meine Duchess entschieden habe. Jede einzelne Lady mit einer Tochter im heiratsfähigen Alter wäre Schlange gestanden, um mich zu einer Meinungsänderung zu bewegen. Ich erachtete es nicht für notwendig, solches Interesse zu wecken. Stattdessen hatte ich gedacht, ich würde abwarten. Morgen werde ich London verlassen und du ebenfalls, damit wir nicht dem grellen Licht des allgemeinen Interesses ausgesetzt sind.«
»Woher weißt du, dass ich London verlassen werde?«
»Ich habe den Thierrys und dir eine Einladung für einen Besuch auf Somersham Place geschickt - daher mein Interesse an Thierrys Rückkehr.« Er hob eine Hand, berührte ihre Wange. »Vielleicht kann ich dich dort … überreden, dass eine Heirat mit mir deine weiseste Wahl wäre.«
Sie fixierte ihn mit hochgezogener Braue. »Überreden?« Stürmisch wirbelte sie herum und deutete auf die Tür, durch die die beiden Pärchen verschwunden waren. »Du hast verkündet , dass wir heiraten werden!« Die Erinnerung weckte endgültig ihren Zorn; sie fuhr mit blitzenden Augen herum. »Und jetzt möchtest du dich so verhalten, als wäre die Angelegenheit bereits verbrieft und besiegelt.« Sie verschränkte die Arme und starrte ihn wütend an. »Wo sie es gar nicht ist!«
Er studierte sie mit regloser Miene. Dann sagte er, in ruhigem Ton, leise - stählern: »Soll das heißen, mignonne , dass du im Begriff warst, mich als Liebhaber zu akzeptieren - aber dass du jetzt davor zurückschreckst, meine Duchess zu werden?«
Schnaubend nickte sie. » Vraiment! Es hat keinen Sinn, diesen Ton bei mir anzuschlagen! Es ist etwas ganz anderes deine Frau zu sein, als deine Geliebte. Ich kenne die Gesetze. Eine Frau hat nichts zu sagen …«
»Außer, ihr Ehemann ist bereit, Zugeständnisse zu machen.«
Sie kniff die Augen zusammen, musterte die seinen - arglos blau. »Willst du damit sagen, dass du solche Zugeständnisse tatsächlich machen würdest?«
Er sah zu ihr hinunter. Ein langer Moment verstrich, bevor er versprach: » Mignonne , ich werde dir in allem entgegenkommen, mit zwei Ausnahmen. Erstens - werde ich dir nie gestatten, dich irgendeiner Gefahr auszusetzen. Zweitens - werde ich nie erlauben, dass du dich für irgendeinen anderen Mann außer mir interessierst.«
Sie zog die Brauen hoch. »Nicht einmal für deine Söhne?«
»Die Söhne sind die einzigen Ausnahmen.«
Helena hatte das Gefühl zu
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