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Verheißungsvolle Küsse

Verheißungsvolle Küsse

Titel: Verheißungsvolle Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu verschärfen - obwohl er sie nicht begriff.
    Die Worte lösten sich mit einem sanften Seufzer von ihren Lippen. Sie hob den Kopf, schaute ihm ins Gesicht, ließ es zu, dass ihre Augen und ihre Miene Erleichterung sowie Dankbarkeit verrieten. Sie holte Luft - und es ging auf einmal ganz leicht. Behutsam entzog sie ihm ihre Hände und verschränkte sie. »Ich werde … ich melde mich bei dir, sobald ich deine schlichte Frage beantworten kann.«
    Dazu würde es nie kommen - aber leider war sie nicht im Stande, das zu ändern.
    Sein durchdringender blauer Blick heftete sich wieder auf sie, aber da gab es nichts mehr, was sie bereit war, preiszugeben. Sie hielt ihre Traurigkeit über diesen letzten Beschluss gut versteckt; um Arieles willen musste sie sich stets vergegenwärtigen, dass sie jetzt tatsächlich Gegner waren.
    Seine bereits harten Züge wurden noch härter. Mit steinerner Miene neigte er den Kopf. »Bis später!«
    Sie spürte die Wucht seines gezügelten Zorns und hob instinktiv ihr Kinn. Er sah sie einen Moment lang an, dann sagte er, ruhig, beherrscht, fast abweisend: »Clara hält sich bestimmt im hinteren Salon auf. Es wäre klug, wenn du zu ihr gehst.«
    Die Warnung hätte nicht direkter sein können. Sie schaute noch einmal auf, beugte jedoch gleich wieder den Kopf. »Gut - ich verlasse dich.«
    Anmutig drehte sie sich im Kreis, registrierte mit einem Blick, was alles in diesem Raum stand. Es gab vier große Truhen, an jeder Wand eine, alle mit Schlüssellöchern.
    Sie durchschritt die Tür und zog sie hinter sich zu. Entfloh der unheilvollen Wärme von Sebastians Blick. Sie würde sein Arbeitszimmer durchsuchen müssen.
    Irgendwann.

10
    Es ergab sich kein günstiger Zeitpunkt. Offen gestanden bemühte Helena sich in den nächsten Tagen nicht besonders, Fabiens Ziel zu fördern. Sie war noch zu sehr auf Sebastian fixiert, auf seine edleren Eigenschaften, auf all das, was sie an seiner Seite gewonnen hätte - all das, worauf sie verzichten würde, wenn die Gelegenheit kam und sie den Dolch stehlen und fliehen müsste.
    Sie wusste, wie viele Tage ihr noch blieben, sogar wie viele Stunden - und sie war entschlossen, das Beste aus ihnen zu machen.

    An schönen Vormittagen gingen sie reiten - er schien es sogar für selbstverständlich zu halten, dass sie das tun würden, außer es schüttete wie aus Eimern. Sie war zu dankbar für die Augenblicke ungetrübten Friedens, um sich darüber zu ärgern, dass er ihre Begleitung schlicht erwartete.
    Dennoch, trotz der Tatsache, dass sie es nicht mochte als eine Selbstverständlichkeit betrachtet zu werden - wie er scharfsinnig bemerkt hatte - war sie doch enttäuscht, als er am nächsten Abend nicht vor ihrer Tür erschien. Und am übernächsten auch nicht.
    Am dritten Abend, als sie aus den Stallungen zurückkehrten und die übliche Abkürzung durch den kleinen Salon machten, wurde sie langsamer, blieb stehen und drehte sich zu ihm um.
    Auch er hielt an, musterte sie und zog eine Braue hoch.
    »Ich … du …« Sie schob ihr Kinn vor. »Du bist nicht wieder zu mir gekommen.«
    War einmal genug gewesen? Ein beunruhigender Gedanke - genauso beunruhigend wie der, dass er das Erlebnis nicht befriedigend gefunden hatte.
    In seiner Miene und seinen Augen war nichts zu erkennen. Nach einem kurzen Augenblick erwiderte er: »Nicht, weil ich es nicht wollte.«
    »Warum dann?«
    Er schien zu überlegen - bemerkte wohl ihren Tonfall, die Ratlosigkeit, die sie in ihrer Stimme schwingen ließ - dann seufzte er. » Mignonne , ich bin in solchen Dingen wesentlich erfahrener als du. Diese Erfahrung sagt mir - nein, garantiert mir - je mehr wir dem - frönen, desto mehr werde ich … brauchen. Erwarten, zu kriegen!«
    Sie verschränkte die Arme, fixierte ihn fragend. »Und das ist schlecht?«
    Sebastian erwiderte ihren Blick. »Es ist, als wenn ich dir damit jede Wahl nehme in der Frage, ob du meine Duchess werden willst.« Sein Ton wurde härter. »Wenn du einmal mein Kind unter dem Herzen trägst, dann wird es weder eine Frage geben, noch wirst du eine Wahl haben. Das weißt du genauso gut wie ich.«
    Richtig, das akzeptierte sie. Aber…Sie schaute auf ihre Füße, ließ sich alles durch den Kopf gehen, was sie in seinem Gesicht sah. »Bist du sicher, dass du mich mit dieser … Haltung nicht« - sie vollführte eine Handbewegung - »ungeduldig machen willst, damit ich bereit bin, deine Frage so rasch zu beantworten, wie du es wünschst?«
    Er brach in ein zynisches

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