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Verheißungsvolle Sehnsucht

Verheißungsvolle Sehnsucht

Titel: Verheißungsvolle Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Banks
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wie?«, schnaubte Brittany leise.
    »Okay, vielleicht wird sie auch nicht damit aufhören«, meinte Ash seufzend. »Aber du wirst herausfinden, wie du mit ihr umgehen musst, und nach einer Weile wird es dir einfach nicht mehr so viel ausmachen.«
    »Ich beneide dich«, sagte Brittany. »Ich weiß, ich habe es schon mal gesagt, aber für dein Selbstvertrauen würde ich alles geben.«
    Der wehmütige Klang ihrer Stimme ließ Josie vor Mitgefühl fast vergehen. Aber sie ließ sich nichts anmerken, um die Unterhaltung der Geschwister nicht zu stören.
    Nachdem der Kellner noch einmal an den Tisch gekommen war und ihre Bestellung für das Essen aufgenommen hatte, lehnte Ash sich zurück und streckte den Arm nach Josie aus. Sie rückte zu ihm heran, bis ihre Stühle zusammenstießen, und er legte den Arm um ihre Schulter, während er seine Unterhaltung mit Brittany fortsetzte.
    »Und seit wann geht ihr beiden schon miteinander aus?«, fragte Brittany.
    Josie erstarrte, unfähig, ein Wort hervorzubringen. Was sollte sie auch dazu sagen? Sie gingen nicht miteinander aus. Was sie getan hatten, konnte man wohl kaum als »Ausgehen« bezeichnen. Diese Phase hatten sie einfach übersprungen. Und irgendwie klang das Wort »Ausgehen« auch viel zu zahm, es spiegelte nicht ansatzweise die Intensität ihrer Beziehung wider.
    »Josie und ich sind jetzt schon eine Weile zusammen«, erklärte Ash locker.
    »Oh, das ist schön. Ihr seid so ein schönes Paar. Erzähl mal von dir, Josie. Was machst du so?«
    Offensichtlich hatte Ash Brittany nichts von Josie erzählt. Josie schluckte und fühlte sich in Brittanys Gegenwart plötzlich befangen. Auch wenn Ash offen von den Schwierigkeiten erzählt hatte, in denen Brittany steckte, kam die Frau immer noch aus gutem Hause. Aus einer Welt, in die Josie nicht passte. Sie hatte einen reichen Ehemann gehabt, reiche Eltern. Verflixt und zugenäht! Ihr Bruder Ash hatte mehr Geld als Krösus persönlich.
    »Ich bin Künstlerin«, sagte Josie mit heiserer Stimme. »Ich entwerfe auch Schmuck, aber meistens male ich.«
    Brittany riss die Augen auf, und Josie war sich nicht sicher, ob aus Überraschung, oder weil sie sich ein Urteil gebildet hatte, oder aus einem vollkommen anderen Grund. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, und sie fühlte sich gleich in die Defensive gedrängt.
    »Ich würde mir deine Arbeiten gern irgendwann einmal anschauen«, sagte Brittany.
    »Das lässt sich sicher einrichten«, erwiderte Ash. »Im Moment arbeitet Josie an einem Bild für mich, und außerdem hat sie einen Kunden, der all ihre Werke kauft, damit ist sie im Moment gut beschäftigt.«
    »Das klingt ja richtig erfolgreich!«, lobte Brittany.
    Josie versuchte zu beschwichtigen. »Na ja, vielleicht kann man das so sagen. Die Entwicklung ist allerdings ziemlich neu, und es fällt mir noch ein bisschen schwer, mich als erfolgreiche Künstlerin zu sehen. Jemand kam in die Galerie, in der ich ausstelle, kaufte alle meine Bilder und wollte dann sogar noch mehr. Ich habe keine Ahnung, was er mit meinen Bildern macht, ich weiß auch nichts von einer privaten Ausstellung oder so. Vielleicht sammelt er die Bilder privat und wird sie nie der Öffentlichkeit zugänglich machen.«
    »Aber du bist doch bestimmt trotzdem begeistert. Diese Unabhängigkeit muss toll sein«, meinte Brittany wehmütig.
    »Ich bin begeistert«, stimmte Josie ihr zu. »Es bedeutet mir viel, auf eigenen Beinen zu stehen und für meinen Unterhalt sorgen zu können.«
    Brittany nickte, und ihre Augen leuchteten zustimmend.
    Ash war währenddessen neben ihr in Schweigen versunken und hatte die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengekniffen. Hatte sie irgendetwas gesagt oder getan, was ihm missfiel? Er konnte es ihr doch wohl nicht vorwerfen, dass es ihr gefiel, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Das hatte doch keinen negativen Einfluss auf ihre Beziehung. Es gab ihr im Gegenteil sogar das Selbstvertrauen, bei ihm zu bleiben, sich zu unterwerfen, weil sie wusste, dass sie es nicht musste. Sie war nicht abhängig von ihm. Das war ihr wichtig. Dadurch hatte sie eine Wahl, sie musste nicht mit ihm zusammen sein, sondern konnte sich tatsächlich aus freien Stücken dafür
entscheiden
.
    Als das Essen serviert wurde, ließen sie das Gespräch für einen Moment ruhen, und Stille senkte sich über den Tisch, während sie schweigend aßen.
    Dann hob Brittany den Kopf und öffnete den Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, blitzten ihre Augen plötzlich

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